Stimmung der deutschen Unternehmen hellt sich auf
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich fast drei Monate nach Beginn des Ukraine-Kriegs aufgehellt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg von 91,9 Punkten im April auf 93,0 Punkte im Mai, wie das Münchner Institut am Montag mitteilte. Die Unternehmen seien "vor allem merklich zufriedener mit den laufenden Geschäften" gewesen.
Die Erwartungen veränderten sich hingegen kaum, die Unternehmen blieben weiter skeptisch. "Die deutsche Wirtschaft erweist sich trotz Inflationssorgen, Materialengpässen und Krieg in der Ukraine als robust", erklärte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Anzeichen für eine Rezession seien derzeit nicht sichtbar.
Für den Geschäftsklimaindex antworten monatlich rund 9000 Unternehmen auf Fragen des Ifo-Instituts. Sie werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate abzugeben.
Im verarbeitenden Gewerbe verbesserte sich die Stimmung laut Umfrage merklich. Die aktuelle Lage bewerteten die Unternehmen etwas besser. Auch ihre Erwartungen stiegen deutlich an. Die Firmen seien aber weiterhin "spürbar skeptisch" mit Blick auf die kommenden Monate.
Auch im Dienstleistungssektor legte der Index zu: Die Dienstleister waren merklich zufriedener mit den laufenden Geschäften. Ihre Erwartungen dagegen fielen wieder pessimistischer aus. Insbesondere Transport- und Logistikunternehmen machten sich Sorgen, erklärte das Ifo.
Im Handel stieg der Geschäftsklimaindikator nach zwei Rückgängen in Folge wieder, weil vor allem die Einschätzungen zur aktuellen Lage sich verbesserten. Die Erwartungen waren zwar etwas besser als im April, blieben aber deutlich pessimistisch.
Im Bauhauptgewerbe, wo die Stimmung der Unternehmen im April geradezu abgestürzt war, verbesserten sich laut Ifo-Umfrage die Erwartungen wieder. Auch die laufenden Geschäfte bewerteten die Firmen etwas besser. Die Mehrheit bleibt laut Umfrage aber pessimistisch.
W.Baxter--TNT