The National Times - Ukrainischer Vorstoß in Russland: IAEA-Chef Grossi plant Besuch von Akw Kursk

Ukrainischer Vorstoß in Russland: IAEA-Chef Grossi plant Besuch von Akw Kursk


Ukrainischer Vorstoß in Russland: IAEA-Chef Grossi plant Besuch von Akw Kursk
Ukrainischer Vorstoß in Russland: IAEA-Chef Grossi plant Besuch von Akw Kursk / Foto: © Governor of Kursk Region/AFP

Angesichts der ukrainischen Offensive in der russischen Grenzregion Kursk will der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) das dortige Atomkraftwerk besuchen. Der Besuch sei für "kommende Woche" geplant, sagte ein IAEA-Sprecher am Donnerstag. Derweil hielten die Kämpfe entlang der Grenze an, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beriet vor Ort über den Vorstoß im Nachbarland, wo Beton-Schutzräume aufgestellt wurden.

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"Wir können nächste Woche bestätigen", sagte der IAEA-Sprecher mit Blick auf den geplanten Grossi-Besuch im Akw Kursk. Dieses befindet sich nahe der Stadt Kurtschatow, die etwa hundert Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt liegt. Nach dem Beginn des überraschenden ukrainischen Gegenangriffs auf Russland am 6. August hatte Grossi vor den möglichen Auswirkungen der Kämpfe auf das Akw gemahnt und "alle Parteien zu maximaler Zurückhaltung" aufgerufen.

Der ukrainische Präsident Selenskyj besuchte derweil die Truppen in der Region, von wo aus die Offensive auf Russland gestartet worden war. Wie er auf Facebook mitteilte, hielt er in der Grenzregion Sumy Beratungen unter anderem mit Armeechef Oleksandr Syrskyj und Vertretern der dortigen Militärverwaltung ab. Die ukrainischen Truppen hätten eine weitere Ortschaft eingenommen und "den Tauschfonds aufgefüllt" - also weitere russische Soldaten gefangen genommen.

Mit der von Selenskyj verkündeten Einnahme kontrollieren die ukrainischen Truppen nun nach eigenen Angaben in der russischen Region Kursk 94 Ortschaften und mehr als tausend Quadratkilometer Land. Nach russischen Angaben mussten bereits mehr als 120.000 Zivilisten aus dem Gebiet fliehen.

Wegen Reportagen aus der Region leitete der russische Inlandsgeheimdienst nach eigenen Angaben gegen mehrere ausländische Journalisten strafrechtliche Ermittlungen ein. Es handele sich um einen Reporter des US-Senders CNN sowie zwei ukrainische Journalistinnen, erklärte der FSB. Ihnen werde "illegales Überschreiten der Staatsgrenze" vorgeworfen.

Angesichts der ukrainischen Offensive werden in Kursk nun Luftschutz-Räume errichtet. Gouverneur Alexej Smirnow veröffentlichte im Onlinedienst Telegram ein Foto von einem Lastwagen mit einem entsprechenden Beton-Modul. Insgesamt sollten in der rund 80 Kilometer von der Grenze entfernten Gebietshauptstadt Kursk 60 solcher Schutzunterkünfte an Verkehrsknotenpunkten errichtet werden.

Auch in anderen Städten der Grenzregion sollten die Schutz-Unterkünfte errichtet werden, kündigte Smirnow an. Dem Gouverneur zufolge wurden in der Nacht zum Donnerstag "zwei ukrainische Raketen und eine Drohne durch die russische Luftabwehr zerstört".

Auch aus anderen westrussischen Regionen wurden ukrainische Luftangriffe vermeldet - darunter in der Region Wolgograd, wo eine Einrichtung des Verteidigungsministeriums in Brand geraten sei. Dieser sei aber gelöscht worden, erklärte Regionalgouverneur Andrej Bocharow im Onlinekanal Telegram ohne genauere Angaben zu dem Ort zu machen. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus ukrainischen Geheimdienstkreisen erfuhr, handelte es sich bei dem Angriffsziel um einen russischen Luftwaffenstützpunkt in Marinowka, mehr als 300 Kilometer von der Grenze entfernt.

Die russische Armee verkündete ihrerseits, dass sie im Osten der Ukraine nahe der Stadt Pokrowsk eine weitere Ortschaft eingenommen habe. Die Truppen seien nur noch rund zehn Kilometer von Pokrowsk entfernt, einem wichtigen Logistik-Knotenpunkt der Region. Die Lage dort sei Gegenstand seiner Gespräche in Sumy gewesen, erklärte Selenskyj seinerseits. Es sei um "die ergriffenen Maßnahmen zur Stärkung der Verteidigung" von Pokrowsk gegangen sowie um die von der russischen Armee bedrohte Stadt Torezk.

Selenskyj empfängt am Freitag in Kiew den indischen Regierungschef Narendra Modi, der sich als Vermittler im Ukraine-Krieg sieht. Dieser rief am Donnerstag zu Verhandlungen auf. "Indien ist der festen Überzeugung, dass kein Problem auf einem Schlachtfeld gelöst werden kann", sagte Modi in Warschau, von wo aus er nach Kiew weiterreisen wollte.

K.M.Thompson--TNT

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