The National Times - Vor Gerichtsentscheid in Thailand zu Partei-Auflösung: Reformpolitiker Pita "zuversichtlich"

Vor Gerichtsentscheid in Thailand zu Partei-Auflösung: Reformpolitiker Pita "zuversichtlich"


Vor Gerichtsentscheid in Thailand zu Partei-Auflösung: Reformpolitiker Pita "zuversichtlich"
Vor Gerichtsentscheid in Thailand zu Partei-Auflösung: Reformpolitiker Pita "zuversichtlich" / Foto: © AFP

Der thailändische Reformpolitiker Pita Limjaroenrat hat sich angesichts einer drohenden Auflösung per Gerichtsbeschluss seiner MFP-Partei optimistisch gezeigt. "Wir sind sehr zuversichtlich, was die von uns vorgelegten Fakten und die Argumente über die Unrechtmäßigkeit des von der Wahlkommission beantragten Prozesses angeht", sagte er am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. "Wir hoffen, dass das Gericht diese Argumente ernsthaft in Betracht zieht, und glauben, dass die Rechtsstaatlichkeit in Thailand existiert."

Textgröße ändern:

Im März hatte die Wahlkommission beim obersten Gericht des Landes die Auflösung der größten Oppositionspartei Move Forward Partei (MFP) beantragt. Die MFP hatte bei der Parlamentswahl im vergangenen Jahr die meisten Sitze gewonnen, wurde später aber an der Regierungsbildung gehindert. Pita war bereits im September als MFP-Chef zurückgetreten.

Der 43-jährige ehemalige Geschäftsmann erschien am Mittwochmorgen gut gelaunt im Parlament in Bangkok. Den Abgeordneten sagte er, er habe Vertrauen in die Rechtsprechung des Königreichs. Dies könnte jedoch vorerst sein letzter Auftritt im Parlament gewesen sein, sollte das Gericht ein Betätigungsverbot gegen ihn aussprechen. Die Gerichtsentscheidung war für Mittwoch um 15.00 Uhr (Ortszeit, 10.00 MESZ) angesetzt.

Pita warnte bei seinem Auftritt im Parlament vor einer Instrumentalisierung des thailändischen Justizsystems. Er wies darauf hin, dass in den vergangenen zwei Jahrzehnten 33 Parteien aufgelöst worden seien, darunter "vier große, die vom Volk gewählt wurden". "Die Frage ist nicht, was wir tun werden, wenn wir aufgelöst werden - dafür ist bereits gesorgt, und unsere Ideen werden überleben", sagte Pita. Der Vorstand der MFP, die im 500 Sitze umfassenden Parlament über 148 Sitze verfügt, werde im Falle einer Auflösung der Partei ein neues Gremium bilden, sagte er.

Vielmehr gehe es nun darum, auf das "Muster der Instrumentalisierung der Justiz und unabhängigen Organe" zu achten. "Wir sollten dieses Verhalten nicht normalisieren oder akzeptieren, dass ein politisiertes Gericht als Waffe eingesetzt wird, um politische Parteien zu zerstören", betonte der Reformpolitiker.

Vor der Parlamentswahl im vergangenen Jahr war Pitas Beliebtheit insbesondere bei jungen Wählern sprunghaft angestiegen. Im Wahlkampf trat seine MFP unter anderem mit dem Versprechen an, Thailands harsches Strafrecht zur Ahndung von Majestätsbeleidigung zu reformieren, das als eines der strengsten der Welt gilt. Kritikern zufolge werden die Gesetze missbraucht, um politische Debatten zu unterdrücken.

Das Wahlversprechen traf auf heftigen Widerstand in konservativen, militärischen und pro-royalistischen Kreisen. Mehrere Parteien verweigerten die Zusammenarbeit mit der MFP und stellten sich explizit gegen Parteichef Pita als Regierungschef. Daraufhin übernahm die zweitplatzierte Pheu-Thai-Partei die Bildung einer Regierung.

F.Harris--TNT

Empfohlen

Ägyptens Außenminister warnt vor "Eskalation" und sieht Verantwortung bei Israel

Vor dem Beginn der UN-Generaldebatte hat Ägyptens Außenminister Badr Abdelatty angesichts des anhaltenden gegenseitigen Angriffe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz vor einer "Eskalation" und einem "umfassenden Krieg" im Nahen Osten gewarnt. "Es herrscht große Besorgnis (...) über die Möglichkeit einer Eskalation in der Region, die zu einem umfassenden Krieg führt", sagte Abdelatty am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP am Sitz der Vereinten Nationen in New York.

Bayerns FDP-Chef Hagen fordert Ausstieg aus Ampel-Koalition

Nach den herben Verlusten für die FDP bei der Landtagswahl in Brandenburg hat der bayerische Landes-Parteichef Martin Hagen den Ausstieg der Liberalen aus der Ampel-Koalition im Bund gefordert. "Wenn man merkt, dass es nicht mehr geht, dann muss man auch irgendwann bereit sein, den Stecker zu ziehen", sagte Hagen der "Augsburger Allgemeinen" vom Montag. "Wir müssen im Bundesvorstand Tacheles reden", sagte Hagen mit Blick auf die Sitzung am Montag.

Frankreichs neue rechtsorientierte Regierung tritt zu erster Kabinettssitzung zusammen

Zwei Tage nach ihrer Ernennung kommt die neue rechtsorientierte Regierung Frankreichs am Montag zu ihrer ersten Kabinettssitzung zusammen. Am Vormittag will zunächst Premierminister Michel Barnier mit den 39 Regierungsmitgliedern zusammenkommen, bevor in allen betroffenen Ministerien die Übergabe der Amtsgeschäfte stattfindet. Für 15.00 Uhr ist dann die Kabinettssitzung bei Staatschef Emmanuel Macron im Pariser Elysée-Palast geplant.

Bundeskanzler Scholz trifft in New York den ukrainischen Präsidenten Selenskyj

Bei seinem Besuch in New York will Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Montagvormittag (10.30 Ortszeit, 16.30 Uhr MESZ) ein Statement abgeben, bei dem er sich zum Ausgang der Wahl in Brandenburg äußern könnte. Anschließend sind am Rande der UN-Sitzungswoche Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, dem brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva sowie dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan geplant.

Textgröße ändern: