The National Times - Sachsens Ministerpräsident Kretschmer: AfD darf auf keinen Fall in Verantwortung kommen

Sachsens Ministerpräsident Kretschmer: AfD darf auf keinen Fall in Verantwortung kommen


Sachsens Ministerpräsident Kretschmer: AfD darf auf keinen Fall in Verantwortung kommen
Sachsens Ministerpräsident Kretschmer: AfD darf auf keinen Fall in Verantwortung kommen / Foto: © AFP/Archiv

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat eine Zusammenarbeit mit der AfD kategorisch abgelehnt. Die Partei schüre Hass, rede das Bundesland schlecht und habe ein "erschütternd rückständiges Bild von Frauen, Migranten und Menschen mit Behinderungen", sagte Kretschmer dem Onlineportal Web.de News in einem am Montag veröffentlichten Interview.

Textgröße ändern:

"Die AfD ist eine zunehmend radikalisierte Partei, die uns als Hauptfeind ausgemacht hat. Sie darf auf keinen Fall in Verantwortung kommen", fuhr Kretschmer fort.

Gleichzeitig forderte der sächsische Ministerpräsident einen "Migrationsfrieden". "Die Bevölkerung muss wahrnehmen, dass die Parteien der demokratischen Mitte eine Lösung finden wollen", sagte der CDU-Politiker. Im vergangenen Jahr seien mehr als 300.000 Menschen nach Deutschland gekommen. Für diese Größenordnung gebe es nicht genug Kindergarten- und Schulplätze oder Integrationskurse.

"In den kommenden Jahren haben wir die Kapazität, 30.000 bis 40.000 Menschen zu integrieren", sagte Kretschmer. "Wir werden weiterhin Menschen helfen, die zu uns kommen. Aber in einem Umfang, der für uns verkraftbar ist." Das gelinge nur, "wenn wir die irreguläre Migration schnell zurückdrängen".

Der sächsische Ministerpräsident wiederholte seine Forderung, die Waffenlieferungen an die Ukraine zu reduzieren. "Für mich gibt es keine, wirklich keine Rechtfertigung, warum Russland vielleicht doch berechtigt ist, den Krieg zu führen. Es gibt keinen Grund, ein anderes Land anzugreifen", sagte Kretschmer. Er warf der Bundesregierung jedoch vor, ständig eigene rote Linien überschritten zu haben.

"Erst sollten es nur 5000 Helme sein, dann haben wir Munition geliefert, dann Panzer", sagte der CDU-Politiker. Der Krieg sei nicht auf dem Schlachtfeld zu gewinnen. "Je früher ein Waffenstillstand kommt, umso schneller muss das Geld nicht dafür verwendet werden, dass sich Panzer gegenseitig zerschießen", fuhr Kretschmer fort. "Das Geld müssen wir für die Sicherheit in Europa investieren. Für das Baltikum, für Polen, für die Ukraine, für Rumänien, für uns selbst."

Im September werden in Brandenburg, Sachsen und Thüringen neue Landtage gewählt. Einer am Freitag veröffentlichten Insa-Umfrage im Auftrag mehrerer Tageszeitungen zufolge liefern sich CDU und AfD in Sachsen weiter ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die AfD käme demnach auf 32 Prozent der Stimmen, gefolgt von der CDU mit 29 Prozent.

D.Cook--TNT

Empfohlen

Landtagswahl in Brandenburg läuft: Woidke gibt Stimme ab

In Brandenburg hat am Sonntag die Landtagswahl begonnen. Um 08.00 Uhr öffneten die Wahllokale. 2,22 Millionen Menschen sind aufgerufen, ihre Stimmen abzugeben, darunter etwa hunderttausend Erstwählerinnen und Erstwähler. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) gab seine Stimme am Sonntagvormittag in seinem Heimatort, der Kreisstadt Forst (Lausitz), ab.

Präsidentenwahl in Sri Lanka: Sieg von Linkskandidat Dissanayaka zeichnet sich ab

Nach der Präsidentenwahl in Sri Lanka liegt ersten Stimmauszählungen zufolge Linkskandidat Anura Kumara Dissanayaka vorn. Wie die Wahlbehörden am Sonntag mitteilten, entfielen nach der Auszählung von mehr als einer Million Stimmen 52 Prozent auf Dissanayaka. Auch die Auszählung der Briefwahlstimmen, die als besonders repräsentativ gelten, deuteten demnach auf eine Mehrheit für den 55-Jährigen hin. In Sri Lanka waren rund 17 Millionen Menschen zur Wahl aufgerufen.

Sender: Israel lässt Al-Dschasira-Büro im Westjordanland vorübergehend schließen

Israelische Streitkräfte haben Angaben von Al-Dschasira zufolge das Büro des Fernsehsenders in Ramallah im Westjordanland gestürmt und eine vorübergehende Schließung des Senders angeordnet. "Es gibt ein Gerichtsurteil für die 45-tägige Schließung von Al-Dschasira", sagte ein israelischer Soldat laut einem Live-Bericht des Senders am Sonntag. "Ich fordere Sie dazu auf, alle Kameras mitzunehmen und das Büro sofort zu verlassen", sagte er demnach.

Westliche Langstreckenwaffen für Angriffe in Russland: Selenksyj hofft auf USA-Besuch

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenksyj hat angekündigt, sich bei seinem USA-Besuch in der kommenden Woche weiter um die Erlaubnis zum Einsatz westlicher Langstreckenwaffen für Angriffe auf Russland zu bemühen. "Wir werden unsere Partner davon überzeugen, und wir werden in der kommenden Woche weiter darüber sprechen, dass die Ukraine volle Langstreckenfähigkeiten braucht", sagte er bei seiner abendlichen Videoansprache am Samstag.

Textgröße ändern: