The National Times - Merz will trotz Kritik in dieser Woche in die Ukraine reisen

Merz will trotz Kritik in dieser Woche in die Ukraine reisen


Merz will trotz Kritik in dieser Woche in die Ukraine reisen
Merz will trotz Kritik in dieser Woche in die Ukraine reisen / Foto: © AFP

Trotz Kritik aus der Ampel-Koalition hält der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz an seinen Reiseplänen für die Ukraine fest. Er bestätigte am Montag, dass er "in dieser Woche" nach Kiew reisen wolle. Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), warnte Merz davor, den geplanten Besuch für parteipolitische Zwecke auszunutzen.

Textgröße ändern:

Er nehme mit der Reise eine Einladung des ukrainischen Parlaments an und hole eine eigentlich schon im Februar kurz vor Kriegsbeginn geplante Visite nach, sagte Merz in Köln nach einer gemeinsamen Präsidiumssitzung von CDU und CSU. Er habe dafür "sehr viel Zustimmung bekommen".

Er nehme für sich "als Oppositionsführer in Anspruch, selber darüber zu entscheiden, ob ich eine solche Reise mache oder nicht", betonte Merz. "Das hat nicht die Bundesregierung zu beurteilen." Er habe Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Samstagmorgen über seine Reisepläne informiert.

Merz nannte noch keinen genauen Termin für seine Reise. Der "Tagesspiegel" hatte berichtet, die Reise solle in der Nacht zum Dienstag beginnen.

"Ich glaube, es ist sehr wichtig, in dieser Phase des Krieges jetzt keine parteipolitischen Spielchen zu machen", sagte Strack-Zimmermann dem Sender Welt. Merz' Rolle als Oppositionsführer sei vermutlich "mit eine Motivation" für die Reise.

Die FDP-Politikerin äußerte Verständnis dafür, dass Bundeskanzler Scholz bisher nicht in die Ukraine gereist sei. Dies sei nach der Ausladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier durch Kiew ihrer Meinung nach "auch höchst problematisch, dann anschließend zu fahren, wenn der Präsident nicht erwünscht ist".

Bundespräsident Steinmeier hatte geplant, am 12. April in die Ukraine zu reisen, was von der Regierung in Kiew abgelehnt wurde. Von Seiten der Bundesregierung gab es seit Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar noch keinen Besuch in dem Land.

Auch Bundesfinanzminister Christian Lindner (CDU) verwies mit Blick auf die Merz-Reise auf Steinmeiers Ausladung. Diese habe zu einer "komplizierten Situation" geführt, sagte er dem Sender Welt. Der FDP-Chef äußerte die Hoffnung, dass dies "bald überwunden" werde.

Regierungssprecher Steffen Hebestreit sagte, die Bundesregierung berichte wie üblich "zeitnah" über mögliche Reisepläne von Scholz. Im Augenblick gebe es nichts bekannt zu geben.

Unterstützung bekam Merz von CSU-Chef Markus Söder und Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU). Beide sagten bei einer Pressekonferenz mit Merz in Köln, sie fänden die Reise gut - auch wenn Söder anmerkte, er habe davon erst "aus den Medien erfahren".

Die Linkspartei kündigte am Montag an, dass eine Delegation von Dienstag bis Sonntag in die Ukraine reisen werde. Geplant seien Stationen in Kiew, Butscha, Irpin und Lwiw. Die Delegation besteht den Angaben zufolge aus dem außenpolitischen Sprecher der Bundestagsfraktion, Gregor Gysi, dem früheren Linken-Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten, Gerhard Trabert, sowie dem Pressesprecher der Fraktion.

Gysi habe sich mit einem Schreiben an den ukrainischen Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, mit der Bitte gewandt, in Kiew Gespräche im Außenministerium und im Parlament zu vermitteln, erklärte die Bundestagsfraktion. "Trotz mehrerer Erinnerungen bekam er keine Antwort."

F.Morgan--TNT

Empfohlen

Treffen mit Biden: Chinas Präsident Xi wirbt für stabile Beziehungen zu den USA

Der chinesische Präsident Xi Jinping hat mit Blick auf den bevorstehenden Wiedereinzug von Donald Trump ins Weiße Haus für "stabile" Beziehungen zu den USA geworben. Peking sei bereit, mit der künftigen US-Regierung zusammenzuarbeiten, "um die Kommunikation aufrechtzuerhalten, die Kooperation auszuweiten und Differenzen zu bewältigen", sagte Xi am Samstag bei einem Treffen mit dem scheidenden US-Präsidenten Joe Biden in Peru. Dieser betonte, der Wettbewerb zwischen den beiden Ländern dürfe nicht zu einem Konflikt führen.

Treffen Biden-Xi: China will sich um "reibungslosen Übergang" zu Trump bemühen

China will sich angesichts des bevorstehenden Wiedereinzugs von Donald Trump ins Weiße Haus um einen "reibungslosen Übergang" in den Beziehungen zu den Vereinigten Staaten bemühen. Dies sagte Präsident Xi Jinping laut einer Meldung der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua am Samstag bei einem Treffen mit dem scheidenden US-Präsidenten Joe Biden in Lima.

Trumps ehemaliger Anwalt Giuliani übergibt Vermögenswerte an Klägerinnen

Der ehemalige Anwalt Donald Trumps, Rudy Giuliani, hat nach Angaben seines Anwalts eingewilligt, sich zur Begleichung einer Millionenstrafe von einigen seiner Vermögenswerte zu trennen. Giuliani habe sich bereit erklärt, mehrere Luxusuhren, einen Mercedes-Oldtimer und einen Ring zu übergeben, schrieb sein Anwalt dem zuständigen Richter in New York am Freitag. Zudem bat er um eine Verlegung eines Gerichtstermins vom 16. auf den 22. Januar, damit Giuliani der Vereidigung Trumps als 47. US-Präsident am 20. Januar in Washington beiwohnen könne.

Tarifverhandlungen für Ärzte an kommunalen Kliniken gescheitert

Die Tarifverhandlungen für Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Kliniken sind gescheitert. In einer Sondersitzung am Samstag beschloss die Große Tarifkommission der Ärztegewerkschaft Marburger Bund eine Urabstimmung über Arbeitskampfmaßnahmen im kommenden Jahr, wie die Organisation mitteilte. Das am Vortag von der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) vorgelegte Angebot sei "inakzeptabel". Das Ergebnis der Urabstimmung will der Marburger Bund noch vor Weihnachten verkünden.

Textgröße ändern: