The National Times - Bundesverfassungsgericht urteilt Ende Juli über neues Wahlrecht

Bundesverfassungsgericht urteilt Ende Juli über neues Wahlrecht


Bundesverfassungsgericht urteilt Ende Juli über neues Wahlrecht
Bundesverfassungsgericht urteilt Ende Juli über neues Wahlrecht / Foto: © AFP/Archiv

In knapp vier Wochen will das Bundesverfassungsgericht sein Urteil über die Wahlrechtsreform der Ampelkoalition verkünden. Den Termin am am 30. Juli teilte das Gericht am Donnerstag in Karlsruhe mit. Unter anderem die Union und die Linke hatten sich an die Richterinnen und Richter gewandt. (Az. 2 BvF 1/23 u.a.)

Textgröße ändern:

Sie wehren sich gegen zwei Kernpunkte - die Abschaffung der Überhang- und Ausgleichsmandate und die Streichung der Grundmandatsklausel. In Zukunft sollen die Sitze im Bundestag komplett anhand der Mehrheitsverhältnisse bei den Zweitstimmen vergeben werden. Bis zur Reform gab es Überhangmandate, wenn eine Partei mehr Wahlkreise gewann, als ihr nach dem Zweitstimmenergebnis Sitze zustanden.

Davon profitierte in der Vergangenheit oft die CSU. Bundesweit gerechnet holte sie wenige Zweitstimmen, dafür aber in Bayern fast alle Wahlkreise. Um die Sitzverteilung gerecht zu halten, bekamen andere Parteien Ausgleichsmandate. So wurde der Bundestag immer größer - was die Reform nun stoppen soll. Sie deckelt die Zahl der Abgeordneten bei 630.

Die Linke zog nach der Bundestagswahl 2021 nur wegen der Grundmandatsklausel in Fraktionsstärke in den Bundestag ein. Diese sah bei einem Scheitern an der Fünfprozenthürde vor, dass eine Partei dennoch mit der Stärke ihres Zweitstimmenergebnisses ins Parlament kam, wenn sie mindestens drei Direktmandate gewann. Die Klausel ist nach der Reform nun abgeschafft, die Fünfprozenthürde soll aber bleiben. Das sehen Linke und CSU als eine Verschärfung der Hürde.

Neben der bayerischen Landesregierung und der CSU, 195 Mitgliedern der Unionsfraktion im Bundestag, der Linkspartei und ihrer früheren Fraktion wandten sich Linken-Abgeordnete und mehr als 4000 Privatpersonen, gebündelt vom Verein Mehr Demokratie, an das Gericht. Nun soll das Urteil fallen - etwas mehr als ein Jahr vor dem voraussichtlichen Termin der nächsten Bundestagswahl.

C.Stevenson--TNT

Empfohlen

UN-Generaldebatte in New York begonnen - Überschattet von Eskalation in Nahost

Überschattet vom eskalierenden Nahost-Konflikt hat am Dienstag in New York die 79. Generaldebatte der UN-Vollversammlung begonnen. Am ersten Tag des einwöchigen diplomatischen Spitzentreffens am Sitz der Vereinten Nationen werden unter anderen US-Präsident Joe Biden, der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und der iranische Präsident Massud Peseschkian vor den Vertretern der 193 UN-Mitgliedstaaten sprechen.

Wachsende Spannungen in der "Ampel" nach Brandenburg-Wahl

Nach der Landtagswahl in Brandenburg wächst der Druck innerhalb der Ampel-Koalition im Bund. Politiker der FDP bekräftigten am Dienstag ihre Forderung nach schnellen und klaren Entscheidungen des Bündnisses bei zentralen Themen. Aus der SPD kam wiederum Kritik an den Liberalen, von den Grünen ebenfalls - diese lehnten von der FDP aufgestellte zeitliche Fristen ab.

Labour-Parteitag: Starmer will Briten auf kurzzeitige Durststrecke einschwören

Bei seiner Grundsatzrede auf dem Parteitag seiner Labour-Partei will der neue britische Premierminister Keir Starmer den Briten seine künftige Politik vorstellen und sie auch auf eine kurzzeitige Durststrecke einschwören. Dadurch könne das "Licht am Ende des Tunnels" schneller erreicht werden, heißt es in Auszügen der Rede, die der Parteichef am Dienstagnachmittag bei dem Treffen in Liverpool halten wollte. Allerdings seien harte Entscheidungen notwendig, die "kurzfristige Schmerzen" bereiten könnten.

Sondierungen nach Wahl in Brandenburg: SPD und CDU treffen sich am Donnerstag

Nach der Landtagswahl in Brandenburg kommen SPD und CDU am Donnerstag zu einem Gespräch zusammen. Das sagte der CDU-Spitzenkandidat und Landtagsfraktionsvorsitzende Jan Redmann am Dienstag in Potsdam. Er betonte zugleich erneut, die CDU sehe den Auftrag zur Regierungsbildung klar bei der SPD von Ministerpräsident Dietmar Woidke und dem BSW. Seine Partei werde dafür nicht gebraucht.

Textgröße ändern: