The National Times - Anreize für Arbeit im Rentenalter: DGB und Arbeitgeber reagieren mit Kritik

Anreize für Arbeit im Rentenalter: DGB und Arbeitgeber reagieren mit Kritik


Anreize für Arbeit im Rentenalter: DGB und Arbeitgeber reagieren mit Kritik
Anreize für Arbeit im Rentenalter: DGB und Arbeitgeber reagieren mit Kritik / Foto: © AFP/Archiv

Die Regierungspläne für neue Anreize, damit Menschen über das Renteneintrittsalter hinaus arbeiten, stoßen sowohl bei Gewerkschaften als auch bei Arbeitgebern auf Kritik. Der Gesetzentwurf des Bundesarbeitsministeriums sei ein "milliardenschwerer Griff in die Sozialversicherungen", sagte die Vorständin des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Anja Piel, der "Süddeutschen Zeitung" vom Dienstag.

Textgröße ändern:

Die geplanten finanziellen Anreize würden Mitnahmeeffekte erzeugen bei denjenigen Älteren, die genug verdienen und gesund seien, gab Piel zu bedenken. "Viele Beschäftigte können gar nicht länger arbeiten, weil Arbeitsbedingungen zu anstrengend sind, und sie es einfach gesundheitlich nicht mehr schaffen."

Anders begründete die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) ihre Kritik. BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter sagte der Zeitung, Menschen im Rentenalter "gehen in der Regel nicht aus finanziellen Gründen arbeiten". Wichtiger seien Spaß an der Arbeit, das Interesse an ihrer Aufgabe und der Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen.

Daher wäre es "viel effektiver", Anreize für eine Frühverrentung "endlich ersatzlos zu streichen", sagte Kampeter. Er forderte das Aus für die Rente mit 63.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hatte Anfang Juni angekündigt, dass Menschen jenseits des Renteneintrittsalters finanzielle Vorteile bekommen sollten, wenn sie noch weiter arbeiten. Das Vorhaben ist auch Teil der Wachstumsinitiative, auf dass sich die Regierung in Zusammenhang mit dem Haushaltsentwurf 2025 verständigte. Heils Gesetzentwurf ging in der vergangenen Woche in die Abstimmung mit den anderen Ministerien und den Verbänden, wie unter anderem das "Handelsblatt" und "Zeit Online" berichteten.

V.Bennett--TNT

Empfohlen

Rechtsruck in Frankreich: An neuer Regierung sind mehr Konservative beteiligt als zuvor

Frankreich hatte mehrheitlich links gewählt, bekommt nun aber eine stärker rechts geprägte Regierung als zuvor: Elf Wochen nach den vorgezogenen Parlamentswahlen hat Präsident Emmanuel Macron 39 Regierungsmitglieder ernannt, wie aus der am Samstagabend in Paris veröffentlichten Liste hervorgeht. Sechs Ministerinnen und Minister gehören dem konservativen Lager an, unter ihnen Innenminister Bruno Retailleau, bislang Fraktionschef der Republikaner im Senat.

Ukrainische Armee: Zwei Munitionslager in Russland zerstört

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben im Süden und Westen Russlands zwei Munitionsdepots zerstört. Das vernichtete Depot nahe der Stadt Tichorezk sei eines der "drei größten Munitionslager" Moskaus, teilte die ukrainische Armee am Samstag mit. Die russischen Behörden riefen dort den Ausnahmezustand aus. Präsident Wolodymyr Selenskyj beklagte unterdessen die weiter ausstehende Zustimmung der USA und Großbritanniens zum Einsatz von weiter reichenden Waffen in Russland.

Israels Armee: Angriffe auf Ziele im Südlibanon mit "dutzenden" Kampfflugzeugen

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben am Samstagabend massive Luftangriffe gegen die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Südlibanon geführt. "Dutzende" Kampfflugzeuge seien an dem Einsatz gegen Ziele der Hisbollah beteiligt, teilte Armeesprecher Daniel Hagari mit. "Im Verlauf der vergangenen Stunde haben wir einen umfassenden Angriff im Südlibanon lanciert, nachdem wir Vorbereitungen der Hisbollah für einen Beschuss des israelischen Territoriums erkannt hatten", erklärte der Sprecher.

Frankreichs neue Regierung ist ernannt - Mehrere konservative Minister

Elf Wochen nach dem Wahlsieg des linken Lagers bei den Neuwahlen in Frankreich hat Präsident Emmanuel Macron eine stärker rechtsgerichtete Regierung ernannt. Außenminister wird der bisherige Europaminister Jean-Noël Barrot, wie der Generalsekretär des Elysée-Palasts, Alexis Kohler, am Samstagabend in Paris mitteilte. Der neuen Regierung unter Führung von Premierminister Michel Barnier gehören mehrere Minister der konservativen Republikaner an.

Textgröße ändern: