The National Times - Pazifismus-Demo in Berlin geplant - Kritik an Teilnahme von SPD-Politiker Stegner

Pazifismus-Demo in Berlin geplant - Kritik an Teilnahme von SPD-Politiker Stegner


Pazifismus-Demo in Berlin geplant - Kritik an Teilnahme von SPD-Politiker Stegner
Pazifismus-Demo in Berlin geplant - Kritik an Teilnahme von SPD-Politiker Stegner / Foto: © AFP/Archiv

Für Donnerstag ist in Berlin eine Großkundgebung gegen die militärische Unterstützung der Ukraine geplant, bei der unter anderem BSW-Chefin Sahra Wagenknecht reden soll. Für Irritationen beim Koalitionspartner Grüne sorgte am Mittwoch die geplante Teilnahme des SPD-Außenpolitikers Ralf Stegner. Der Grünen-Abgeordnete Anton Hofreiter sagte dem "Spiegel": "Jeder, der auf dieser Demo spricht, muss sich darüber im Klaren sein - unabhängig davon, was er sagt -, dass sein Beitrag als Unterstützung für den Kriegsverbrecher interpretiert wird."

Textgröße ändern:

Bei der Kundgebung unter dem Motto "Nie wieder Krieg - die Waffen nieder" am 3. Oktober sollen sowohl Stegner als auch BSW-Chefin Sahra Wagenknecht sprechen. Zu den Forderungen der Veranstalter zählt der Stopp von Waffenlieferungen an die Ukraine und an Israel, der Verzicht auf die geplante Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland und der Abzug aller Atomwaffen.

Laut Veranstalter haben mit Stand 30. September insgesamt 3215 Gruppen und Einzelpersonen ihre Unterstützung erklärt. Darunter sind mehrere Bundestagsabgeordnete von BSW und Linkspartei, Gewerkschaftsvertreter und Aktivisten.

Geplant sind für den Mittag mehrere Auftaktkundgebungen in Berlin, anschließend soll ein Sternmarsch zu einer Schlusskundgebung folgen. Diese ist für den Nachmittag am Großen Stern im Tiergarten vorgesehen. Dort sollen neben Wagenknecht und Stegner unter anderem die Linken-Bundestagsabgeordnete Gesine Lötzsch sowie der CSU-Politiker Peter Gauweiler sprechen. Kritiker der Kundgebung haben zu mehreren Gegendemonstrationen aufgerufen.

Stegner verteidigte seine Teilnahme am Mittwoch. Er sehe kein Problem darin, mit Kritikern der Bundesregierung wie Wagenknecht auf einer Bühne zu stehen, sagte er im RBB-Inforadio. "Die SPD ist immer Teil der Friedensbewegung gewesen", sagte Stegner. "Und das ist keine Veranstaltung von Sahra Wagenknecht oder vom BSW, sondern von der Friedensbewegung."

Die Friedensbewegung sei "auch immer heterogen", fügte er hinzu. "Da waren unterschiedliche Parteien dabei, auch Leute, deren Meinung man nicht teilt." Stegner kritisierte, dass sich die Aufmerksamkeit zu sehr auf Wagenknecht richte: "Ich definiere mich nicht durch das, was Sahra Wagenknecht sagt." Er sprach von einer "merkwürdigen Faszination", die mit Wagenknecht verbunden werde.

Den Aufruf zu der Demonstration habe er im Übrigen nicht unterschrieben - er halte ihn für falsch, sagte Stegner. Dafür gebe es einen eigenen sozialdemokratischen Aufruf. "Und wo kommen wir denn hin, wenn wir nicht mehr hingehen zu Veranstaltungen, nur weil dort jemand anders auftritt?", sagte er. "Der Krieg ist furchtbar und grausam, und es muss Besseres als das geben."

Wagenknechts BSW hingegen stellte sich hinter den Aufruf und rief zur Teilnahme an der Kundgebung auf. "Ob Ukraine oder Nahost: Die Politik lässt die blutigen Konflikte weiter eskalieren und riskiert damit Schlimmeres - eine globale kriegerische Auseinandersetzung", hieß es in einer Erklärung des BSW vom Dienstag. Waffenlieferungen würden lediglich "das Leid verlängern".

S.O'brien--TNT

Empfohlen

Bundesregierung fliegt weitere 130 Deutsche aus dem Libanon aus

Die Bundesregierung hat zur Evakuierung weiterer Deutscher aus dem Libanon erneut ein Flugzeug nach Beirut geschickt. Am Mittwoch sei ein Airbus A330 MRTT der multinationalen Lufttransporteinheit MMU in die libanesische Hauptstadt geflogen, "um weiteren 130 besonders gefährdeten Deutschen bei der Ausreise aus Libanon zu helfen", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung des Auswärtigen Amts und des Verteidigungsministeriums.

Macron will sich künftig stärker auf EU-Reformen konzentrieren

Der seit einem schlechten Wahlergebnis angeschlagene französische Präsident Emmanuel Macron will sich künftig stärker auf EU-Reformen konzentrieren. "Für mich hat die europäische Ebene oberste Priorität", sagte Macron bei einer Debatte der Denkfabrik Berlin Global Dialogue am Mittwoch. "Hier werde ich mehr Energie investieren als bisher, denn hier können wir Wachstum schaffen", fügte er hinzu.

Israelische Armee: Acht Soldaten bei Kämpfen im Libanon getötet

Bei den Kämpfen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah-Miliz im Südlibanon sind nach Angaben Israels am Mittwoch acht Soldaten getötet worden. Die Armee gab zunächst die Tötung eines ersten Soldaten seit Beginn der Gefechte im Nachbarland bekannt, später meldete sie dann, dass "sieben weitere Soldaten gefallen" seien.

Parteivorsitzende von sächsischer Linkspartei wollen nicht erneut kandidieren

Die Linke in Sachsen braucht neue Parteivorsitzende. Ihre beiden Landeschefs Susanne Schaper und Stefan Hartmann kündigten nach Angaben eines Parteisprechers vom Mittwoch an, bei dem für November geplanten nächsten Parteitag nicht erneut zu kandidieren und sich künftig auf ihre Arbeit in der Linksfraktion im neuen Landtag zu konzentrieren. Diese hatte Schaper in der vergangenen Woche zur Fraktionschefin gewählt. Hartmann wurde als stellvertretender Fraktionsvorsitzender ebenfalls in den Vorstand gewählt.

Textgröße ändern: