The National Times - Lindner erteilt Plan für Kindergrundsicherung in dieser Wahlperiode Absage

Lindner erteilt Plan für Kindergrundsicherung in dieser Wahlperiode Absage


Lindner erteilt Plan für Kindergrundsicherung in dieser Wahlperiode Absage
Lindner erteilt Plan für Kindergrundsicherung in dieser Wahlperiode Absage / Foto: © AFP

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat den ursprünglichen Plänen von Familienministerin Lisa Paus (Grüne) für eine Kindergrundsicherung eine Absage erteilt. Die Regierung werde in dieser Wahlperiode den Kindersofortzuschlag fortführen und den Kinderzuschlag anheben, sagte Lindner den Zeitungen des Redaktionsnetzwerk Deutschland (Freitagsausgaben). Eine "neue Behörde mit vielleicht 5000 Mitarbeitern" werde es hingegen mit seiner Partei nicht geben.

Textgröße ändern:

Derzeit werde im Bundestag noch über das sogenannte Kinderchancenportal verhandelt, wobei es sich dabei lediglich um ein Informationsangebot handele, betonte der FDP-Chef. "Ob in dieser Wahlperiode bei der Zusammenarbeit der Behörden noch mehr möglich ist, wird sich zeigen."

Die Kindergrundsicherung soll mehrere Sozialleistungen für Familien mit Kindern bündeln und leichter zugänglich machen. Angestrebtes Startdatum war eigentlich das kommende Jahr. Doch von der FDP kommt anhaltender Widerstand. Sie wirft Familienministerin Paus vor, mit dem Projekt gegen Kinderarmut eine überbordende Bürokratie zu schaffen und Arbeitsanreize zu verringern.

Paus sieht ihre Pläne trotz der Ablehnung Lindners noch nicht als gescheitert. Allerdings unterstützt sie mittlerweile ein im Bundestag diskutiertes Zwei-Stufen-Modell, bei dem strukturelle Veränderungen bei den für die Familienleistungen zuständigen Behörden vorerst hintenangestellt werden.

Im Haushaltskompromiss der Regierungsspitzen sind für das kommende Jahr eine leichte Erhöhung des Kindergelds und des Kinderzuschlags für einkommensschwache Familien vereinbart; der darin enthaltende Sofortzuschlag von monatlich 20 Euro zur Verbesserung der Chancen von armen Kindern soll fortgeführt werden.

Das Gesetz zur Kindergrundsicherung sei nach wie vor im parlamentarischen Verfahren, betonte Paus am Donnerstagabend in den ARD-Inforadios. "Wir haben ja noch die Sommerpause, um darüber nachzudenken. Und danach können wir es dann auch schaffen."

Da es bisher keine gesetzliche Grundlage gibt, hat die zuständige Bundesagentur für Arbeit (BA) auch noch nicht mit der Umsetzung der Pläne für die Kindergrundsicherung begonnen. Die Behörde habe zwar vorsorglich Stellen in ihren Personalhaushalt eingebracht, erklärte die BA gegenüber dem "Handelsblatt". Diese seien aber "bis zur Verkündung des Gesetzes gesperrt."

Die Linken-Vorsitzende Janine Wissler nannte Lindners anhaltenden Widerstand gegen die Kindergrundsicherung "beschämend". Die Kindergrundsicherung sei "dringend notwendig, um die Lebenssituation von Millionen Kindern und Jugendlichen in Deutschland zu verbessern", sagte Wissler den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Lindners Absage sei "ein Schlag ins Gesicht für Millionen Familien" in Deutschland.

"Um wirklich etwas gegen Kinderarmut zu tun, braucht es eine gebündelte und ausreichend hohe Leistung für Kinder, die tatsächlich bei allen Kindern ankommt", erklärte die Vorsitzende des Sozialverbands VdK, Verena Bentele. "Die Regierung muss jetzt den Mut haben, den Systemwandel einzuläuten. Alles andere ist fadenscheinig."

D.Cook--TNT

Empfohlen

Libanesisches Ministerium: Fast 500 Tote durch israelische Angriffe am Montag

Durch israelische Angriffe sind am Montag im Süden und Osten des Libanon laut Angaben der Regierung in Beirut fast 500 Menschen getötet worden. Bei den Angriffen seien 492 Menschen gestorben, darunter 35 Kinder und 58 Frauen, teilte das Gesundheitsministerium am Abend mit. 1645 Menschen seien verletzt worden. Die israelische Armee machte keine genauen Angaben zu Opferzahlen.

Libanon: Mehr als 350 Tote bei massiven israelischen Luftangriffen

Es waren die folgenschwersten Attacken seit knapp einem Jahr: Israel ist am Montag mit massiven Luftangriffen gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon vorgegangen. 356 Menschen seien dabei getötet worden, teilte die libanesische Regierung mit. Die israelische Armee griff nach eigenen Angaben mehr als 1300 Ziele an, um militärische Infrastruktur der Hisbollah zu zerstören. Die proiranische Miliz feuerte ihrerseits erneut Geschosse Richtung Israel ab. Die Verschärfung des Konflikts rief international große Besorgnis hervor.

Erstes Dreiertreffen von CDU, BSW und SPD in Sachsen - Gespräche gehen weiter

Rund drei Wochen nach der Landtagswahl in Sachsen haben sich CDU, SPD und BSW erstmals zu einem gemeinsamen Gespräch getroffen. Bei dem Dreiertreffen am Montag in Dresden ging es darum, die gemeinsamen Schnittmengen auszuloten. Das Gespräch dauerte nach Angaben eines CDU-Sprechers rund sechs Stunden, zu den Themen machte er keine Angaben. Die Gespräche sollen demnach in den nächsten Tagen fortgesetzt werden.

Staatsanwalt: Festgenommener Verdächtiger verfasste Schreiben zu Trump-Attentat

Der wegen eines mutmaßlichen Attentatsversuchs auf Donald Trump festgenommene Verdächtige hat offenbar vor einigen Monaten einen Brief verfasst, in dem er eine versuchte Ermordung des Ex-Präsidenten beschrieb. Wie die Staatsanwaltschaft in Florida am Montag mitteilte, deponierte der 58-jährige Ryan Routh vor "einigen Monaten" bei einer nicht näher benannten Person eine Kiste, in der Munition, ein Metallrohr, Baumaterialien, Handys und mehrere Briefe verstaut waren.

Textgröße ändern: