The National Times - Scholz spricht in Schweden mit nordischen Ländern über Unterstützung der Ukraine

Scholz spricht in Schweden mit nordischen Ländern über Unterstützung der Ukraine


Scholz spricht in Schweden mit nordischen Ländern über Unterstützung der Ukraine
Scholz spricht in Schweden mit nordischen Ländern über Unterstützung der Ukraine / Foto: © POOL/AFP

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wird ab Montag bei einem zweitägigen Besuch in Schweden mit seinen Kollegen aus den nordischen Ländern unter anderem über Sicherheitspolitik und die Unterstützung der Ukraine diskutieren. Bei den Gesprächen mit den Ministerpräsidenten aus Island, Dänemark, Finnland, Schweden und Norwegen geht es ab dem Nachmittag laut der schwedischen Regierung zunächst um "sicherheitspolitische Themen wie hybride Bedrohungen, zivile Abwehrbereitschaft und neue Technologien". Für 17.55 Uhr ist eine Pressekonferenz geplant.

Textgröße ändern:

Zudem wollen die Regierungschefs in einem Vorort von Stockholm den Hauptsitz des Telekommunikations-Ausrüsters Ericsson besichtigen. Die Fortsetzung der Unterstützung der Ukraine wird demnach Thema eines gemeinsamen Abendessens sein. Deutschland und die nordischen Länder zählen zu den wichtigsten Unterstützern Kiews seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022.

"Die Sicherheitspolitik und der bevorstehende Nato-Gipfel stehen ganz oben auf der Tagesordnung", schrieb Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson am Montag in einem Gastbeitrag für die Wirtschaftszeitung "Dagens industri". Die nordischen Länder wollten mit dem deutschen Bundeskanzler aber auch "Fragen der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit" diskutieren. Die Region will laut Kristersson künftig eine führende Rolle bei der Stärkung der europäischen Wirtschaft spielen.

Am Dienstag treffen Scholz und Kristersson dann zu bilateralen Gesprächen zusammen, in deren Rahmen ein Abkommen für eine strategische Partnerschaft in den Bereichen Sicherheit, Umwelt und Digitales unterzeichnet werden soll. Außerdem ist ein Besuch der Norrsken Stiftung geplant, die junge aufstrebende Unternehmen im Bereich der grünen und digitalen Transformation unterstützt.

Es ist das erste Zusammentreffen der beiden Regierungschefs seit dem Nato-Beitritt Schwedens im März 2024. Das jahrzehntelang blockfreie Land hatte sich infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine für eine Aufnahme in das Militärbündnis beworben. Im Juli findet der nächste Nato-Gipfel in Washington statt.

In einem Radio-Interview zeigte sich Kristersson am Montag offen für die Stationierung ausländischer Atomwaffen auf schwedischem Boden im Falle eines Krieges. "Im absolut schlimmsten Fall müssen die demokratischen Länder in unserem Teil der Welt letztlich in der Lage sein, sich gegen Länder zu verteidigen, die uns mit Atomwaffen bedrohen könnten", sagte er. Allerdings solle die schwedische Nato-Mitgliedschaft gerade sicherstellen, "dass eine solche Situation nicht eintritt", betonte er.

Das schwedische Parlament wird voraussichtlich im Juni über ein Verteidigungsabkommen mit den USA abstimmen, das diesen sowohl den Zugang zu militärischen Stützpunkten als auch die Lagerung von Ausrüstung und Waffen in Schweden ermöglicht. Zahlreiche Stimmen fordern einen Zusatz, dass Schweden keine Atomwaffen auf seinem Boden duldet. Die Regierung wies eine solche Forderung wiederholt mit dem Verweis auf einen bestehenden Parlamentsbeschluss zum Verbot der Stationierung von Atomwaffen in Friedenszeiten zurück.

C.Stevenson--TNT

Empfohlen

Bericht: Fraktionsübergreifende Initiative im Bundestag zu AfD-Verbotsverfahren

Der Bundestag soll einem Bericht zufolge bald über ein Verfahren zum Verbot der AfD abstimmen. Abgeordnete von SPD, CDU/CSU, Grünen und Linken hätten dafür einen Gruppenantrag ausgearbeitet, mit dem ein Parteiverbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht angestoßen werden solle, berichtete die "Welt" am Sonntag. Hinter dem Gruppenantrag stünden einzelne Abgeordnete, nicht aber deren gesamte Fraktionen.

SPD-Generalsekretär Kühnert warnt vor Zusammenarbeit mit Österreichs FPÖ

SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat mit Blick auf einen möglichen Wahlerfolg der FPÖ in Österreich vor einer Zusammenarbeit mit den Rechtspopulisten gewarnt. Die FPÖ sei extremer als die französischen Rechtspopulisten von Marine Le Pen und die in Italien regierenden Fratelli d'Italia von Giorgia Meloni - "mit ihr ist keineswegs zu spaßen", sagte Kühnert am Sonntag dem Berliner "Tagesspiegel". Die "demokratische Mehrheit" in Österreich müsse daher zusammenarbeiten.

Austrittswelle bei Grüner Jugend: Weitere Landesvorstände verlassen Partei

Die Austrittswelle bei der Nachwuchsorganisation der Grünen hält an: Am Wochenende erklärten die Vorstände der Landesverbände in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein ihren Rücktritt, die meisten Vorstandsmitglieder wollen die Partei ganz verlassen. Sie begründeten die Entscheidung mit der Unzufriedenheit über einen politischen Kurs, der sich zu weit von linken Idealen entfernt habe. Die beiden Landesvorstände folgten damit dem Beispiel des Bundesvorstands der Grünen Jugend, der vergangene Woche ausgetreten war.

Spannungen in Nahost nehmen nach Tötung von Hisbollah-Anführer Nasrallah weiter zu

Nach der Tötung von Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah bei einem israelischen Luftangriff im Libanon spitzt sich die Lage im Nahen Osten weiter zu. Der Iran und andere Verbündete der Hisbollah verurteilten den tödlichen Angriff und drohten mit Vergeltung. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu sprach von einem "historischen Wendepunkt" im Kampf gegen Israels Feinde, US-Präsident Joe Biden von einer "Maßnahme der Gerechtigkeit". Die israelische Armee meldete am Sonntag den Tod eines weiteren Mitglieds der Hisbollah-Führungsspitze und Angriffe auf dutzende weitere Hisbollah-Ziele.

Textgröße ändern: