The National Times - "Ich sollte tot sein": Trump schildert in Interview Momente des Anschlags

"Ich sollte tot sein": Trump schildert in Interview Momente des Anschlags


"Ich sollte tot sein": Trump schildert in Interview Momente des Anschlags
"Ich sollte tot sein": Trump schildert in Interview Momente des Anschlags / Foto: © AFP

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat den auf ihn verübten Schusswaffenangriff als "sehr surreale Erfahrung" beschrieben. "Ich sollte eigentlich nicht hier sein, ich sollte tot sein", sagte Trump in einem am Montag veröffentlichten Interview des Boulevardblatts "New York Post". Hätte er während seiner Rede nicht leicht den Kopf nach rechts gedreht, um eine Migrationsstatistik vorzulesen, wäre er durch die Kugel getötet worden, sagte der 78-Jährige.

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Stattdessen wurde Trump bei dem versuchten Mordanschlag am Samstag während einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat Pennsylvania nur leicht am Ohr verletzt. "Durch Glück oder Gott - viele Menschen sagen, es ist durch Gott, dass ich noch hier bin", sagte der Ex-Präsident.

Das Interview wurde am Sonntag während Trumps Flug nach Milwaukee im US-Bundesstaat Wisconsin geführt, wo er diese Woche bei einem Parteitag der Republikaner offiziell als Kandidat für die Präsidentschaftswahl im November nominiert werden soll. Während des Interviews trug der Ex-Präsident nach Angaben der Zeitung einen großen weißen Verband über dem rechten Ohr.

Trump äußerte sich auch zu dem bereits jetzt ikonischen Foto, das ihn in den Sekunden nach dem Anschlag mit Blut im Gesicht und gereckter Faust sowie umringt von Sicherheitsbeamten vor der US-Flagge zeigt. "Viele Leute sagen, es ist das ikonischste Foto, das sie jemals gesehen haben. Sie haben recht, und ich bin nicht gestorben. Normalerweise musst Du sterben, um ein ikonisches Foto zu haben."

Trump berichtete auch, er habe nach dem Anschlag seine Rede fortsetzen wollen. Doch die Beamten des Secret Service hätten ihm gesagt, er sei nicht sicher und sie müssten ihn ins Krankenhaus bringen. Dort habe ihm dann der Arzt gesagt, er habe noch nie so etwas gesehen, "er nannte es ein Wunder". Der Arzt habe nach eigener Aussage nie zuvor jemanden gesehen gehabt, der eine Schussverletzung durch ein AR-15-Gewehr überlebt habe.

Der frühere Präsident lobte die Beamten des Sicherheitsdienstes Secret Service dafür, dass sie den mutmaßlichen Täter schnell erschossen hatten. "Sie haben ihn durch einen Schuss genau zwischen die Augen ausgeschaltet", sagte er. "Sie haben einen fantastischen Job gemacht."

Trump beschrieb auch den Moment, in dem ihn die Beamten nach den Schüssen zu Boden gerissen hatten. Sie seien wie Footballspieler auf ihn zugeflogen, sagte er und zeigte eine Abschürfung auf seinem rechten Unterarm. Er sei von den Beamten so hart umgestoßen worden, dass ihm seine "Schuhe abgefallen" seien. Bevor ihn die Beamten von der Bühne wegeskortiert hatten, war zu hören gewesen, wie Trump sagte: "Wartet, ich will meine Schuhe holen."

Der Ex-Präsident sagte in dem Interview zudem, dass er wegen des Anschlags seine Parteitagsrede überarbeite. Ursprünglich habe er "eine extrem harte Rede" über die "schreckliche Regierung" von Präsident Joe Biden vorbereitet gehabt. Doch habe er diesen Text weggeworfen und wolle nun eine Rede halten, "die unser Land vereint". Allerdings wisse er nicht, ob dies möglich sei. Die Menschen seien "sehr gespalten".

Trump und Biden hatten nach dem Anschlag miteinander telefoniert. Biden rief seinerseits in einer Fernsehansprache am Sonntagabend (Ortszeit) zur Mäßigung in der politischen Auseinandersetzung auf. Es sei nötig, "die Temperatur zu senken", sagte der Präsident.

T.Ward--TNT

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