The National Times - US-Präsident Biden will Kiew gute Position im Konflikt mit Russland verschaffen

US-Präsident Biden will Kiew gute Position im Konflikt mit Russland verschaffen


US-Präsident Biden will Kiew gute Position im Konflikt mit Russland verschaffen
US-Präsident Biden will Kiew gute Position im Konflikt mit Russland verschaffen / Foto: © POOL/AFP

US-Präsident Joe Biden will nach den Worten eines wichtigen Beraters seine verbleibende Amtszeit dafür nutzen, der Ukraine eine möglichst gute Position im Konflikt mit Russland zu verschaffen. Biden wolle die Ukraine in den kommenden vier Monaten "in die bestmögliche Lage bringen, um sich durchzusetzen", sagte der nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, am Samstag in Kiew. Inmitten der Kämpfe tauschten Russland und die Ukraine rund zweihundert Gefangene aus.

Textgröße ändern:

Letzten Endes müsse der Krieg zwischen Russland und der Ukraine durch Verhandlungen beendet werden, "und es ist wichtig, dass sie bei diesen Verhandlungen stark sind", sagte Sullivan bei der Strategiekonferenz Yalta European Strategy (YES). Es liege dabei an der ukrainischen Regierung zu entscheiden, wann der Zeitpunkt für Gespräche zwischen Kiew und Moskau gekommen sei.

Am Rande der Generaldebatte der UN-Vollversammlung Ende September in New York ist laut Sullivan ein Treffen zwischen Biden und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geplant.

Biden und der britische Premierminister Keir Starmer hatten bei einem Treffen am Freitag im Weißen Haus eine Entscheidung darüber vertagt, ob Kiew der Einsatz weitreichender westlicher Waffen gegen Ziele in Russland freigestellt werden soll. Zuvor hatte der russische Präsident Wladimir Putin gewarnt, eine solche Erlaubnis würde bedeuten, dass sich die Nato "im Krieg" mit Russland befinde.

Der britische Außenminister David Lammy spielte die Drohungen Putins als "Getöse" herunter. "Das ist seine Vorgehensweise. Er droht mit Panzern, er droht mit Raketen, er droht mit Atomwaffen", sagte Lammy dem britischen Sender BBC. Die westlichen Staaten dürften sich dennoch nicht von ihrem Weg "abbringen lassen", mahnte er.

Die Führung in Kiew dringt darauf, weiter reichende westliche Waffen gegen Ziele in Russland einsetzen zu dürfen. Der neue ukrainische Außenminister Andrij Sybiha erklärte, es sei wichtig, "alle Beschränkungen für den Einsatz amerikanischer und britischer Waffen gegen legitime militärische Ziele in Russland aufzuheben".

Der ukrainische Geheimdienstchef Kyrylo Budanow zeigte sich bei der Strategiekonferenz in Kiew besorgt über die Unterstützung Nordkoreas für Moskau in dem Krieg. Pjöngjang liefere Moskau riesige Mengen Munition im Kampf gegen die Ukraine. Dies habe direkte Auswirkungen auf dem Schlachtfeld.

Bei russischen Angriffen auf die strategisch wichtige Stadt Pokrowsk im Osten der Ukraine wurde am Sonntag ein Mensch getötet, wie die Behörden mitteilten. Zuvor sei durch "feindliche Artillerie" ein Gebäude in der Nähe einer Tankstelle getroffen worden, teilte die Stadtverwaltung von Pokrowsk im Onlinedienst Telegram mit.

Militärbeobachtern zufolge ist die russische Armee weniger als zehn Kilometer von Pokrowsk entfernt. Das russische Verteidigungsministerium hatte am Samstag die Eroberung eines weiteren Dorfes nahe Pokrowsk gemeldet.

Seit August sind mehr als 20.000 Menschen aus der Stadt geflohen. Nach russischen Angriffen in den vergangenen zwei Wochen sind inzwischen viele der verbliebenen Bewohner ohne fließend Wasser und Strom.

Präsident Selenskyj hatte am Freitag von einer "sehr schwierigen Lage" an der ostukrainischen Front gesprochen. US-Sicherheitsberater Sullivan sagte am Samstag, die Lage in der Region um Pokrowsk sei "besonders besorgniserregend".

Inmitten der Kämpfe tauschten Russland und die Ukraine rund zweihundert Gefangene aus. Moskau zufolge kamen 103 russische Soldaten frei, welche die Ukraine bei ihrem überraschenden Vorstoß in die russische Region Kursk festgenommen hatte. Bei den 103 freigelassenen ukrainischen Soldaten handelte es sich Selenskyj zufolge unter anderem um "Verteidiger" von Kiew, Donezk, Mariupol und Saporischschja.

Die Ukraine hatte Anfang August überraschend einen Vorstoß in die russische Grenzregion Kursk gestartet und dabei nach Regierungsangaben mehrere hundert Quadratkilometer Fläche erobert. Ziel war es offenbar, russische Truppen zu binden und so Russlands Vormarsch in der Ostukraine zu verlangsamen. Inzwischen konnte die russische Armee nach Angaben Moskaus Gebiete in der Region Kursk zurückerobern.

V.Bennett--TNT

Empfohlen

20 Todesopfer bei erneuter Explosions-Welle im Libanon - Warnungen vor Eskalation

Nach einer weiteren Welle tödlicher Explosionen im Libanon am Mittwoch wächst die Furcht vor einer weiteren Eskalation des Konflikts. Das Gesundheitsministerium in Beirut erklärte, dass die Zahl der durch "feindliche Explosionen" getöteten Menschen auf 20 gestiegen sei. Zudem seien 450 weitere Menschen verletzt worden. Das Weiße Haus warnte vor einer "Eskalation jeglicher Art". "Wir glauben nicht, dass der Weg zur Lösung dieser Krise über zusätzliche Militäroperationen führt", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, vor Journalisten.

Zahl der Todesopfer durch neue Explosions-Welle im Libanon steigt auf 20

Die Zahl der Todesopfer durch eine weitere Welle von Explosionen im Libanon ist nach Regierungsangaben auf mindestens 20 gestiegen. Durch die "feindlichen Explosionen" von Funksprechgeräten seien 20 Menschen getötet und mehr als 450 weitere verletzt worden, erklärte das Gesundheitsministerium in Beirut am Mittwochabend.

Neue Umfrage zur US-Wahl: Harris in zwei Schlüsselstaaten vor Trump

In einer neuen Umfrage zur US-Präsidentschaftswahl liegt die demokratische Kandidatin Kamala Harris in zwei besonders wichtigen Bundesstaaten deutlich vor ihrem republikanischen Kontrahenten Donald Trump. Laut der am Mittwoch von der Quinnipiac-Universität veröffentlichten Erhebung lag Harris in Pennsylvania bei 51 Prozent der Stimmen, während Trump 45 Prozent verzeichnete. In Michigan war das Verhältnis demnach 50 zu 45 Prozent.

Mindestens 14 Tote und 450 Verletzte bei weiterer Welle von Explosionen im Libanon

Einen Tag nach der Explosion hunderter Pager von Hisbollah-Mitgliedern im Libanon sind bei einer weiteren Welle von Explosionen nach Regierungsangaben mindestens 14 Menschen getötet und mehr als 450 weitere verletzt worden. Nach Angaben der Regierung und von Hisbollah-Vertretern explodierten am Mittwoch zahlreiche Walkie-Talkies, nachdem am Vortag mobile Funkempfänger, sogenannte Pager, betroffen waren. Die Hisbollah drohte Israel mit Vergeltung. Israels Verteidigungsminister Joav Gallant erklärte, der Schwerpunkt des Krieges verschiebe sich in Richtung Norden. Der UN-Sicherheitsrat berief eine Dringlichkeitssitzung ein.

Textgröße ändern: