The National Times - Kolumbiens ELN-Rebellen verkünden Feuerpause für Präsidentenwahl

Kolumbiens ELN-Rebellen verkünden Feuerpause für Präsidentenwahl


Kolumbiens ELN-Rebellen verkünden Feuerpause für Präsidentenwahl
Kolumbiens ELN-Rebellen verkünden Feuerpause für Präsidentenwahl / Foto: © AFP

Die letzte anerkannte Rebellengruppe Kolumbiens, die marxistische Nationale Befreiungsarmee (ELN), hat eine zehntägige Feuerpause rund um die Präsidentenwahl am 29. Mai verkündet. Die Feuerpause werde vom 25. Mai bis 4. Juni gelten, erklärte die ELN. Der frühere Guerillero Gustavo Petro gilt als Favorit bei dem Wahlgang.

Textgröße ändern:

Die Entscheidung für die Feuerpause sei erfolgt, um eine "bessere Atmosphäre" zu schaffen, damit "wir sehen können, wer der Sieger ist", erklärte die ELN. Mit der Feuerpause seien Angriffe auf die kolumbianischen Sicherheitskräfte ausgeschlossen, die ELN behalte sich aber das Recht auf Selbstverteidigung vor, falls sie angegriffen werde.

Die ELN ist seit der Unterzeichnung eines Friedensabkommens zwischen der Rebellenorganisation Farc und dem kolumbianischen Staat im Jahr 2016 die letzte anerkannte Rebellengruppe in dem südamerikanischen Land. Der frühere Präsident Juan Manuel Santos hatte auch mit der ELN Friedensverhandlungen geführt, aber sein rechtsgerichteter Nachfolger Iván Duque beendete diese Verhandlungen nach einem Autobomben-Anschlag auf eine Polizei-Akademie in Bogotá mit 20 Toten.

Die ELN entstand 1964 nach der kommunistischen Revolution in Kuba. Sie soll über rund 2500 Kämpfer verfügen, die sich vor allem in den Grenzgebieten zu Venezuela und entlang der Pazifikküste befinden. In den urbanen Zentren Kolumbiens verfügt die ELN über ein bedeutendes Netzwerk an Unterstützern. Finanziert wird die ELN vor allem durch Drogenhandel. Schon bei den Parlamentswahlen im März hatte die ELN eine Feuerpause verkündet. Die politische Linke ging als Gewinner aus der Wahl hervor.

Nach der Wahl vom 29. Mai wird mit einer Stichwahl zwischen Petro und dem rechtsgerichteten Kandidaten Federico Gutièrrez gerechnet, die am 19. Juni stattfinden soll. Petro gehörte früher der Guerillagruppe M-19 an, die in den 90er Jahren ihre Waffen niederlegte. Danach engagierte er sich in der Politik. Von 2012 bis 2015 war er Bürgermeister der Hauptstadt Bogotá. Derzeit ist Petro Senator. Er hat angekündigt, mit den Rebellen zu verhandeln, sollte er zum Präsidenten gewählt werden.

T.Hancock--TNT

Empfohlen

Trump nominiert Republikaner Brendan Carr als Leiter der US-Medienaufsichtsbehörde

Der künftige US-Präsident Donald Trump will den Republikaner Brendan Carr zum Leiter der US-Medienaufsichtsbehörde FCC machen. Trump verkündete die Nominierung am Sonntag und bezeichnete Carr als einen "Kämpfer für die Meinungsfreiheit".

BGH spricht Grundsatzurteil zu Schadenersatz nach Datendiebstahl bei Facebook

Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe verkündet am Montag (14.00 Uhr) ein Grundsatzurteil zu Schadenersatz für Facebook-Nutzer, die von einem Datendiebstahl betroffen waren. 2018 und 2019 griffen Unbekannte bei Facebook Daten von Hunderten von Millionen von Nutzerinnen und Nutzern ab. 2021 wurden die Daten von 533 Millionen Nutzern im Internet verbreitet. (Az. VI ZR 10/24)

CDU und SPD in Sachsen starten Koalitionsverhandlungen für Minderheitsregierung

Mehr als zweieinhalb Monate nach der Landtagswahl in Sachsen starten CDU und SPD am Montag in Dresden Koalitionsverhandlungen. Ziel ist die Bildung einer Minderheitsregierung unter Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Zwar führten CDU und SPD nach der Wahl auch Gespräche mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Diese scheiterten in der vergangenen Woche aber unter anderem wegen Differenzen beim Thema Friedenspolitik.

Vertreter wichtiger Industrie- und Schwellenländer verhandeln bei G20-Gipfel

In Brasilien beginnt am Montag ein Gipfeltreffen der G20. Die Staats- und Regierungschefs wichtiger Industrie- und Schwellenländer sowie Vertreter der EU und der Afrikanischen Union beraten bei dem zweitägigen Treffen in Rio de Janeiro unter anderem über den Kampf gegen Hunger und Armut sowie über Wege zu einer globalen Energiewende. Auch eine Reform des Systems zur Entscheidungsfindung bei den Vereinten Nationen soll bei dem Treffen diskutiert werden. an dem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) teilnimmt.

Textgröße ändern: