The National Times - Wahlkommission: Juntachef Déby Itno gewinnt Präsidentschaftswahl im Tschad

Wahlkommission: Juntachef Déby Itno gewinnt Präsidentschaftswahl im Tschad


Wahlkommission: Juntachef Déby Itno gewinnt Präsidentschaftswahl im Tschad
Wahlkommission: Juntachef Déby Itno gewinnt Präsidentschaftswahl im Tschad / Foto: © AFP/Archiv

Aus der Präsidentschaftswahl im Tschad ist dem amtlichen Ergebnis zufolge der bisherige Chef der Militärjunta als Sieger hervorgegangen. General Mahamat Idriss Déby Itno habe gleich im ersten Wahldurchgang 61 Prozent der Stimmen errungen, teilte am Donnerstagabend die Wahlkommission mit. Sein früherer Regierungschef und wichtigster Gegenkandidat Succès Masra sei nur auf 18,5 Prozent der Stimmen gekommen.

Textgröße ändern:

Masra hatte sich allerdings wenige Stunden vor Verkündung des Ergebnisses noch selbst zum "klaren" Sieger des Urnengangs erklärt. In einer auf Facebook veröffentlichten Rede äußerte er die Vermutung, dass Déby Itno sich selbst zum Sieger erklären lassen "und den Sieg vom Volk stehlen" werde. Masra rief seine Anhänger auf, sich "friedlich" zu versammeln.

Tschadische Oppositionelle hatten die am Montag abgehaltene Wahl schon im Vorfeld als Farce kritisiert. Sie diente aus ihrer Sicht lediglich dazu, die Herrschaft des Militärs zu festigen. Auch mehrere Nichtregierungsorganisationen hatten die Glaubwürdigkeit der Wahl angezweifelt.

Im März waren mit Nassour Ibrahim Neguy Koursami und Rakhis Ahmat Saleh zwei der prominentesten Widersacher der Militärjunta von der Präsidentschaftswahl ausgeschlossen worden - mit der Begründung, ihre Bewerbungsunterlagen hätten "Unregelmäßigkeiten" enthalten. Nach Ansicht der Opposition sollte auch die Kandidatur von Ex-Regierungschef Masra lediglich eine Pluralität vortäuschen, die es in Wirklichkeit nicht gebe.

Im Februar war zudem Oppositionsführer Yaya Dillo Djérou bei einem Armee-Einsatz getötet worden. Der bekannteste Kritiker der Militärjunta wurde bei einem Angriff der Armee auf die Zentrale seiner Sozialistischen Partei ohne Grenzen (PSF) getötet.

Déby Itno war im April 2021 im Alter von 37 Jahren von der Armee zum Übergangspräsidenten an der Spitze einer Militärregierung ernannt worden, nachdem sein Vater Idriss Déby Itno von Rebellen getötet worden war. Dieser hatte den seit 1960 unabhängigen Tschad, den die UNO als eines der am wenigsten entwickelten Länder der Welt einstuft, 30 Jahre lang mit harter Hand regiert.

S.O'brien--TNT

Empfohlen

Lage im Nahen Osten spitzt sich nach Tötung von Hisbollah-Chef zu

Nach der Tötung von Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah bei einem israelischen Luftangriff im Libanon spitzt sich die Lage im Nahen Osten weiter zu. Der Iran und andere Verbündete der Hisbollah verurteilten die Tötung Nasrallahs und drohten mit Vergeltung, Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sprach von einem "historischen Wendepunkt" im Kampf gegen die Feinde des Landes. Am Sonntag flog die israelische Luftwaffe nach eigenen Angaben dutzende weitere Angriffe auf Hisbollah-Hochburgen.

Hochrechnungen: Rechtspopulistische FPÖ stärkste Kraft bei Parlamentswahl in Österreich

Bei der Parlamentswahl in Österreich ist die rechtspopulistische FPÖ von Herbert Kickl ersten Hochrechnungen zufolge erstmals stärkste Kraft geworden. Die Freiheitliche Partei Österreichs kommt laut Hochrechnungen auf 29,1 Prozent der Stimmen, wie der österreichische Sender ORF am Sonntag berichtete. Dahinter folgt demnach die konservative ÖVP von Bundeskanzler Karl Nehammer mit 26,2 Prozent, 11,2 Prozentpunkte weniger als bei der vorherigen Wahl 2019.

Baerbock spottet über Söder: "Manchmal denke ich da an einen Teenager-Jungen"

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat CSU-Chef Markus Söder für dessen Absage an schwarz-grüne Koalitionen scharf kritisiert. "Mir scheint das schon was Pathologisches zu haben", sagte Baerbock am Sonntag im "Bericht aus Berlin" der ARD. Söder rede Erfolge von schwarz-grünen Landesregierungen in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein systematisch schlecht. "Manche Männer mit großen Egos können offensichtlich nicht verkraften, dass andere was schaffen, was sie selbst nicht hinbekommen haben", sagte Baerbock.

Israels Armee: Bei Angriff auf Nasrallah mehr als 20 "weitere Terroristen" getötet

Bei dem tödlichen Angriff auf Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah in Beirut am Freitag sind nach Angaben der israelischen Armee "mehr als 20 weitere Terroristen" der libanesischen Hisbollah-Miliz getötet worden, darunter enge Vertraute Nasrallahs. "Mehr als 20 weitere Terroristen verschiedener Ränge, die sich im unterhalb ziviler Gebäude gelegenen unterirdischen Hauptquartier in Beirut aufhielten und die terroristischen Einsätze der Hisbollah gegen den Staat Israel leiteten, wurden ebenfalls eliminiert", erklärte die Armee am Sonntagnachmittag.

Textgröße ändern: