The National Times - Wagenknecht hält BSW im Osten für regierungsfähig - Voigt sieht Schnittmengen

Wagenknecht hält BSW im Osten für regierungsfähig - Voigt sieht Schnittmengen


Wagenknecht hält BSW im Osten für regierungsfähig - Voigt sieht Schnittmengen
Wagenknecht hält BSW im Osten für regierungsfähig - Voigt sieht Schnittmengen / Foto: © AFP

BSW-Chefin Sahra Wagenknecht hält ihre neue Partei nach den Landtagswahlen in Ostdeutschland für regierungsfähig und will in Thüringen sogar die nächste Ministerpräsidentin stellen. "Ich habe keinen Zweifel, dass wir gute Persönlichkeiten haben, die Aufgaben in einer Landesregierung übernehmen können", sagte Wagenknecht dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Donnerstagsausgaben).

Textgröße ändern:

Wagenknecht hob zudem die "langjährige administrative Erfahrung" der thüringischen Spitzenkandidatin Katja Wolf hervor, die seit 2012 Oberbürgermeisterin in Eisenach ist, bei der jüngsten Kommunalwahl aber nicht mehr antrat. Wolf bringe mit, "was es für das Amt als Ministerin oder auch Ministerpräsidentin braucht - wenn wir stärker als die CDU werden, was natürlich das Beste wäre", sagte Wagenknecht.

Dennoch werde das BSW ohne Koalitionsaussage in die Wahlen gehen. "Wir wollen nicht um jeden Preis in eine Regierung. Wir müssen schon liefern, wenn wir regieren", betonte Wagenknecht.

Das Anfang des Jahres gegründete BSW tritt bei den im September anstehenden Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg erstmals an. Umfragen zufolge liegt die Partei in Thüringen und Sachsen derzeit hinter AfD und CDU auf Rang drei, in Brandenburg zudem hinter der derzeit regierenden SPD auf Platz vier. Da keine Partei mit der zurzeit in Umfragen führenden AfD koalieren möchte, könnte das BSW auch an neuen Landesregierungen beteiligt sein.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow, aus dessen Linkspartei sich das BSW Ende vergangenen Jahres abgespalten hatte, schließt eine Dreier-Koalition mit der CDU und der Wagenknecht-Partei nicht aus. "Es gibt nur eine Partei, mit der ich nicht zusammenarbeiten werde, und das ist die AfD. Mit allen anderen Parteien werde ich daran arbeiten, zu einer mehrheitsfähigen Regierung zu kommen", kündigte Ramelow für den Fall eines Wahlsiegs seiner Partei in Thüringen in der "Rheinischen Post" und dem "General-Anzeiger" an.

Wagenknecht sei aber "eine Phantom-Kandidatin". Sie sei "auf allen Plakaten zu sehen, aber sie kandidiert in Thüringen nirgends", sagte Ramelow auch mit Blick auf die jüngsten Europa- und Kommunalwahlen.

Auch Thüringens CDU-Chef und Ministerpräsidenten-Kandidat Mario Voigt hält das BSW "vor allem für eine große Blackbox". Es gebe bisher auch kaum Kandidaten der Partei. Gleichwohl sieht er auch inhaltliche Überschneidungen mit dem BSW. "Aber was ich zu den Themen Migration und Bildung hier in Thüringen vom BSW höre, das ist realitätsnäher als das, was ich von Grünen, Linken oder SPD höre", sagte Voigt dem "Tagesspiegel". Eine Koalition mit den Linken lehnt Voigt ebenso ab wie mit der AfD.

Ein Bündnis mit dem BSW in Thüringen hält sich der CDU-Kandidat hingegen explizit offen. "Ich halte wenig von Ausschließeritis", erklärte das Präsidiumsmitglied der CDU. "Ich will stabile Verhältnisse im Freistaat, sage aber klar, dass die CDU ihre Grundüberzeugungen nicht über Bord werfen wird."

Zuletzt hatte die Debatte um eine mögliche Zusammenarbeit mit dem BSW für Differenzen innerhalb der CDU gesorgt. Anders als Voigt und auch Brandenburgs CDU-Chef Jan Redmann erteilte Parteichef Friedrich Merz einer Koalition mit dem BSW eine klare Absage.

Nachdem dies innerhalb der Partei teils für Kritik gesorgt hatte, präzisierte Merz, dass die Aussage nur für den Bund gelte. In den Ländern müsse "man im Lichte der Wahlergebnisse sehen, welche Konstellation sich ergeben, welche Regierungsfähigkeit dort auch denkbar und möglich sind", sagte Merz dem MDR.

R.Evans--TNT

Empfohlen

Libanons Regierung: Mindestens 51 Tote durch jüngste israelische Angriffe

Durch die israelischen Luftangriffe am Mittwoch im Libanon sind nach jüngsten Angaben der Regierung in Beirut mindestens 51 Menschen getötet worden. Weitere 223 Menschen seien seit dem Morgen durch diese Angriffe verletzt worden, teilte der libanesische Gesundheitsminister Firass Abiad mit. In einer vorherigen Zwischenbilanz war die Zahl von 23 Toten genannt worden.

Bundestag genehmigt 70 Millionen Euro für Ukraine-Winterhilfen

Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat am Mittwoch ein Paket mit Hilfen für die Wärme- und Stromversorgung der Ukraine im Umfang von 70 Millionen Euro genehmigt. Mit den zusätzlichen Mitteln sollten ukrainischen Städten und Kommunen kleinere Blockkraftheizwerke, Kesselanlagen, Generatoren und Solaranlagen zur Verfügung gestellt werden, teilte das Bundesentwicklungsministerium in Berlin mit. Dies solle dazu beitragen, "dass die Menschen in der Ukraine in ihrer Heimat leben und den russischen Angriffen standhalten können".

Prozess wegen Schleuserunfalls mit sieben Toten in Bayern ab 8. Oktober

Der Prozess gegen den mutmaßlichen Todesfahrer bei einem Schleuserunfall mit sieben getöteten Flüchtlingen vor knapp einem Jahr in Bayern beginnt am 8. Oktober vor dem Landgericht Traunstein. Wie das Gericht am Mittwoch mitteilte, wurden zunächst sechs Verhandlungstage bis zum 5. November angesetzt.

Selenskyj: Putin plant Angriffe auf Atomkraftwerke in der Ukraine

Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vorgeworfen, Angriffe auf Atomkraftwerke in der Ukraine zu planen. "Kürzlich habe ich einen weiteren alarmierenden Bericht unseres Geheimdienstes erhalten", sagte Selenskyj am Mittwoch in der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York. "Nun scheint Putin tatsächlich Angriffe auf unsere Kernkraftwerke und die Infrastruktur zu planen, um die Anlagen vom Stromnetz zu trennen."

Textgröße ändern: