The National Times - Deutsche Marine-Schiffe durchqueren erstmals seit 22 Jahren Taiwanstraße

Deutsche Marine-Schiffe durchqueren erstmals seit 22 Jahren Taiwanstraße


Deutsche Marine-Schiffe durchqueren erstmals seit 22 Jahren Taiwanstraße
Deutsche Marine-Schiffe durchqueren erstmals seit 22 Jahren Taiwanstraße / Foto: © AFP

Trotz drohender Spannungen mit China durchqueren zwei Schiffe der deutschen Marine die Taiwanstraße. Die Fregatte "Baden-Württemberg" und der Einsatzgruppenversorger "Frankfurt am Main" begannen am Freitag die Passage. Es ist das erste Mal seit 22 Jahren, dass deutsche Marine-Schiffe die von Peking beanspruchte Taiwanstraße durchfahren. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) pochte darauf, dass es sich um internationale Gewässer handele.

Textgröße ändern:

"Es ist der kürzeste Weg", sagte Pistorius in Berlin. "Es ist angesichts der Wetterlage der sicherste Weg. Und das sind internationale Gewässer, also fahren wir durch."

Peking betrachtet Taiwan als abtrünniges Gebiet, das es wieder mit dem Festland vereinigen will - notfalls mit militärischer Gewalt. Die gesamte Taiwanstraße sieht China als seine Hoheitsgewässer an.

Das taiwanische Verteidigungsministerium veröffentlichte zu der Durchfahrt eine Mitteilung. Demnach fuhren die Schiffe seit Freitagvormittag "von Nord nach Süd durch die Taiwanstraße". Das Militär habe dies überwacht und "keine Anomalien in unserer Umgebung festgestellt".

Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums in Berlin betonte, Deutschland setze sich weltweit für das Recht auf freie Schifffahrt ein. Dies werde mit der Durchfahrt unterstrichen. Die chinesische Seite sei vorab nicht informiert worden. Ein Sprecher des Außenministeriums ergänzte, nach Seevölkerrecht sei dies normal. Eine Notifizierung in internationalen Gewässern sei nicht erforderlich.

Unterstützung kam aus der deutschen Wirtschaft. "Die deutsche Industrie bestärkt die Bundesregierung darin, die bereits erodierende regelbasierte internationale Ordnung so weit wie möglich aufrecht zu erhalten", sagte Wolfgang Niedermark, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), dem "Handelsblatt". Regeln hätten nur dann Geltungskraft, wenn sie konsequent und ohne Ausnahme durchgesetzt würden.

Die BSW-Bundestagsabgeordnete Zaklin Nastic warf der Bundesregierung hingegen mit Blick auf die Durchfahrt eine "völlig verantwortungslose, auf Eskalation ausgerichtete Außenpolitik" vor. Pistorius müsse "die militärischen Abenteuer im südchinesischen Meer umgehend beenden und sich für die Provokation entschuldigen".

Die Fregatte "Baden-Württemberg" und der Einsatzgruppenversorger "Frankfurt am Main" sind seit Mai in der Region und nehmen an verschiedenen multinationalen Manövern teil. Zuletzt nahmen die Schiffe auch an der Überwachung der Sanktionen der Vereinten Nationen gegen Nordkorea teil. Der Einsatz der beiden Schiffe im Indo-Pazifik-Raum ist bis Dezember geplant.

K.M.Thompson--TNT

Empfohlen

20 Todesopfer bei erneuter Explosions-Welle im Libanon - Warnungen vor Eskalation

Nach einer weiteren Welle tödlicher Explosionen im Libanon am Mittwoch wächst die Furcht vor einer weiteren Eskalation des Konflikts. Das Gesundheitsministerium in Beirut erklärte, dass die Zahl der durch "feindliche Explosionen" getöteten Menschen auf 20 gestiegen sei. Zudem seien 450 weitere Menschen verletzt worden. Das Weiße Haus warnte vor einer "Eskalation jeglicher Art". "Wir glauben nicht, dass der Weg zur Lösung dieser Krise über zusätzliche Militäroperationen führt", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, vor Journalisten.

Zahl der Todesopfer durch neue Explosions-Welle im Libanon steigt auf 20

Die Zahl der Todesopfer durch eine weitere Welle von Explosionen im Libanon ist nach Regierungsangaben auf mindestens 20 gestiegen. Durch die "feindlichen Explosionen" von Funksprechgeräten seien 20 Menschen getötet und mehr als 450 weitere verletzt worden, erklärte das Gesundheitsministerium in Beirut am Mittwochabend.

Neue Umfrage zur US-Wahl: Harris in zwei Schlüsselstaaten vor Trump

In einer neuen Umfrage zur US-Präsidentschaftswahl liegt die demokratische Kandidatin Kamala Harris in zwei besonders wichtigen Bundesstaaten deutlich vor ihrem republikanischen Kontrahenten Donald Trump. Laut der am Mittwoch von der Quinnipiac-Universität veröffentlichten Erhebung lag Harris in Pennsylvania bei 51 Prozent der Stimmen, während Trump 45 Prozent verzeichnete. In Michigan war das Verhältnis demnach 50 zu 45 Prozent.

Mindestens 14 Tote und 450 Verletzte bei weiterer Welle von Explosionen im Libanon

Einen Tag nach der Explosion hunderter Pager von Hisbollah-Mitgliedern im Libanon sind bei einer weiteren Welle von Explosionen nach Regierungsangaben mindestens 14 Menschen getötet und mehr als 450 weitere verletzt worden. Nach Angaben der Regierung und von Hisbollah-Vertretern explodierten am Mittwoch zahlreiche Walkie-Talkies, nachdem am Vortag mobile Funkempfänger, sogenannte Pager, betroffen waren. Die Hisbollah drohte Israel mit Vergeltung. Israels Verteidigungsminister Joav Gallant erklärte, der Schwerpunkt des Krieges verschiebe sich in Richtung Norden. Der UN-Sicherheitsrat berief eine Dringlichkeitssitzung ein.

Textgröße ändern: