The National Times - SPD weist Lindners Kritik an Fraktionschef Mützenich zurück

SPD weist Lindners Kritik an Fraktionschef Mützenich zurück


SPD weist Lindners Kritik an Fraktionschef Mützenich zurück
SPD weist Lindners Kritik an Fraktionschef Mützenich zurück / Foto: © AFP

FDP-Chef und Bundesfinanzminister Christian Lindner hat mit seiner Kritik an der SPD-Bundestagsfraktion und deren Vorsitzenden Rolf Mützenich für Widerspruch aus Reihen der Sozialdemokraten gesorgt. "Ich kann dem FDP-Vorsitzenden nur anraten, vielleicht jetzt mal durchzuatmen und sich auf seinen Urlaub zu fokussieren", schrieb SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese am Freitag im Online-Dienst X. Lindner hatte die SPD-Fraktion am Donnerstag als seine "größte Sorge hinsichtlich der Stabilität der Bundesregierung bis zur Bundestagswahl" bezeichnet.

Textgröße ändern:

Lindner kritisierte auch Mützenich direkt. "Der Vorsitzende der SPD-Fraktion hat innerhalb weniger Tage in der Sicherheits- und in der Haushaltspolitik sowie bei den geschärften Anforderungen an das Bürgergeld die Grundsatzentscheidungen der Bundesregierung in Frage gestellt", sagte Lindner dem "Handelsblatt".

Mützenich hatte zuletzt etwa die geplante Stationierung von weitreichenden US-Raketen in Deutschland ab 2026 kritisiert, die Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit den USA ausgehandelt hatte. Auch meldete er nach der Haushaltseinigung der Regierung noch Verhandlungsbedarf an und forderte eine Aussetzung der Schuldenbremse, was die FDP strikt ablehnt.

Unterstützung bekam Lindner aus seiner Fraktion. "Leider stellt Rolf Mützenich die politischen Grundsatzentscheidungen des Kanzlers und die Beschlüsse des Kabinetts immer wieder in Frage", sagte FDP-Fraktionsvize Christoph Meyer der Nachrichtenagentur AFP. "Egal ob beim Bundeshaushalt, der inneren und äußeren Sicherheit oder dem Bürgergeld" verfolge der Sozialdemokrat "seine eigenen realitätsfremden Vorstellungen". Das schwäche das Vertrauen in die Arbeitsfähigkeit und Zuverlässigkeit der SPD-Fraktion.

Meyer betonte: "Wir sollten uns in der Koalition jetzt auf die Umsetzung der Wirtschaftsinitiative und einen verfassungskonformen Haushalt konzentrieren." Mützenichs Verhalten helfe da nicht.

Die SPD-Fraktion hingegen verteidigte sich und ihren Vorsitzenden. Fraktionsvize Wiese betonte, dass die SPD-Fraktion "eine entscheidende Stütze dieser Koalition" sei. "Insbesondere, wenn FDP und Grüne mal wieder mehr öffentlich streiten als nötig." Die SPD-Fraktion "stützt jedenfalls klar den Kurs des Kanzlers in diesen herausfordernden Zeiten."

SPD-Parlamentsgeschäftsführerin Katja Mast schrieb auf X: "Es ist nicht Aufgabe des Parlaments, dem FDP-Finanzminister zu gefallen. Es ist Aufgabe des Parlaments als Gesetzgeber, die richtigen Weichen für Sicherheit im Äußeren, Inneren und im Sozialen zu stellen - auch beim Haushalt." Die gesamte SPD-Fraktion sei dafür Garant.

I.Paterson--TNT

Empfohlen

Frankreich: Mehr als 100.000 Menschen protestieren gegen rechtsgerichteten Premier

In Frankreich haben am Samstag nach Angaben des Innenministeriums mehr als 100.000 Menschen gegen die Ernennung des neuen rechtsgerichteten Premierministers Michel Barnier demonstriert. Allein in Paris waren es demnach 26.000. Aber auch in vielen anderen Städten wie Nantes, Nizza, Marseille und Straßburg gingen die Menschen gegen die Regierungsübernahme durch den 73-jährigen Konservativen auf die Straße. Die Wut der Demonstrierenden richtete sich auch gegen Präsident Emmanuel Macron.

Tausende in Israel demonstrieren erneut für Abkommen für Freilassung der Geiseln

Genau elf Monate nach dem beispiellosen Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel sind dort erneut tausende Menschen für ein Abkommen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung aller Geiseln auf die Straße gegangen. Unter den Teilnehmern der Kundgebungen in Tel Aviv, Jerusalem und anderen Städten waren am Samstag auch Angehörige der immer noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln.

Niedrige Wahlbeteiligung: Präsidentschaftswahl in Algerien zu Ende gegangen

Nach einer einstündigen Verlängerung ist die Präsidentschaftwahl in Algerien am Samstag zu Ende gegangen. Statt wie geplant um 20.00 Uhr schlossen die Wahllokale in dem nordafrikanischen Land angesichts einer sehr niedrigen Wahlbeteiligung erst um 21.00 Uhr Ortszeit (22.00 Uhr MESZ).

Großdemo für "Freiheit" nach Sperrung des Onlinediensts X in Brasilien

Nach der Sperrung des Onlinedienstes X in Brasilien sind in dem südamerikanischen Land am Samstag tausende Demonstranten auf die Straße gegangen. Die Kundgebung in der Wirtschaftsmetropole São Paulo fand am brasilianischen Unabhängigkeitstag als Gegenveranstaltung zu einer offiziellen Parade in der Hauptstadt Brasília mit dem linksgerichteten Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva statt. Dessen rechtsextremer Amtsvorgänger Jair Bolsonaro unterstützte den Protestmarsch in São Paulo.

Textgröße ändern: