The National Times - Schulze will globales Bündnis für Ernährungssicherheit anstoßen

Schulze will globales Bündnis für Ernährungssicherheit anstoßen


Schulze will globales Bündnis für Ernährungssicherheit anstoßen
Schulze will globales Bündnis für Ernährungssicherheit anstoßen / Foto: © AFP/Archiv

Im Kampf gegen die drohende Hungerkrise wegen des Ukraine-Kriegs will Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) ein Bündnis für globale Ernährungssicherheit anstoßen. Dieses solle sowohl kurzfristig Hilfe koordinieren als auch langfristig krisenfeste Strukturen aufbauen, sagte Schulze am Mittwoch in Berlin vor ihrem Abflug zur Weltbanktagung in Washington. Bei der Tagung will die Ministerin für ihre Idee werben - in ersten Gesprächen sei sie auf "offene Ohren" gestoßen.

Textgröße ändern:

Schulze sagte, dass wegen des Ukraine-Kriegs die "schwerste globale Ernährungskrise der vergangenen Jahrzehnte" drohe. "Putin nutzt Hunger als Waffe." Dieser führe zur Destabilisierung von Gesellschaften, warnte sie. Viele Länder seien abhängig von Weizenlieferungen aus der Ukraine. Dort drohe aber die nächste Ernte auszufallen, Häfen würden beschossen. Auch Russland habe den Export von Lebensmitteln weitgehend gestoppt.

Die Ministerin will ihren Vorstoß für ein Bündnis im Rahmen der G7-Gruppe führender Industriestaaten unternehmen, in der Deutschland in diesem Jahr die Präsidentschaft innehat. Es solle offen sein für andere Regierungen und Organisationen sowie Hilfe aus dem privaten Sektor, sagte sie. Die Weltbank könne eine wichtige koordinierende Rolle spielen.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte bereits angekündigt, dass Deutschland 430 Millionen Euro zusätzlich für die Ernährungssicherheit bereitstellen will. "Einer muss anfangen zu sagen, wir legen eine erste Summe auf den Tisch", sagte Schulze dazu.

Zunächst müsse sichergestellt werden, dass die Lagerbestände an Nahrungsmitteln fair verteilt würden und die Preise nicht in die Höhe schossen. Zudem müssten Länder krisenfester werden und beispielsweise wieder mehr Lebensmittel selbst anbauen. Wegen der globalen Erwärmung müsste sich die Landwirtschaft beispielsweise in der Sahelzone stark verändern.

In dem Zusammenhang betonte Schulze, dass nicht "eine Krise gegen die andere" ausgespielt werden dürfe. Stattdessen müssten mehrere Krisen gleichzeitig bewältigt werden. Die Artenvielfalt müsse geschützt und der Klimawandel berücksichtigt werden. Geschützte Flächen für intensive Landwirtschaft freizugeben etwa sei zu kurz gedacht.

"Wir brauchen einen erweiterten Sicherheitsbegriff", forderte Schulze. Dieser müsse nicht nur die militärische Sicherheit, sondern auch die Ernährungslage und Gesundheit von Menschen berücksichtigen. Es bestehe ein hohes Risiko, dass Länder sich aus Abhängigkeit erpressbar von Russland machten.

S.Collins--TNT

Empfohlen

Grüne setzen Parteitag mit Wahl des neuen Bundesvorstands fort

Die Grünen setzen am Samstag (09.30 Uhr) ihren Parteitag in Wiesbaden fort. Zentraler Programmpunkt ist die Wahl des neuen Bundesvorstands. Die bisherige Parteispitze war im September nach enttäuschenden Landtagswahlergebnissen geschlossen zurückgetreten und blieb nur geschäftsführend im Amt. Neue Vorsitzende sollen nun die parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, Franziska Brantner, und der Bundestagsabgeordnete Felix Banaszak werden.

Freie Wähler kommen in bayerischem Geiselwind zu Bundesparteitag zusammen

Die Freien Wähler kommen am Samstag (10.00 Uhr) im bayerischen Geiselwind zu einem Bundesparteitag zusammen. Bayerns Vizeministerpräsident Hubert Aiwanger, der auch Bundesvorsitzender der Freien Wähler ist, soll dort unter anderem zum Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl am 23. Februar gewählt werden. Die Partei ist bisher nur in Landtagen vertreten, strebt nun aber erstmals den Einzug in den Bundestag an.

Treffen von Biden und Xi am Rande des Apec-Wirtschaftsgipfels in Peru

Vor seinem Abschied aus dem Weißen Haus kommt US-Präsident Joe Biden am Samstag mit seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping zusammen. Das dritte Treffen der beiden Staatschefs findet am Rande des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) in Peru statt. Laut einem US-Regierungsvertreter wird erwartet, dass Biden "die Gelegenheit nutzen wird, um eine Bilanz der Bemühungen um einen verantwortungsvollen Umgang" zwischen den beiden weltweit größten Wirtschaftsmächten zu ziehen.

Trumps Wahlkampfsprecherin Leavitt soll Sprecherin des Weißen Hauses werden

Der designierte US-Präsident Donald Trump will seine Wahlkampfsprecherin Karoline Leavitt zur Sprecherin des Weißen Hauses ernennen. Die 27-Jährige sei "klug, zäh und hat sich als äußerst effektive Kommunikatorin erwiesen", erklärte Trump am Freitag. "Ich habe größtes Vertrauen, dass sie auf dem Podium brillieren und dazu beitragen wird, unsere Botschaft an das amerikanische Volk zu übermitteln."

Textgröße ändern: