The National Times - Union bekräftigt Kritik am Haushaltskompromiss der Regierung

Union bekräftigt Kritik am Haushaltskompromiss der Regierung


Union bekräftigt Kritik am Haushaltskompromiss der Regierung
Union bekräftigt Kritik am Haushaltskompromiss der Regierung / Foto: © AFP/Archiv

Auch nach der Einigung der Ampel-Spitzen auf den Haushalt 2025 sieht die Union die Koalition in schwierigem Fahrwasser. "Nach monatelangem koalitionsinternen Streit ein zweites Mal einen Haushalt zu präsentieren, der verfassungsrechtlich fragwürdig ist, zeigt die ganze Handlungsunfähigkeit dieser Regierung", sagte der parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, Thorsten Frei (CDU), der "Rheinischen Post". Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) verteidigte die Einigung.

Textgröße ändern:

Kurz vor Ablauf einer selbst gesetzten Frist hatte sich die Spitze der Bundesregierung von SPD, Grünen und FDP am Freitag auf Änderungen am Entwurf für den Bundeshaushalt 2025 verständigt. Dabei wurden einige Streitpunkte abgeräumt, gleichwohl verbleibt noch eine Finanzlücke von zwölf Milliarden Euro.

Frei betonte, die Regierung habe dem Bundestag noch keine "beratungsfähigen Rechtstexte" übermittelt. "Zur Stunde liegt lediglich ein politisches Verhandlungsergebnis vor."

Trotz Rekordeinnahmen sei die Koalition noch nicht einmal in der Lage, ein Prozent des Haushaltsvolumens wirklich einzusparen, kritisierte Frei. "Auf die großen Fragen wie Wirtschaftswachstum, Migration, Wohnungsbau und Bürgergeld fehlen weiterhin die Antworten."

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann nannte die Haushaltsdebatte der vergangenen Wochen "ein Trauerspiel". Die Ampel-Koalition beschädige mit ihren ständigen Streitereien das Vertrauen in den Staat. "Das muss aufhören. Denn sonst profitieren nur die politischen Ränder", sagte Linnemann den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND).

Die AfD-Fraktionsvorsitzende Alice Weidel bezeichnete die Haushaltseinigung als "komplett unseriös". In einer Erklärung vom Samstag warf sie der Koalition "Tricksereien" vor.

Finanzminister Lindner verteidigte die Verabredungen. "Dass man mit einer sogenannten Minderausgabe plant, das ist die Normalität", sagte er mit Blick auf die Finanzlücke von zwölf Milliarden Euro am Freitagabend in den ARD-"Tagesthemen". Die Regierung gehe davon aus, dass die Lücke bis zur endgültigen Verabschiedung des Haushalts durch den Bundestag noch schrumpfe.

Zugleich ließ Lindner auch Ernüchterung über die erzielte Vereinbarung erkennen. "In der Koalition war nicht mehr möglich", räumte er ein. Es sei "eine Realität, dass es wechselseitig Grenzen gibt" zwischen den Koalitionspartnern.

Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil warnte in der "Welt am Sonntag" davor, den Haushaltskompromiss in der Koalition zu zerreden. Die Regierung könne sich jetzt "auch wieder auf andere Dinge konzentrieren: Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze. Niemand in diesem Land versteht, wenn die Regierung sich noch weiter wochenlang über den Haushalt streitet", sagte er laut Vorabmeldung vom Samstag.

Zudem äußerte der SPD-Vorsitzende den Wunsch nach einer Wende in der Finanzpolitik. "Dieses Land braucht spätestens nach der nächsten Bundestagswahl eine andere Finanzpolitik, die uns neue Spielräume für die Zukunft eröffnet", sagte er.

Das Bundeskabinett hatte den Haushaltsentwurf für 2025 bereits Mitte Juli beschlossen. Dabei gab es eine Finanzierungslücke von 17 Milliarden Euro, die durch verschiedene Maßnahmen auf neun Milliarden Euro verkleinert werden sollte. Doch über diese Maßnahmen gab es wieder Meinungsverschiedenheiten, insbesondere zwischen Lindner und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Sie verhandelten deshalb erneut mit Vizekanzler Robert Habeck (Grüne).

R.Campbell--TNT

Empfohlen

Harris fordert Trump erneut zu weiterem TV-Duell auf - Ex-Präsident lehnt ab

Knapp sieben Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl hat der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump die Aufforderung seiner demokratischen Rivalin Kamala Harris zu einem zweiten TV-Duell erneut zurückgewiesen. Für eine weitere Debatte mit der Vizepräsidentin sei es "einfach zu spät", sagte der Ex-Präsident am Samstag. Zuvor hatte Harris Trump und dessen Partei erneut wegen ihrer restriktiven Abtreibungspolitik scharf angegriffen und ihnen "Heuchelei" vorgeworfen.

Netanjahu droht Hisbollah mit weiteren Angriffen

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat sich zu den Schlägen gegen die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon der vergangenen Tage geäußert und mit weiteren Angriffen gedroht. "In den vergangenen Tagen haben wir der Hisbollah eine Reihe von Schlägen zugefügt, die sie sich niemals hätte vorstellen können", erklärte Netanjahu am Sonntag. "Wenn die Hisbollah die Botschaft nicht verstanden hat, verspreche ich, sie wird die Botschaft verstehen."

Neue französische Regierung bereits direkt nach Ernennung unter Druck

Unmittelbar nach ihrer Ernennung durch Präsident Emmanuel Macron ist die neue französische Regierung unter Druck von links und von rechtsaußen geraten. Die Regierung aus Vertretern von Macrons Lager und der Konservativen sei ein "schlingerndes Gespann" und müsse mit einem Misstrauensvotum gestürzt werden, sagte der frühere sozialistische Staatschef und Parlamentsabgeordnete François Hollande am Samstagabend. Auch der Vizechef des rechtspopulistischen Rassemblement National, Sébastien Chenu, brachte umgehend ein Misstrauensvotum ins Spiel.

Ukraine: 21 Verletzte bei russischem Angriff auf Charkiw

Bei einem nächtlichen russischen Angriff auf ein Wohngebiet in der nordostukrainischen Stadt Charkiw sind nach ukrainischen Angaben 21 Menschen verletzt worden, darunter drei Kinder. Gouverneur Oleh Synegubow teilte am Sonntag im Onlinedienst Telegram mit, acht Verletzte befänden sich in einem lebensbedrohlichen Zustand. Bei den verletzten Kindern handelte es sich demnach um zwei Mädchen im Alter von acht und 17 Jahren sowie einen 17-jährigen Jungen.

Textgröße ändern: