The National Times - Kontrollen an weiteren Grenzabschnitten begonnen - Union fordert weiterhin mehr

Kontrollen an weiteren Grenzabschnitten begonnen - Union fordert weiterhin mehr


Kontrollen an weiteren Grenzabschnitten begonnen - Union fordert weiterhin mehr
Kontrollen an weiteren Grenzabschnitten begonnen - Union fordert weiterhin mehr / Foto: © AFP

Seit dem frühen Montagmorgen wird an den deutschen Landgrenzen im Norden und Westen des Landes wieder kontrolliert. Eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums betonte am Montag in Berlin, die Kontrollen fänden "flexibel statt und je nach aktueller Lage und Sicherheitsanforderungen". Unionspolitiker bekräftigten ihre Forderungen nach weitergehenden Schritten, insbesondere direkten Zurückweisungen Schutzsuchender an den Grenzen.

Textgröße ändern:

"Ab heute: Vorübergehende Grenzkontrollen auch an den Landgrenzen zu Belgien, Dänemark, Frankreich, Niederlande und Luxemburg", schrieb das Bundesinnenministerium am Morgen im Onlinedienst X. Die Ministeriumssprecherin betonte später, es gebe "keine flächendeckenden Kontrollen" und erst recht "keine geschlossenen Grenzen", wie manchmal suggeriert werde. "Es steht nicht an jedem Grenzübergang ein Bundespolizist und hält den kompletten Verkehr an", stellte sie klar.

"Es ist uns sehr wichtig - und auch das hat die Ministerin immer wieder betont -, dass dabei der Reise- und Pendlerverkehr, Wirtschaft und Handel so wenig wie möglich beeinträchtigt werden", sagte die Sprecherin weiter. Sie reagierte damit auf Kritik aus den betroffenen Regionen. Dort werden Nachteile für grenzüberschreitende Pendlerinnen und Pendler sowie den freien Warenverkehr befürchtet.

Ziel der Kontrollen ist es, unerlaubte Grenzübertritte möglichst zu verhindern. An den Grenzen im Osten und Süden war auch zuvor schon kontrolliert worden, ebenso an der deutsch-französischen Grenze wegen der Olympischen Spiele.

Unions-Parlamentsgeschäftsführer Thorsten Frei lobte die neue Maßnahme in den Sendern RTL und ntv, sagte aber auch, diese werde "allein nicht den Durchbruch bringen". Vielmehr müssten auch umfassend Menschen zurückgewiesen werden: "Es muss eben auch zu Zurückweisungen derer kommen, die in einem anderen europäischen Land längst einen Asylantrag hätten stellen können."

Ähnlich äußerte sich NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). Zur Frage, ob sich illegale Zuwanderung mit den ausgeweiteten Kontrollen reduzieren lasse, sagte er dem Portal "Politico": "Verringern: Ja. Das Problem lösen: Nein." Auch CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagte der "Bild"-Zeitung vom Montag: "Kontrollen alleine reichen nicht aus." Wer jetzt keinen Zurückweisungen an den Grenzen zustimme, "der akzeptiert den grenzenlosen Zustrom nach Deutschland".

"Gemeinsame Gespräche von Union und Regierung über die Migrationspolitik waren in der vergangenen Woche gescheitert. CDU-Chef Friedrich Merz hatte dabei umfassende Zurückweisungen an der Grenze gefordert - auch von Asylbewerbern. Die Regierung hat hiergegen rechtliche Bedenken.

Grundsätzlich gegen die zusätzlichen Kontrollen wandte sich die Linkspartei. "Die bundesweiten Grenzkontrollen lösen kein einziges Problem und verhindern keine einzige Gewalttat. Stattdessen führen sie zu einem massiven Anstieg von Racial Profiling, verursachen Chaos in Grenzregionen und verstoßen glasklar gegen EU-Recht", erklärte die Linken-Migrationsexpertin Clara Bünger. Die Linke sprach von einer "wahnhaften Problematisierung von Migration".

Kritik an der Migrations- und Flüchtlingspolitik der Regierung kam unterdessen auch aus den eigenen Reihen. Eine Rückkehr zu sozialdemokratischen Inhalten forderte im Berliner "Tagesspiegel" der Vorsitzende der SPD-Arbeitsgemeinschaft Migration, Aziz Bozkurt. "Mauern werden keinen einzigen Kita-Platz, keine bezahlbare Wohnung und keine bessere Gesundheitsversorgung schaffen", gab er zu bedenken. In einem Positionspapier wendet sich die AG Migration auch gegen Bezahlkarten für Geflüchtete und Leistungskürzungen für Asylbewerber.

G.Morris--TNT

Empfohlen

20 Todesopfer bei erneuter Explosions-Welle im Libanon - Warnungen vor Eskalation

Nach einer weiteren Welle tödlicher Explosionen im Libanon am Mittwoch wächst die Furcht vor einer weiteren Eskalation des Konflikts. Das Gesundheitsministerium in Beirut erklärte, dass die Zahl der durch "feindliche Explosionen" getöteten Menschen auf 20 gestiegen sei. Zudem seien 450 weitere Menschen verletzt worden. Das Weiße Haus warnte vor einer "Eskalation jeglicher Art". "Wir glauben nicht, dass der Weg zur Lösung dieser Krise über zusätzliche Militäroperationen führt", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, vor Journalisten.

Zahl der Todesopfer durch neue Explosions-Welle im Libanon steigt auf 20

Die Zahl der Todesopfer durch eine weitere Welle von Explosionen im Libanon ist nach Regierungsangaben auf mindestens 20 gestiegen. Durch die "feindlichen Explosionen" von Funksprechgeräten seien 20 Menschen getötet und mehr als 450 weitere verletzt worden, erklärte das Gesundheitsministerium in Beirut am Mittwochabend.

Neue Umfrage zur US-Wahl: Harris in zwei Schlüsselstaaten vor Trump

In einer neuen Umfrage zur US-Präsidentschaftswahl liegt die demokratische Kandidatin Kamala Harris in zwei besonders wichtigen Bundesstaaten deutlich vor ihrem republikanischen Kontrahenten Donald Trump. Laut der am Mittwoch von der Quinnipiac-Universität veröffentlichten Erhebung lag Harris in Pennsylvania bei 51 Prozent der Stimmen, während Trump 45 Prozent verzeichnete. In Michigan war das Verhältnis demnach 50 zu 45 Prozent.

Mindestens 14 Tote und 450 Verletzte bei weiterer Welle von Explosionen im Libanon

Einen Tag nach der Explosion hunderter Pager von Hisbollah-Mitgliedern im Libanon sind bei einer weiteren Welle von Explosionen nach Regierungsangaben mindestens 14 Menschen getötet und mehr als 450 weitere verletzt worden. Nach Angaben der Regierung und von Hisbollah-Vertretern explodierten am Mittwoch zahlreiche Walkie-Talkies, nachdem am Vortag mobile Funkempfänger, sogenannte Pager, betroffen waren. Die Hisbollah drohte Israel mit Vergeltung. Israels Verteidigungsminister Joav Gallant erklärte, der Schwerpunkt des Krieges verschiebe sich in Richtung Norden. Der UN-Sicherheitsrat berief eine Dringlichkeitssitzung ein.

Textgröße ändern: