The National Times - Kandidatenrunde: Kretschmer bekräftigt Forderung nach Begrenzung der Zuwanderung

Kandidatenrunde: Kretschmer bekräftigt Forderung nach Begrenzung der Zuwanderung


Kandidatenrunde: Kretschmer bekräftigt Forderung nach Begrenzung der Zuwanderung
Kandidatenrunde: Kretschmer bekräftigt Forderung nach Begrenzung der Zuwanderung / Foto: © AFP

Knapp zwei Wochen vor der Landtagswahl in Sachsen haben sich die Parteien für den Wahlkampfendspurt in Position gebracht. In der "Wahlarena Sachsen" im Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) beantworteten die Spitzenkandidaten von CDU, SPD, Grünen, Linken, AfD sowie der derzeit nicht im Landtag vertretenen FDP und des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) Fragen von Bürgerinnen und Bürgern unter anderem zu den Themen Fachkräftemangel und Migration.

Textgröße ändern:

Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) bekräftigte seine Forderung nach einer Begrenzung der Zuwanderung. Statt rund 300.000 Menschen jährlich sollten künftig nur noch höchstens 40.000 nach Sachsen kommen, sagte der CDU-Spitzenkandidat, der auch nach der Landtagswahl am 1. September weiter regieren will. Als wichtigen Beitrag nannte er die Schaffung einer sächsischen Grenzpolizei. "Ich denke, dass ist ein wirksamer Beitrag für die innere Sicherheit."

Dissenz zeigte sich in diesem Punkt zu den Grünen, mit denen CDU und SPD derzeit in Sachsen regieren. Justizministerin Katja Meier (Grüne) hält die Grenzpolizei nicht für verfassungskonform. Auch Sabine Zimmermann vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) lehnt die Pläne für eine Grenzpolizei ab und verwies auf die Zuständigkeit der Bundespolizei.

Das BSW kommt als möglicher Koalitionspartner in einer CDU-geführten Regierung in Betracht. Kretschmer will künftig möglichst ohne die Grünen weitermachen. Eine Zusammenarbeit mit dem BSW schließt er nicht grundsätzlich aus. Er kritisierte die Wagenknecht-Partei aber wegen deren Bedingung für eine Regierungsbeteiligung in den Ländern, die das BSW unter anderem von einer Ablehnung der Stationierung von US-Raketen in Deutschland abhängig macht. Am Montag äußerte er sich nicht dazu.

Beim Thema Fachkräftemangel kritisierte AfD-Spitzenkandidat Jörg Urban, Deutschland sei für ausländische Fachkräfte wegen der fehlenden Infrastruktur, wegen hoher Steuern und der inneren Sicherheit "hochgradig unattraktiv".

SPD-Spitzenkandidatin Petra Köpping warf dem Chef der vom sächsischen Verfassungsschutz als erwiesen rechtsextrem eingestuften AfD hingegen vor, Fachkräfte kehrten Sachsen und Deutschland auch den Rücken, weil sie sich wegen der AfD nicht wohl fühlten.

Kretschmer warb zum Abschluss der anderthalbstündigen Runde erneut für den "sächsischen Weg". Die Sachsen ließen sich "weder von rechts noch von links, weder von Berlin noch von Brüssel" sagen, wie sie zu leben hätten.

In den Umfragen liegen CDU und AfD in Sachsen Kopf an Kopf. Eine zuletzt am Freitag veröffentlichte Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag dreier Tageszeitungen sah die AfD bei 32 Prozent und die CDU bei 29 Prozent.

Eine kurz zuvor veröffentlichte ZDF-Umfrage hatte die CDU erstmals seit längerem wieder vor der AfD gesehen. Das BSW liegt bei elf bis 15 Prozent. SPD, Grüne und Linke erreichen Werte um die fünf Prozent. Die FDP droht an der Fünf-Prozent-Hürde zu scheitern.

Ob es für eine Fortsetzung der derzeitigen Regierungskoalition von CDU, SPD und Grünen reichen würde, ist unklar. Ein Bündnis von CDU und BSW sowie der SPD als möglichem weiteren Partner hätte eine Mehrheit. Eine Zusammenarbeit mit der AfD lehnt Kretschmer strikt ab.

F.Jackson--TNT

Empfohlen

Westliche Langstreckenwaffen für Angriffe in Russland: Selenskyj hofft auf USA-Besuch

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angekündigt, sich bei seinem USA-Besuch in der kommenden Woche weiter um die Erlaubnis zum Einsatz westlicher Langstreckenwaffen für Angriffe auf Russland zu bemühen. "Wir werden unsere Partner davon überzeugen, und wir werden in der kommenden Woche weiter darüber sprechen, dass die Ukraine volle Langstreckenfähigkeiten braucht", sagte er bei seiner abendlichen Videoansprache am Samstag.

Landtagswahl in Brandenburg läuft: Woidke gibt Stimme ab

In Brandenburg hat am Sonntag die Landtagswahl begonnen. Um 08.00 Uhr öffneten die Wahllokale. 2,22 Millionen Menschen sind aufgerufen, ihre Stimmen abzugeben, darunter etwa hunderttausend Erstwählerinnen und Erstwähler. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) gab seine Stimme am Sonntagvormittag in seinem Heimatort, der Kreisstadt Forst (Lausitz), ab.

Präsidentenwahl in Sri Lanka: Sieg von Linkskandidat Dissanayaka zeichnet sich ab

Nach der Präsidentenwahl in Sri Lanka liegt ersten Stimmauszählungen zufolge Linkskandidat Anura Kumara Dissanayaka vorn. Wie die Wahlbehörden am Sonntag mitteilten, entfielen nach der Auszählung von mehr als einer Million Stimmen 52 Prozent auf Dissanayaka. Auch die Auszählung der Briefwahlstimmen, die als besonders repräsentativ gelten, deuteten demnach auf eine Mehrheit für den 55-Jährigen hin. In Sri Lanka waren rund 17 Millionen Menschen zur Wahl aufgerufen.

Sender: Israel lässt Al-Dschasira-Büro im Westjordanland vorübergehend schließen

Israelische Streitkräfte haben Angaben von Al-Dschasira zufolge das Büro des Fernsehsenders in Ramallah im Westjordanland gestürmt und eine vorübergehende Schließung des Senders angeordnet. "Es gibt ein Gerichtsurteil für die 45-tägige Schließung von Al-Dschasira", sagte ein israelischer Soldat laut einem Live-Bericht des Senders am Sonntag. "Ich fordere Sie dazu auf, alle Kameras mitzunehmen und das Büro sofort zu verlassen", sagte er demnach.

Textgröße ändern: