The National Times - Woidke kritisiert Arbeit der "Ampel" und fordert Neuausrichtung der SPD

Woidke kritisiert Arbeit der "Ampel" und fordert Neuausrichtung der SPD


Woidke kritisiert Arbeit der "Ampel" und fordert Neuausrichtung der SPD
Woidke kritisiert Arbeit der "Ampel" und fordert Neuausrichtung der SPD / Foto: © AFP/Archiv

Vor den Landtagswahlen hat Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) die Arbeit der Ampel-Koalition kritisiert und seine Partei zu einer Neuausrichtung aufgefordert. Vereinbarungen in der Koalition im Bund würden nach ein paar Stunden oder Tagen immer wieder in Frage gestellt, sagte Woidke dem "Tagesspiegel" und den "Potsdamer Neuesten Nachrichten" vom Freitag. "Das macht die Menschen im Land mürbe." Die Bürger erwarteten "mehr staatspolitische Verantwortung".

Textgröße ändern:

Woidke und seine SPD stehen in Brandenburg am 22. September vor Landtagswahlen. Nach einer am Donnerstag veröffentlichten Erhebung des Instituts infratest dimap für den Rundfunk Berlin-Brandenburg würde die SPD mit 23 Prozent auf Platz zwei hinter der AfD mit 27 Prozent landen. Bei der Wahl 2019 war die SPD noch stärkste Kraft geworden.

Mit Blick auf das Erscheinungsbild der Ampel-Koalition im Bund sah Woidke dringenden Klärungsbedarf: "In Zeiten wie diesen muss eine Bundesregierung Vertrauen, Stabilität und Sicherheit ausstrahlen", sagte er. "Das war in den letzten Jahren eben nicht ausreichend der Fall, und das haben die handelnden Personen zu verantworten."

Seine eigene Partei forderte Woidke zu mehr Selbstkritik auf. "Die SPD ist auf Bundesebene gut beraten, die richtigen Schlüsse aus Wahlen zu ziehen", sagte er. "Schon nach der Europawahl wurde versprochen, dass das Ergebnis ausgewertet wird und Konsequenzen gezogen werden. Ich habe bisher nichts davon gehört. Dabei müssen wir als SPD dringend über Grundsätzliches reden."

Im Juni hatte die SPD mit 13,9 Prozent ihr bislang schlechtestes Ergebnis bei einer Europawahl eingefahren. Sie landete dabei auf Platz drei hinter der AfD und der CDU. Bei den Landtagswahlen Anfang September hatte sie in Sachsen nur noch 7,3 Prozent erzielt, in Thüringen nur 6,1 Prozent.

Nach den herben Verlusten in Sachsen und Thüringen äußerte sich auch SPD-Bundestagsfraktionschef Rolf Mützenich selbstkritisch über die Ampel-Koalition in Berlin. "Das Bild, das wir liefern, ist überhaupt nicht unterstützend", sagte er am Freitag nach einer Klausurtagung im brandenburgischen Groß Behnitz. Das wisse auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).

B.Cooper--TNT

Empfohlen

Israel: Chance auf diplomatische Lösung mit Hisbollah schwindet - Hamas bekräftigt Kampfeswillen

Israel sieht nach eigenen Angaben angesichts der fast täglichen Auseinandersetzungen an der Grenze zum Libanon die Chance auf eine diplomatischen Lösung schwinden. "Die Möglichkeit einer Einigung schwindet, da die Hisbollah sich weiter an die Hamas bindet und sich weigert, den Konflikt zu beenden", sagte der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant nach Angaben seines Ministeriums am Montag dem US-Sondergesandten Amos Hochstein mit Blick auf die pro-iranische schiitische Miliz und ihre palästinensischen Verbündeten. Unterdessen erklärte Hamas-Chef Jahja Sinwar, seine Organisation sei bereit für einen "langen Abnutzungskrieg" gegen Israel.

Streit mit von der Leyen: Frankreich tauscht EU-Kommissar Breton aus

Vor Amtsantritt der neuen EU-Kommission unter Ursula von der Leyen hat mit dem französischen EU-Kommissar Thierry Breton einer ihrer größten Brüsseler Kritiker überraschend hingeworfen. "Ich trete mit sofortiger Wirkung von meinem Amt als Europäischer Kommissar zurück", erklärte Breton in einem Brief an die Kommissionspräsidentin, den er am Montag im Onlinedienst X veröffentlichte. Sein Nachfolger in der nächsten EU-Kommission soll Frankreichs amtierender Außenminister Stéphane Séjourné werden.

Hamas-Chef Sinwar: Sind bereit für "langen Abnutzungskrieg" gegen Israel

Die Hamas ist nach den Worten ihres Chefs Jahja Sinwar bereit für einen "langen Abnutzungskrieg" gegen Israel. "Wir haben uns darauf vorbereitet, einen langen Abnutzungskrieg zu führen, der den politischen Willen des Feindes brechen wird", sagte der Chef des Politbüros der Hamas am Montag in einer an die Huthi-Miliz im Jemen gerichteten Botschaft.

Scholz baut in Usbekistan und Kasachstan wirtschaftliche Beziehungen weiter aus

Die Nutzung von Rohstoffen, die Ölversorgung in Deutschland und der Ukraine-Krieg haben am zweiten Tag der Zentralasien-Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Mittelpunkt gestanden. Er habe "sehr gute Gespräche" geführt, sagte Scholz am Montag nach einem Treffen mit Kasachstans Präsident Kassym-Schomart Tokajew in Astana. Zudem seien "sehr viele sehr praktische Vereinbarungen abgeschlossen worden", was "ein gutes Zeichen für die Verbesserung der ökonomischen und politischen Beziehungen" sei.

Textgröße ändern: