Proteste gegen Wahlausgang in Mosambik führen zu Stilllegung von zwei Kraftwerken
Proteste in Mosambik gegen die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen vom Oktober haben zur Stilllegung von zwei Kraftwerken geführt. Eine Gruppe von Demonstranten sei am Samstag zu den beiden Kraftwerken marschiert und habe die Einstellung der Stromproduktion verlangt, teilte am Samstag der staatliche Stromversorger Electricidade de Moçambique mit. Da sie "unüberschaubare Folgen" bei einer Weigerung befürchtet hätten, hätten sich die Leiter der Anlagen zum Produktionstopp gezwungen gesehen.
Die zwei stillgelegten Anlagen befinden sich in Ressano Garcia, einem Ort an der Grenze zu Südafrika. In Mosambik gibt es seit den Wahlen vom 9. Oktober immer wieder wütende Proteste gegen die offiziellen Ergebnisse sowie gewaltsame Konfrontationen. Dabei wurden laut einer Zählung der Nichtregierungsorganisation Plataforma Decide insgesamt mindestens 90 Menschen getötet.
Die Präsidentschaftswahl hatte laut dem offiziellen Ergebnis mit 71 Prozent der Kandidat Daniel Chapo von der seit fast 50 Jahren regierenden Frelimo-Partei gewonnen. Der Oppositionsführer Venancio Mondlane holte demnach nur knapp über 20 Prozent. Im Januar soll Chapo die Nachfolge des scheidenden und ebenfalls der Frelimo angehörenden Staatschefs Filipe Nyusi antreten.
Mondlane beansprucht den Wahlsieg jedoch für sich und hat das offizielle Ergebnis angefochten. EU-Wahlbeobachter hatten "Unregelmäßigkeiten bei der Auszählung" und "Begünstigungen" von Frelimo festgestellt.
H.Davies--TNT