The National Times - Weißes Haus: "Auf keinen Fall" Rückzug Bidens aus Präsidentenwahlkampf

Weißes Haus: "Auf keinen Fall" Rückzug Bidens aus Präsidentenwahlkampf


Weißes Haus: "Auf keinen Fall" Rückzug Bidens aus Präsidentenwahlkampf
Weißes Haus: "Auf keinen Fall" Rückzug Bidens aus Präsidentenwahlkampf / Foto: © AFP

US-Präsident Joe Biden will nach Angaben aus dem Weißen Haus trotz entsprechender Forderungen auch aus der eigenen Partei nicht aus dem Präsidentschaftswahlkampf ausscheiden. Biden werde sich "auf gar keinen Fall" zurückziehen, sagte Pressesprecherin Karine Jean-Pierre am Mittwoch (Ortszeit). Unterstützung bekam der 81-Jährige nach seinem schwachen Auftritt bei der Fernsehdebatte gegen seinen Widersacher Donald Trump von den Gouverneuren seiner Demokratischen Partei.

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Seit dem Auftritt von Biden bei dem Fernsehduell mit Trump ist bei den Demokraten eine Diskussion darüber entbrannt, ob sie den 81-Jährigen gegen einen anderen Kandidaten für die Präsidentschaftswahl am 5. November austauschen sollen. Biden hatte bei der TV-Debatte mit heiserer Stimme gesprochen, sich wiederholt in seinen Formulierungen verheddert und Sätze nicht zu Ende gesprochen.

Die "New York Times" und CNN berichteten, Biden habe einem engen Vertrauten gesagt, dass er die Öffentlichkeit schnell davon überzeugen müsse, dass er das Amt ausüben könne. "Er weiß, dass die Dinge ganz anders aussehen, wenn er noch zwei solcher Ereignisse hat", sagte der Vertraute der "New York Times" zufolge über Biden.

Das Weiße Haus wies Spekulationen über einen Rückzug Bidens umgehend zurück. "Er macht weiter als Präsident, er macht weiter mit seinem Wahlkampf", sagte Sprecherin Jean-Pierre.

In einem Telefonat mit Wahlkampf- und Parteimitarbeitern bekräftigte dies auch Biden selbst. "Ich bin bis zum Ende im Rennen und wir werden gewinnen, denn wenn sich die Demokraten vereinen, werden wir immer gewinnen", sagte er nach Angaben aus Kampagnenkreisen.

Biden wiederholte die Botschaft bei einem Dringlichkeitstreffen im Weißen Haus mit den Gouverneuren der Demokraten. Die "New York Times" und CNN berichteten am Donnerstag unter Berufung auf anonyme Quellen, Biden habe den Gouverneuren gesagt, er müsse mehr schlafen und auf Veranstaltungen nach 20.00 Uhr verzichten. Laut CNN reagierten einige Gouverneure auf diese Ankündigung unzufrieden.

Offiziell erhielt Biden jedoch Rückendeckung. "Wir haben gesagt, dass wir an seiner Seite stehen werden", sagte der Gouverneur des Bundesstaats Maryland, Wes Moore, der als aufstrebender Politiker und potenzieller künftiger Präsidentschaftskandidat gilt. Tim Walz, Gouverneur von Minnesota, sagte, Biden sei "fit" für das Amt.

Ein großer Wahlkampfspender der Demokraten, der Netflix-Mitgründer Reed Hastings, forderte in der "NYT" hingegen, Biden müsse "beiseite treten, damit ein energischer demokratischer Anführer Trump besiegen und für unsere Sicherheit und unseren Wohlstand sorgen kann".

Dafür sprach sich auch der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen aus. Der schwache Auftritt bei der Fernsehdebatte gegen Trump sei keine "vermasselte, versemmelte Debatte" gewesen, "sondern es hat seine Verfassung gezeigt", sagte Röttgen in der ARD.

Zuletzt hatte Biden seine Müdigkeit nach mehreren Auslandsreisen als Begründung für den schwachen Auftritt angeführt. Es sei nicht sehr klug gewesen, kurz vor dem Duell "mehrmals um die Welt zu reisen", sagte er.

Nachdem sich sein Rivale Trump zunächst zurückgehalten hatte, erklärte er am Donnerstag in seinem Online-Netzwerk Truth Social, Biden habe sich während der Fernsehdebatte "gewürgt wie ein Hund".

In einem am Mittwoch mit Civic Media aus Wisconsin aufgezeichneten Interview sagte Biden, er habe es "vermasselt". In einem Interview mit dem Radiosender Wurd aus Pennsylvania sagte er am Donnerstag: "Ich hatte eine schlechte Debatte." Diese 90 Minuten löschten aber nicht aus, "was ich in dreieinhalb Jahren gemacht habe".

Für Freitag kündigte der Sender ABC News das erste Fernsehinterview mit Biden seit dem TV-Duell an, das am Sonntag in vollständiger Länge gesendet werden soll. Der 81-Jährige will in den kommenden Tagen zudem nach Wisconsin und Pennsylvania reisen. Beide Bundesstaaten sind sogenannte Swing States, in denen weder die Demokraten noch die Republikaner mit einem klaren Sieg rechnen können und die letztlich entscheidend für den Ausgang der Präsidentschaftswahl sind.

S.Mitchell--TNT

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