The National Times - EU-Flottengrenzwerte: Scholz für Aussetzung von Strafzahlungen für Autobauer

EU-Flottengrenzwerte: Scholz für Aussetzung von Strafzahlungen für Autobauer


EU-Flottengrenzwerte: Scholz für Aussetzung von Strafzahlungen für Autobauer
EU-Flottengrenzwerte: Scholz für Aussetzung von Strafzahlungen für Autobauer / Foto: © AFP/Archiv

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) spricht sich für eine Aussetzung der Strafzahlungen von Autoherstellern aus, falls sie die verschärften EU-Flottengrenzwerte ab dem kommenden Jahr nicht einhalten. "Die für das Jahr 2025 drohenden hohen Strafzahlungen würden zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden bei den Unternehmen führen", erklärte Scholz am Freitag. Das würde die nötigen Investitionen behindern und Arbeitsplätze kosten. "Die angedrohten Strafzahlungen sollten daher überprüft und flexibilisiert werden."

Textgröße ändern:

Die Flottengrenzwerte, also die Vorgabe für Hersteller, wie viel CO2 die von ihnen produzierten Neuwagen im Schnitt höchstens ausstoßen dürfen, sinken nach bisheriger EU-Gesetzeslage im kommenden Jahr. Wegen des schwächelnden E-Auto-Absatzes sind die Vorgaben aber schwerer zu erreichen und bei Verstößen drohen den Unternehmen hohe Bußgelder. Auch Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte sich offen für eine Lockerung gezeigt. Dafür hatten sich auch Autoländer wie Frankreich und Tschechien ausgesprochen.

Scholz äußerte sich am Freitag nach dem zweiten sogenannten Industriegipfel im Bundeskanzleramt, einem Treffen mit Vertretern von Industrieverbänden, Unternehmen und Gewerkschaften. Es dauerte nach Regierungsangaben zwei Stunden. Der Kanzler bekräftigte seinen Wunsch, "Maßnahmen zur Stärkung der Wirtschaft" schon in den nächsten Wochen zu verabschieden. Darauf warteten Unternehmen und Arbeitnehmer "dringend".

Als Beispiele nannte Scholz Maßnahmen, die die Ampel-Koalition bereits beschlossen hatte: eine Begrenzung der Strompreise für die Industrie oder Steuervorteile für E-Dienstwagen und günstigere Abschreibungsbedingungen für gewerblich genutzte Elektrofahrzeuge. Sie müssten im Bundestag verabschiedet werden, wo die rot-grüne Regierung keine Mehrheit mehr hat.

S.Ross--TNT

Empfohlen

Scholz drängt Putin zu Verhandlungen mit Ukraine - Kreml fordert Zugeständnisse Kiews

In seinem ersten Telefonat mit Kreml-Chef Wladimir Putin seit fast zwei Jahren hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) den russischen Präsidenten zu Friedensverhandlungen mit Kiew aufgefordert. Er habe Putin dazu aufgerufen, den "Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden und seine Truppen zurückzuziehen", schrieb Scholz am Freitag im Onlinedienst X. Russland müsse Verhandlungen mit der Ukraine über einen "gerechten und dauerhaften" Frieden führen. Der Kreml erklärte, ein Abkommen könne es nur geben, wenn Kiew die "neuen territorialen Realitäten" anerkenne.

"Wir sind bereit" - Grüne rüsten sich bei Parteitag in Wiesbaden für Wahlkampf

Die Grünen haben am Freitag mit einem dreitägigen Parteitag begonnen, auf dem sie nach dem Bruch der Ampel-Koalition den Wahlkampf einläuten wollen. "Wir haben wenig Zeit, aber wir sind bereit", sagte die politische Bundesgeschäftsführerin Emily Büning in Wiesbaden mit Blick auf den voraussichtlichen Wahltermin am 23. Februar. "Der Wahlkampf wird hart und daher brauchen wir euch alle", rief sie den Delegierten zu.

Französische Kulturministerin Dati soll in Korruptionsverfahren vor Gericht

Die französische Kulturministerin Rachida Dati soll sich in einem Korruptionsverfahren vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft beantragte am Freitag die Eröffnung eines Gerichtsverfahrens, die Entscheidung liegt nun bei den Untersuchungsrichtern. Die konservative Kultur- und ehemalige Justizministerin steht unter Verdacht, in ihrer Zeit als EU-Abgeordnete von der Firma Renault 900.000 Euro für Lobbyarbeit erhalten zu haben. Der frühere Renaultchef Carlos Ghosn soll deswegen ebenfalls vor Gericht.

Grüne positionieren sich bei Parteitag in Wiesbaden für den Wahlkampf

In Wiesbaden hat am Freitagnachmittag der dreitägige Bundesparteitag der Grünen begonnen. Im Fokus stehen gut drei Monate vor der vorgezogenen Bundestagswahl die Nominierung von Vizekanzler Robert Habeck zum Spitzenkandidaten und die inhaltliche Positionierung für den Wahlkampf. Zudem wird eine neue Parteispitze gewählt.

Textgröße ändern: