The National Times - Kubicki attackiert SPD wegen Zögerlichkeit gegenüber der Ukraine

Kubicki attackiert SPD wegen Zögerlichkeit gegenüber der Ukraine


Kubicki attackiert SPD wegen Zögerlichkeit gegenüber der Ukraine
Kubicki attackiert SPD wegen Zögerlichkeit gegenüber der Ukraine / Foto: © AFP

FDP-Vize Wolfgang Kubicki hat die SPD wegen deren Haltung in Bezug auf den Krieg in der Ukraine scharf kritisiert. "Das Bild, das viele Vertreter der größten Regierungspartei gerade vor den Augen der Weltöffentlichkeit abgeben, ist keines, das uns als Koalitionspartner zufriedenstellen kann", sagte er am Samstag in seiner Eröffnungsrede auf dem FDP-Parteitag in Berlin.

Textgröße ändern:

"Wir haben einfach keine Zeit, uns mit ideologischem Ballast der Vergangenheit zu beschäftigen", fügte Kubicki hinzu. "Es ist konkrete und wirkungsvolle militärische Hilfe für die Ukraine gefragt. Und manche sagen, auch der entscheidende Führungswille, der fehle derzeit."

Es stellten sich "viele unserer Partner und nicht zuletzt die Vertreter der Ukraine" die Frage, ob Deutschland "wirklich alles" tue, was im Rahmen seiner Möglichkeiten sei, sagte Kubicki. "Oder sind unsere Möglichkeiten wirklich so begrenzt, wie es unser Tun nahelegt?"

Deutschland habe sich insgesamt "zu lange zurückgelehnt" und in einem "Dämmerschlaf" verharrt, sagte Kubicki. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine sei ein "Realitätsschock" gewesen, der auch "mental verarbeitet" werden müsse. Dennoch sei Eile geboten. "Das Sterben, das Verschleppen, das Brandschatzen, das menschenverachtende Treiben der russischen Truppen in der Ukraine muss ein schnelles Ende haben."

"Wir müssen alle Hebel in Bewegung setzen, die uns zur Verfügung stehen, damit Moskau zum Stopp der Kriegshandlungen und der unzähligen Rechtsbrüche gezwungen wird", fügte Kubicki hinzu.

Mit Blick auf die Energiepolitik sagte er: "Wir müssen feststellen, dass der politisch gewollte Verzicht auf Kernenergie und Kohlestrom neue Probleme geschaffen hat." Die Idee, "vor allem mit billigem russischem Gas das Rückgrat der Energiewende zu bilden, hat uns in eine fatale Abhängigkeit gebracht". Wenn diese Abhängigkeit beendet werden und zugleich Energie bezahlbar bleiben solle, dürften Antworten "nicht in der ideologischen Vergangenheit" gesucht werden, sondern "im gegenwärtigen Pragmatismus".

Kubicki setzte die FDP auch bei weiteren Themen von den Koalitionspartnern SPD und Grüne ab. "Unsere ökonomische Stärke ist die Grundlage für unsere sozialpolitischen Möglichkeiten, nicht umgekehrt. Das unseren Koalitionspartnern immer wieder in Erinnerung zu rufen, ist wesentliche Aufgabe der Freien Demokraten", sagte er.

Kubicki lobte zudem die wesentlich von der FDP vorangetriebene weitgehende Aufhebung der Corona-Eindämmungsmaßnahmen vor wenigen Wochen. Hier habe die Partei gezeigt, "dass sie ihre staatspolitische Verantwortung sehr ernst nimmt". Die zuletzt sinkenden Infektionszahlen "zeigen sehr deutlich, dass wir richtig lagen". Die FDP werde weiter dafür streiten, "dass staatliche Übergriffigkeiten keinen Platz in unserer freiheitlichen Ordnung haben sollten".

R.Campbell--TNT

Empfohlen

Grüne setzen Parteitag mit Vorstandswahl und inhaltlichen Debatten fort

Die Grünen haben am Samstagmorgen ihren Parteitag in Wiesbaden fortgesetzt. Zentraler Programmpunkt ist die Wahl des neuen Bundesvorstands am Mittag. Die bisherige Parteispitze war im September nach enttäuschenden Landtagswahlergebnissen geschlossen zurückgetreten und blieb nur geschäftsführend im Amt. Neue Vorsitzende sollen nun die parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, Franziska Brantner, und der Bundestagsabgeordnete Felix Banaszak werden.

Empörung in der SPD über Berichte zu minutiösen FDP-Planungen für "Ampel"-Aus

Führende Vertreter der SPD haben empört auf Presseberichte reagiert, wonach die FDP über Wochen minutiös den Bruch der Ampel-Koalition vorbereitet haben soll. "Verantwortung als Fremdwort, Bösartigkeit als Methode", schrieb Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) in der Nacht zum Samstag im Online-Dienst X. Er sei "tief erschüttert über dieses Verhalten der FDP."

Ishiba äußert gegenüber Xi Bedenken über Situation im Südchinesischen Meer

In seinem ersten persönlichen Gespräch mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping hat Japans neuer Regierungschef Shigeru Ishiba seine Besorgnis über die Situation im Südchinesischen Meer zum Ausdruck gebracht. Ishiba habe Xi "ernste Bedenken über die wachsende Aktivität des chinesischen Militärs" übermittelt, teilte das japanische Außenministerium am Samstag nach dem Treffen der beiden Politiker am Rande des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) in Peru mit.

Grüne setzen Parteitag mit Wahl des neuen Bundesvorstands fort

Die Grünen setzen am Samstag (09.30 Uhr) ihren Parteitag in Wiesbaden fort. Zentraler Programmpunkt ist die Wahl des neuen Bundesvorstands. Die bisherige Parteispitze war im September nach enttäuschenden Landtagswahlergebnissen geschlossen zurückgetreten und blieb nur geschäftsführend im Amt. Neue Vorsitzende sollen nun die parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, Franziska Brantner, und der Bundestagsabgeordnete Felix Banaszak werden.

Textgröße ändern: