The National Times - Ex-Verfassungsschutzchef Haldenwang verteidigt Bundestagskandidatur

Ex-Verfassungsschutzchef Haldenwang verteidigt Bundestagskandidatur


Ex-Verfassungsschutzchef Haldenwang verteidigt Bundestagskandidatur
Ex-Verfassungsschutzchef Haldenwang verteidigt Bundestagskandidatur / Foto: © AFP/Archiv

Der bisherige Chef des Bundesamts für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, hat seine Bundestagskandidatur für die CDU verteidigt. "Ich habe mein Amt immer neutral ausgeübt", sagte Haldenwang dem "Spiegel" laut Vorabmeldung vom Freitag. "Das galt auch für den Umgang mit der AfD, die aus rein fachlichen Gründen vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall beobachtet wird." Dass die Partei ihn nach seiner Kandidatur angreife, "war nicht anders zu erwarten", sagte Haldenwang.

Textgröße ändern:

Die AfD fühlt sich seit Jahren wegen der Beobachtung durch den Verfassungsschutz unter Haldenwang ungerecht behandelt. AfD-Chefin Alice Weidel wertete Haldenwangs Kandidatur als "Belohnung" dafür, dass er ihre Partei gezielt benachteiligt habe.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte am Mittwoch den Innenausschuss des Bundestags informiert, dass Haldenwang wegen der Kandidatur seine Geschäfte als Verfassungsschutzchef nicht mehr wahrnimmt. Das Amt wird nun von den Vizepräsidenten Sinan Selen und Silke Willems geführt.

Ein Sprecher Faesers sagte am Freitag vor Journalisten in Berlin, Haldenwang habe aus Sicht der Ministerin sein Amt "sehr umsichtig geführt" und etwa auch bei der Terrorismusbekämpfung "sehr erfolgreiche Arbeit" geleistet. Für die Bewertung von extremistischen Bestrebungen gebe es darüber hinaus fachliche Kriterien. Hier Haldenwang Vorwürfe einer Instrumentalisierung zu machen, sei falsch.

Es sei aber selbstverständlich, dass es "eine klare Trennung" zwischen seiner bisherigen Arbeit und seiner Bundestagskandidatur geben müsse, sagte der Ministeriumssprecher weiter. Haldenwang nehme deshalb seit Mittwoch nun seine Amtsgeschäfte nicht mehr wahr und werde in den Ruhestand ausscheiden.

Haldenwang beteuerte seinerseits gegenüber dem "Spiegel": "Ich hatte mich im Amt dem Schutz der freiheitlichen demokratischen Grundordnung verschrieben, sonst nichts. Daran wird sich auch nichts ändern, wenn ich in den Bundestag gewählt werden sollte."

V.Allen--TNT

Empfohlen

Kanzlerkandidatur: Prominente SPD-Vertreter stützen Scholz - auch Pistorius

Trotz Bedenken in der eigenen Partei halten Spitzenvertreter der SPD Amtsinhaber Olaf Scholz für den richtigen Kanzlerkandidaten im anstehenden Wahlkampf. Parteichef Lars Klingbeil sowie die Ministerpräsidenten aus Niedersachsen und dem Saarland stärkten Scholz am Freitag den Rücken. Eine neue Umfrage hingegen bescheinigte dem Kanzler erneut deutlich niedrigere Beliebtheitswerte als Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). Dieser wies eigene Ambitionen auf das Kanzleramt aber zurück.

Prozess in Heilbronn wegen Planung von Anschlag auf Synagoge begonnen

Wegen der Planung eines Anschlags auf eine Synagoge müssen sich seit Freitag zwei mutmaßliche Islamisten vor dem Landgericht Heilbronn in Baden-Württemberg verantworten. Ein dritter Mann soll den Haupttäter bei dem Versuch unterstützt haben, nach Syrien zu reisen und sich dort islamistischen Kämpfern anzuschließen. Die Anklage wirft ihnen unter anderem Verabredung zum Mord vor.

Städte und Gemeinden fürchten wegen Etat-Unklarheit 2025 um Finanzmittel

Die Kommunen in Deutschland befürchten drastische finanzielle Folgen wegen des fehlenden Bundeshaushalts für 2025. Den Städten bereite "große Sorge", was mit bereits zugesagten Fördermitteln geschehe, sagte Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, dem "Spiegel" laut Vorabmeldung vom Freitag. Viele Bescheide seien unter dem Vorbehalt zugesagt, dass es entsprechende Mittel im Bundeshaushalt gebe. Der Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP war es vor ihrem Ende jedoch nicht gelungen, sich auf einen Haushalt für das kommende Jahr zu einigen.

Schwedische Zeitung "Dagens Nyheter" will keine Inhalte mehr auf X veröffentlichen

Nach dem britischen "Guardian" und der spanischen "Vanguardia" hat am Freitag auch die renommierte schwedische Tageszeitung "Dagens Nyheter" (DN) ihren Rückzug von Elon Musks Plattform X erklärt. Seit der US-Milliardär den Onlinedienst gekauft habe, sei die Plattform zunehmend mit den politischen Ambitionen von Musk und US-Wahlsieger Donald Trump "verschmolzen", teilte DN-Chefredakteur Peter Wolodarski bei X mit.

Textgröße ändern: