The National Times - Mannheim: Scholz spricht von "Terror" und fordert Abschiebungen nach Afghanistan

Mannheim: Scholz spricht von "Terror" und fordert Abschiebungen nach Afghanistan


Mannheim: Scholz spricht von "Terror" und fordert Abschiebungen nach Afghanistan
Mannheim: Scholz spricht von "Terror" und fordert Abschiebungen nach Afghanistan / Foto: © AFP

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den tödlichen Messerangriff auf einen Polizisten in Mannheim als "Terror" bezeichnet. In einer Regierungserklärung zur Sicherheitslage im Bundestag forderte er am Donnerstag als Konsequenz, schwere Straftäter auch nach Afghanistan und Syrien abzuschieben und zudem die Verherrlichung terroristischer Straftaten zu einem Abschiebegrund zu machen. Darüber hinaus verlangte Scholz, das Mittel von Waffen- und Messerverbotszonen "bundesweit" einzusetzen.

Textgröße ändern:

"Das tödliche Messer-Attentat auf einen jungen Polizisten ist Ausdruck einer menschenfeindlichen Ideologie - eines radikalen Islamismus", sagte Scholz vor den Abgeordneten. "Dafür gibt es nur einen Begriff: Terror."

Am Freitag hatte ein 25-jähriger Mann aus Afghanistan auf dem Mannheimer Marktplatz Mitglieder der islamkritischen Bürgerbewegung Pax Europa mit einem Messer angegriffen. Ein Polizist wurde dabei schwer verletzt, er starb am Sonntag.

Scholz sprach der Familie des getöteten Beamten sein Mitgefühl aus. Er würdigte auch den Einsatz aller Polizistinnen und Polizisten für die Sicherheit in Deutschland. "Wir stehen hinter unsere Polizei."

Der Kanzler stellte sich hinter Forderungen, Straftäter auch nach Afghanistan und Syrien abzuschieben. "Schwerstkriminelle und terroristische Gefährder haben hier nichts verloren", sagte er. In solchen Fällen wiege "das Sicherheitsinteresse Deutschlands schwerer als das Schutzinteresse des Täters". Deshalb suche Innenministerin Nancy Faeser (SPD) "nach rechtlich und praktisch tragfähigen Wegen", um solche Abschiebungen wieder zu ermöglichen. Über die praktische Umsetzung gebe es dabei bereits Gespräche "mit Nachbarländern Afghanistans".

"Nicht länger dulden werden wir auch, wenn terroristische Straftaten verherrlicht und gefeiert werden", sagte Scholz weiter. Die Bundesregierung wolle deshalb die "Ausweisungsregelungen so verschärfen, dass aus der Billigung terroristischer Straftaten ein schwerwiegendes Ausweisungsinteresse" folge. "Wer Terrorismus verherrlicht, wendet sich gegen alle unsere Werte - und gehört abgeschoben."

Von der bestehenden Möglichkeit, Waffen- und Messerverbotszonen auszuweisen, müsse zudem "konsequenter Gebrauch gemacht werden", sagte Scholz. Die Bundespolizei setze das bereits an Bahnhöfen durch. "Wir brauchen das bundesweit - vor allem an Hotspots und bei Großveranstaltungen."

V.Bennett--TNT

Empfohlen

Weißes Haus: Biden will US-Streitkräfte in Nahost "bei Bedarf anpassen"

Nach israelischen Angriffen auf das Hauptquartier der pro-iranischen Hisbollah im Libanon hat US-Präsident Joe Binden angeordnet, die US-Streitkräfte im Nahen Osten "bei Bedarf" anzupassen. Biden habe das Pentagon angewiesen, "die US-Streitkräfte in der Region zu bewerten und gegebenenfalls anzupassen, um die Abschreckung zu verstärken, den Schutz der Streitkräfte zu gewährleisten und das gesamte Spektrum der US-Ziele zu unterstützen", erklärte das Weiße Haus am Freitag. Biden habe zudem die US-Botschaften in der Region angewiesen, "alle angemessenen Schutzmaßnahmen zu ergreifen".

Außenminister: USA weiter intensiv um diplomatische Lösung in Nahost bemüht

Die USA bemühen sich nach den Worten von Außenminister Antony Blinken weiter intensiv um einen diplomatischen Ausweg aus der Gewaltspirale im Nahen Osten. "Der Weg der Diplomatie mag derzeit schwer zu erkennen sein, aber er ist da und wir halten ihn für notwendig", sagte Blinken am Freitag vor Journalisten in New York.

US-Justiz klagt drei iranische Hacker wegen Eingriffs in den Wahlkampf an

Die US-Justiz hat drei Hacker aus dem Iran wegen mutmaßlicher Eingriffe in den US-Präsidentschaftswahlkampf angeklagt. Wie das US-Justizministerium am Freitag in Washington mitteilte, werden die drei Männer beschuldigt, die Kampagne des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump gehackt und interne Informationen abgefischt zu haben.

Baerbock: Der Libanon darf nicht "das nächste Gaza" werden

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat vor einer Entwicklung im Libanon wie im Gazastreifen gewarnt. "Wir müssen vermeiden, dass Libanon das nächste Gaza wird", sagte Baerbock am Freitag in New York. "Daran kann auch Israel kein Interesse, vor allen Dingen kein Sicherheitsinteresse haben." Deshalb rufe Deutschland gemeinsam mit seinen Partnern zu einem Waffenstillstand auf, um ein "Fenster für Diplomatie" zu schaffen.

Textgröße ändern: