The National Times - Beerdigung von Hamas-Geisel: Israels Präsident entschuldigt sich im Namen der Regierung

Beerdigung von Hamas-Geisel: Israels Präsident entschuldigt sich im Namen der Regierung


Beerdigung von Hamas-Geisel: Israels Präsident entschuldigt sich im Namen der Regierung
Beerdigung von Hamas-Geisel: Israels Präsident entschuldigt sich im Namen der Regierung / Foto: © POOL/AFP

Der israelische Präsident Isaac Herzog hat bei der Trauerfeier für eine im Gazastreifen getötete Geisel der Hamas im Namen der Regierung um Entschuldigung gebeten. "Ich entschuldige mich im Namen des Staates Israel dafür, dass wir es versäumt haben, Sie vor der schrecklichen Katastrophe vom 7. Oktober zu schützen, dass wir es versäumt haben, Sie sicher nach Hause zu bringen", sagte Herzog auf der Beerdigung des US-Israelis Hersh Goldberg-Polin am Montag in Jerusalem.

Textgröße ändern:

Direkt an Goldberg-Polins Eltern gewandt sagte Herzog: "Ich möchte sagen, wie sehr es mir leid tut. Wie sehr es mir leid tut, dass wir Hersh an jenem dunklen Tag nicht beschützt haben."

Israelische Behörden hatten am Sonntag den Tod des 23-Jährigen und fünf weiterer Geiseln verkündet, die beim Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober entführt worden waren. Die getöteten Geiseln waren am Samstag in einem Tunnel bei Rafah im Süden des Gazastreifens gefunden worden. Nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums waren die vier Männer und zwei Frauen laut Obduktion "ungefähr 48 bis 72 Stunden" vor der gerichtsmedizinischen Untersuchung am Sonntag "von Hamas-Terroristen mit mehreren aus nächster Nähe abgefeuerten Schüssen ermordet worden".

Tausende Trauernde kamen am Montag zu Goldberg-Polins Begräbnis. Mit israelischen Flaggen zogen sie vom Haus des getöteten jungen Mannes zum Friedhof. Einige der Trauernden trugen T-Shirts mit einem Bild von Goldberg-Polins Gesicht.

Das Schicksal der 23-Jährigen hatte auch die Menschen in den USA bewegt, wo seine Eltern im vergangenen Monat auf dem Parteitag der Demokraten sprachen. US-Präsident Joe Biden erklärte am Sonntag, er sei "am Boden zerstört und empört" über Goldberg-Polins Tod und schwor, dass "die Hamas-Führer für diese Verbrechen bezahlen werden".

Die Nachricht über den Tod der sechs Geiseln führte in Israel zu großer Trauer und zu Wut auf die Regierung, kein Abkommen über eine Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln erreicht zu haben. Zur Unterstützung eines Geisel-Deals beteiligten sich zahlreiche Menschen am Montag an einem Generalstreik - der allerdings auf Antrag des rechtsextremen Ministers Bezalel Smotrich per Gerichtsanordnung vorzeitig beendet wurde.

M.Davis--TNT

Empfohlen

Hisbollah bestätigt Tötung von Kommandeur Akil durch Israel

Die libanesische Hisbollah-Miliz hat die Tötung ihres hochrangigen Kommandeurs Ibrahim Akil durch Israel bestätigt. Akil, der die Hisbollah-Elite-Einheit Radwan leitete, sei einer der "großen Anführer" und "auf dem Weg nach Jerusalem" getötet worden, erklärte die pro-iranische Miliz am Freitag unter Verwendung der Formel, die sie für von Israel getötete Kämpfer verwendet. Die israelische Armee hatte am Freitagnachmittag die Tötung Akils bei einem "gezielten" Angriff im Süden Beiruts bekanntgegeben.

Britischer Premier will keine Schecks für Kleidung mehr annehmen

Der seit Tagen wegen teurer Geschenke in der Kritik stehende britische Premierminister Keir Starmer wird künftig keine Spenden mehr für Kleidung annehmen. Dies teilte sein Büro am Freitag in London mit. Laut am Mittwoch vom Sender Sky News veröffentlichten Angaben erhielt Starmer seit Dezember 2019 Geschenke im Wert von mehr als 107.145 Pfund (127.278 Euro) - und damit mehr als jedes andere Parlamentsmitglied.

US-Präsidentschaftswahl: Persönliche Stimmabgabe in drei Staaten begonnen

Knapp sieben Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl haben am Freitag in drei Bundesstaaten Wähler mit der vorzeitigen persönlichen Stimmabgabe begonnen. In Virginia, Minnesota und South Dakota sind nunmehr Wahllokale geöffnet, in denen Wählerinnen und Wähler bereits vor dem 5. November ihre Stimmzettel in die Urnen werfen können.

Aktion an Sunak-Haus: Britische Justiz stellt Verfahren gegen Umweltaktivisten ein

Die britische Justiz hat das Verfahren gegen vier Umweltaktivisten eingestellt, die ein Haus des damaligen Premierministers Rishi Sunak mit schwarzen Laken verhängt hatten. Richter Adrian Lower erklärte am Freitag in der Stadt York, die Beweise seien so "dürftig", dass es keine realistische Chance auf eine Verurteilung gebe. Die vier Aktivisten waren beschuldigt worden, während der fünfstündigen Protestaktion 15 Dachziegel beschädigt zu haben.

Textgröße ändern: