The National Times - Präsident: Nobelpreisträger Yunus wird Übergangsregierung in Bangladesch leiten

Präsident: Nobelpreisträger Yunus wird Übergangsregierung in Bangladesch leiten


Präsident: Nobelpreisträger Yunus wird Übergangsregierung in Bangladesch leiten
Präsident: Nobelpreisträger Yunus wird Übergangsregierung in Bangladesch leiten / Foto: © AFP/Archiv

Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus soll die Übergangsregierung in Bangladesch leiten. Die Entscheidung habe Präsident Mohammed Shahabuddin bei einer Sitzung mit der Armeeführung und Vertretern der Studentenorganisation SAD getroffen, wie das Präsidialamt am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) mitteilte. Yunus hatte sich dazu bereit erklärt, die Regierung übergangsweise zu führen, nachdem Anführer der SAD ihn dazu aufgerufen hatten. Regierungschefin Scheich Hasina war aufgrund der von den Studierenden angeführten wochenlangen Massenproteste am Montag nach Indien geflohen.

Textgröße ändern:

Shahabuddin habe zugesichert, dass die Übergangsregierung "so schnell wie möglich" gebildet werden solle, sagte Studentenführer Nahid Islam im Anschluss an das Treffen mit dem Präsidenten. Im Zusammenhang mit den gewaltsamen Ausschreitungen und zahlreichen Toten bei den Protesten wurde der nationale Polizeichef entlassen, teilte das Präsidialamt weiter mit.

Hasina war am Montag nach 15 Jahren an der Macht und nach wochenlangen und teils gewaltsamen Massenprotesten mit hunderten Toten aus Bangladesch geflohen. Zuvor hatten Demonstranten unter anderem ihren Amtssitz gestürmt und Fernsehstationen in Brand gesetzt. Armeechef Waker-Uz-Zaman kündigte daraufhin die Bildung einer Übergangsregierung an. "Es ist Zeit, der Gewalt ein Ende zu setzen", betonte er. Shahabuddin löste das Parlament auf.

Yunus hatte im Vorfeld der Entscheidung Shahabuddins betont, die Übergangsregierung sei "nur der Anfang. Wirkliche Befriedung kann es nur mit freien Wahlen geben. Ohne Wahlen gibt es keinen Wandel." Der 84-Jährige galt lange als politischer Widersacher von Hasina. Gegen ihn wurden mehr als hundert Gerichtsverfahren angestrengt, die Unterstützer als politische Verfolgung kritisierten.

Yunus hatte in den 1980er Jahren die Grameen Bank gegründet, die Mikrokredite an die ärmsten Menschen in Bangladesch vergibt. 2006 wurde dem Wirtschaftswissenschaftler dafür der Friedensnobelpreis verliehen.

V.Allen--TNT

Empfohlen

Sri Lankas neuer Präsident Dissanayaka offiziell vereidigt

Nach seinem Sieg bei der Präsidentschaftswahl in Sri Lanka ist der Links-Kandidat Anura Kumara Dissanayaka offiziell vereidigt worden. Die Zeremonie in der Hauptstadt Colombo wurde am Montag live im Fernsehen übertragen. Der 55-Jährige Chef einer marxistischen Partei war am Sonntag zum Wahlsieger erklärt worden.

Ägyptens Außenminister warnt vor "Eskalation" und sieht Verantwortung bei Israel

Vor dem Beginn der UN-Generaldebatte hat Ägyptens Außenminister Badr Abdelatty angesichts des anhaltenden gegenseitigen Angriffe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz vor einer "Eskalation" und einem "umfassenden Krieg" im Nahen Osten gewarnt. "Es herrscht große Besorgnis (...) über die Möglichkeit einer Eskalation in der Region, die zu einem umfassenden Krieg führt", sagte Abdelatty am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP am Sitz der Vereinten Nationen in New York.

Bayerns FDP-Chef Hagen fordert Ausstieg aus Ampel-Koalition

Nach den herben Verlusten für die FDP bei der Landtagswahl in Brandenburg hat der bayerische Landes-Parteichef Martin Hagen den Ausstieg der Liberalen aus der Ampel-Koalition im Bund gefordert. "Wenn man merkt, dass es nicht mehr geht, dann muss man auch irgendwann bereit sein, den Stecker zu ziehen", sagte Hagen der "Augsburger Allgemeinen" vom Montag. "Wir müssen im Bundesvorstand Tacheles reden", sagte Hagen mit Blick auf die Sitzung am Montag.

Frankreichs neue rechtsorientierte Regierung tritt zu erster Kabinettssitzung zusammen

Zwei Tage nach ihrer Ernennung kommt die neue rechtsorientierte Regierung Frankreichs am Montag zu ihrer ersten Kabinettssitzung zusammen. Am Vormittag will zunächst Premierminister Michel Barnier mit den 39 Regierungsmitgliedern zusammenkommen, bevor in allen betroffenen Ministerien die Übergabe der Amtsgeschäfte stattfindet. Für 15.00 Uhr ist dann die Kabinettssitzung bei Staatschef Emmanuel Macron im Pariser Elysée-Palast geplant.

Textgröße ändern: