The National Times - Rechte Parolen zu Partyhit auf Schützenfest: Jugendliche in Niedersachsen angeklagt

Rechte Parolen zu Partyhit auf Schützenfest: Jugendliche in Niedersachsen angeklagt


Rechte Parolen zu Partyhit auf Schützenfest: Jugendliche in Niedersachsen angeklagt
Rechte Parolen zu Partyhit auf Schützenfest: Jugendliche in Niedersachsen angeklagt / Foto: © AFP/Archiv

Nach einem mutmaßlichen rechtsextremistischen Vorfall mit einem bekannten Partylied hat die Staatsanwaltschaft im niedersächsischen Oldenburg zwei Jugendliche wegen des Vorwurfs der Volksverhetzung angeklagt. Wie die Behörde am Mittwoch mitteilte, sollen sie am Pfingstmontag bei einem Schützenfest in der Gemeinde Löningen öffentlich die Parole "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" zu dem Song "L’Amour Toujours" des Künstlers Gigi D’Agostino gerufen haben.

Textgröße ändern:

Das Skandieren rechtsextremistischer Textzeilen zu dem bereits aus dem Jahr 1999 stammenden Partyhit machte im Mai bundesweit Schlagzeilen und löste eine Debatte über die Verbreitung ausländerfeindlicher Einstellungen in der Bevölkerung aus. Der Fall aus Löningen gehörte zu den ersten, die bekannt wurden. Wie viele andere wurde auch er durch Internetvideos dokumentiert.

Bekannt wurde der Vorgang bei dem Schützenfest in Löningen nur wenige Tage nach einem ähnlichen Zwischenfall in einer Nobelbar auf der Insel Sylt. Dort skandierten junge Menschen am Pfingstwochenende die Zeilen "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" während einer Feier, der Staatsschutz der Polizei nahm danach Ermittlungen wegen Volksverhetzung auf.

In den folgenden Wochen wurden immer weitere Vorfälle mit dem Lied etwa bei Volksfesten gemeldet. Einem vor etwa einer Woche veröffentlichten Bericht der Redaktionsnetzwerk Deutschland zufolge wurde die Polizei deshalb bundesweit mehr als 360 Mal alarmiert. Veranstalter von Großveranstaltungen wie dem Münchner Oktoberfest kündigten an, das Lied nicht mehr zu spielen.

Ein Jugendrichter am Amtsgerichts in Cloppenburg prüft nach Angaben der Staatsanwaltschaft nun die Eröffnung eines Strafprozesses gegen die beiden Jugendlichen wegen des Vorfalls in Löningen. Die Beschuldigten räumten die Vorwürfe demnach bereits ein. Ob und wann es zu einer Hauptverhandlung kommt, ist offen. Angaben zum Alter der Beschuldigten wurden nicht gemacht.

Gegen drei weitere Jugendliche wurde das Verfahren laut Staatsanwaltschaft ohne Anklage eingestellt. Ihnen sei das Absingen volksverhetzender Parole nicht mit der nötigen Sicherheit nachzuweisen, erklärte die Behörde dazu.

V.Bennett--TNT

Empfohlen

Drei Wochen nach Wahl: Thüringer CDU beschließt Sondierungen mit SPD und BSW

Rund drei Wochen nach der Landtagswahl hat die Thüringer CDU die Aufnahme offizieller Sondierungsgespräche mit SPD und BSW beschlossen. Der CDU-Vorstand um Landeschef Mario Voigt und die Kreisvorsitzenden gaben am Montag auf einer Sitzung in Oberhof grünes Licht für eine Einladung an SPD und BSW "zu Sondierungsgesprächen über die Bildung einer tragfähigen Regierungskonstellation". Zudem nominierte die CDU-Fraktion Thadäus König als Kandidaten für die Wahl des Landtagspräsidenten.

Brandenburger SPD lädt BSW und CDU zu Sondierungsgesprächen ein

Nach der Landtagswahl in Brandenburg lädt die erstplatzierte SPD das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und die CDU zu Sondierungsgesprächen ein. Dies habe der SPD-Landesvorstand am Montagabend in Potsdam beschlossen, teilte der Generalsekretär der Brandenburger SPD, David Kolesnyk, mit. Ein erstes Gespräch könne Ende dieser Woche stattfinden, ergänzte er. Ein Termin stand demnach noch nicht fest.

Kreise: Israelischer Angriff im Süden Beiruts auf ranghohen Hisbollah-Kommandeur

Ein israelischer Angriff auf den Süden Beiruts am Montagabend ist nach libanesischen Angaben gegen den Hisbollah-Kommandeur der südlichen Front gerichtet gewesen. Eine israelische Drohne habe Ali Karake, die Nummer drei in der Militärführung der Hisbollah, ins Visier genommen, hieß es aus dem Umfeld der pro-iranischen Miliz. Die israelische Armee hatte kurz zuvor mitgeteilt, "einen gezielten Angriff" in der Hauptstadt Beirut ausgeführt zu haben.

Scholz: UN-Sicherheitsrat in seiner heutigen Form "aus der Zeit gefallen"

Bei seinem Besuch bei der UNO in New York hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Zusammensetzung des UN-Sicherheitsrats als nicht mehr zeitgemäß bezeichnet. "Der ist so, wie er heute zusammengesetzt ist, aus der Zeit gefallen und stammt aus Zeiten, in denen die Welt noch anders geordnet war", sagte Scholz am Montag in der US-Metropole. "Dass einzelne Kontinente gar nicht effektiv vertreten sind, auch nicht mit ständigen Mitgliedern, ist ein Fehler", sagte der Kanzler. "Und wir brauchen auch eine neue Zusammensetzung."

Textgröße ändern: