Umfrage: Erstwählende fühlen sich schlecht über EU-Parlament informiert
Bald sind Europawahlen - doch nur knapp ein Fünftel der jungen Menschen in Deutschland fühlt sich gut über die Aufgaben des Europaparlaments informiert. Wie eine Umfrage im Auftrag von Greenpeace ergab, fühlen sich nur 18 Prozent der Erstwählerinnen und Erstwähler gut oder sehr gut über die Aufgaben des EU-Parlaments informiert. Männer erreichten mit 23 Prozent einen deutlich höheren Wert als Frauen mit nur 13 Prozent.
Wie die Umweltschutzorganisation am Montag weiter mitteilte, ist das Wissen darüber, dass und wie die Europawahl stattfindet, aber grundsätzlich hoch. So ist 76 Prozent der jungen Menschen bekannt, dass Europawahlen anstehen - die etwas höheren Werte bei den Jüngeren führte Greenpeace auf die mögliche Thematisierung der Wahl im Schulunterricht zurück. Außerdem wissen 75 Prozent der jungen Befragten, dass schon ab 16 Jahren gewählt werden darf.
Um die Relevanz der Wahl wissen auch die meisten Befragten: So gaben in der Umfrage 64 Prozent an, dass das Europaparlament in ihren Augen wichtige oder sehr wichtige Aufgaben erfüllt. 42 Prozent konnten zentrale Aufgaben des Europaparlaments nennen, etwa zur Gesetzgebung und zum EU-Haushalt. 35 Prozent nannten auch übergeordnete Aufgaben wie die Koordination der Zusammenarbeit in Europa und die Wahrung von Sicherheit und Stabilität.
"Die rund fünf Millionen Erstwählenden in Deutschland sind hoch motiviert, aber sie wollen besser rund um das EU-Parlament informiert werden", erklärte Dietmar Kress, Bildungsexperte von Greenpeace, zu den Ergebnissen. Lehrkräfte sollten also die verbleibenden drei Wochen nutzen, um ihnen "die gewünschten Informationen über die EU und ihre Institutionen zu geben".
Nach den politischen Inhalten befragt interessieren sich die jungen Menschen mit 55 Prozent am stärksten für Umweltpolitik. 41 Prozent der Jugendlichen sehen der Umfrage zufolge als größtes Problem in Deutschland den Rechtsruck und den damit einhergehenden Antisemitismus sowie Rassismus. Befragt wurden insgesamt 1000 Erstwählerinnen und Erstwähler zwischen 16 und 23 Jahren.
S.M.Riley--TNT