The National Times - Gysi, Bartsch und Ramelow wollen Linke mit Direktmandaten bei Bundestagswahl retten

Gysi, Bartsch und Ramelow wollen Linke mit Direktmandaten bei Bundestagswahl retten


Gysi, Bartsch und Ramelow wollen Linke mit Direktmandaten bei Bundestagswahl retten
Gysi, Bartsch und Ramelow wollen Linke mit Direktmandaten bei Bundestagswahl retten / Foto: © AFP/Archiv

Die altgedienten Linken-Politiker Gregor Gysi, Dietmar Bartsch und Bodo Ramelow treten bei der vorgezogenen Bundestagswahl als Direktkandidaten an. "Wir drei werden direkt kandidieren für den deutschen Bundestag und hoffen, auch die Direktmandate zu erringen", sagte Gysi am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Berlin. Ramelow beschrieb als Ziel des "Mission Silberlocke" genannten Vorhabens, über die sogenannte Grundmandatsklausel in den Bundestag einzuziehen.

Textgröße ändern:

Diese besagt: Wenn eine Partei mindestens drei Direktmandate gewinnt, kann sie auch dann in der Stärke ihres Zweistimmenergebnisses in den Bundestag einziehen, wenn sie die Fünf-Prozent-Hürde verfehlt. Die Linke profitierte zuletzt 2021 von der Grundmandatsklausel - damals erhielt sie nur 4,9 Prozent der Zweitstimmen, konnte dank dreier Direktmandate in Berlin und Leipzig aber mit insgesamt 39 Abgeordneten in den Bundestag einziehen.

Gysi tritt in Berlin für die Linke als Direktkandidat im Wahlkreis Treptow-Köpenick, Bartsch in Rostock und Ramelow in Weimar-Erfurt an. Alle drei wollen zudem auf den Landeslisten für den Bundestag kandidieren und die anderen Linken-Direktkandidaten im Wahlkampf unterstützen, wie Gysi betonte.

Ohne die Linke im Bundestag gebe es dort "keine linken Argumente mehr", warnte Gysi. "Wir müssen unseren Beitrag leisten, dass linke Argumente in der Gesellschaft erhalten bleiben." Die Stimme der Linken dürfe in der politischen Landschaft nicht verstummen, sagte auch Ramelow. Obwohl "meine persönlichen Lebensplanungen andere waren", habe er deshalb die "Idee Silberlocke als großartig befunden".

Ein linke Stimme im Bundestag sei als Zeichen gegen einen Rechtsruck in der Gesellschaft notwendig, betonte Bartsch. Dabei zeigte er sich zuversichtlich: "Wir schaffen das, wir kommen in den Bundestag."

Gysi hatte bereits auf dem Linken-Bundesparteitag im Oktober in Halle an der Saale das Silberlocken-Projekt angekündigt - allerdings unter dem Vorbehalt, "ob es den wirklich notwendigen Aufschwung in unserer Partei gibt". Diesen sehen die drei Linken-Politiker nun: Der Parteitag habe "wirklich einen Stimmungswechsel gebracht", sagte Gysi am Mittwoch. Es gebe "eine Aufschwungsstimmung".

Auch die Linke habe innerparteilicher Streit lange gelähmt, räumte Bartsch ein - und betonte: "Bei uns ist das vorbei." Nun streite sich die SPD unter anderem über ihren Kanzlerkandidaten. "Wir haben die Streitlaterne an die SPD abgegeben", sagte Bartsch.

P.Barry--TNT

Empfohlen

Bewährungsstrafe für Mitarbeiter von Wasserstraßenamt wegen Untreue und Bestechlichkeit

Wegen Bestechlichkeit und Untreue ist ein Mitarbeiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts vom Amtsgericht im niedersächsischen Westerstede zu eineinhalb Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Zudem muss 42-Jährige nach Angaben eines Gerichtssprechers vom Mittwoch eine Geldauflage von 5000 Euro bezahlen. Demnach entstand durch dessen Taten ein Vermögensschaden von 30.000 Euro.

Syrien: Mindestens 36 Tote bei israelischen Luftangriffen auf Palmyra

Bei israelischen Angriffen auf die Stadt Palmyra im Zentrum von Syrien sind am Mittwoch nach Angaben des syrischen Verteidigungsministeriums mindestens 36 Menschen getötet worden. "Der israelische Feind" habe mit Luftangriffen "mehrere Gebäude in der Stadt Palmyra angegriffen", hieß es in einer Erklärung des Ministeriums. Dabei seien 36 Menschen getötet und mehr als 50 verletzt worden. Zudem habe es schwere materielle Schäden gegeben.

Klingbeil kündigt "zügige Entscheidung" über SPD-Kanzlerkandidat an

Die SPD-Führung will die Debatte um die Kanzlerkandidatur rasch beenden. "Es wird jetzt eine zügige Entscheidung geben", sagte Parteichef Lars Klingbeil am Mittwoch der "Bild". Einen konkreten Termin nannte Klingbeil nicht. Er sagte lediglich: "Wir werden in den nächsten Tagen sehr viel miteinander reden - und dann gibt es eine Entscheidung." Klingbeil bekräftigte seine Unterstützung für eine neuerliche Kandidatur von Kanzler Olaf Scholz (SPD).

Neue EU-Kommission: Einigung auf Vizepräsidenten in Sicht

Nach wochenlanger Blockade ist eine Einigung auf die Besetzung der Spitzenposten in der nächsten EU-Kommission in Sicht. Nach übereinstimmenden Angaben aus den Fraktionen verständigten sich die Europäische Volkspartei (EVP) um CDU und CSU, Sozialdemokraten und Liberale am Mittwoch darauf, alle designierten Vizepräsidentinnen und -präsidenten von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen zu bestätigen. Das abschließende Votum stand allerdings noch aus.

Textgröße ändern: