The National Times - Wirtschaftsweise Schnitzer für Reform der Schuldenbremse und Subventionsabbau

Wirtschaftsweise Schnitzer für Reform der Schuldenbremse und Subventionsabbau


Wirtschaftsweise Schnitzer für Reform der Schuldenbremse und Subventionsabbau
Wirtschaftsweise Schnitzer für Reform der Schuldenbremse und Subventionsabbau / Foto: © AFP/Archiv

Die Chefin der sogenannten Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, wirbt angesichts der aktuellen Haushaltsengpässe für eine Reform der Schuldenbremse in Verbindung mit dem Abbau von Subventionen. "Man wird an mehreren Stellschrauben drehen müssen", sagte Schnitzer der "Rheinischen Post". Durch eine Reform der Schuldenbremse, wie sie der Sachverständigenrat für Wirtschaftsfragen empfehle, lasse sich ein "zusätzlicher Verschuldungsspielraum im unteren zweistelligen Milliardenbereich schaffen".

Textgröße ändern:

"Mit diesen Mitteln könnte in Infrastruktur, Energiewende und Digitalisierung investiert werden, um so die Wachstumsaussichten zu verbessern", empfahl Schnitzer. "In diesen Bereichen gezwungenermaßen zu sparen, ist kontraproduktiv", warnte sie vor überzogenen Einschnitten. Die Wirtschaftsexpertin stellte sich damit gegen Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), der eine Lockerung der Schuldenbremse bislang rigoros ablehnt.

Regelmäßig die Ausgaben zu überdenken und dort zu kürzen, wo das Geld nicht effektiv eingesetzt wird, sei ebenfalls wichtig, hob Schnitzer aber auch hervor Entscheidungsgrundlage dafür sollten jedoch Evaluationen der Maßnahmen sein, "nicht die Frage, wer sich am wenigsten gegen die Ausgabenkürzung wehrt oder wehren kann".

Auch für Subventionskürzungen habe der Sachverständigenrat Vorschläge gemacht, sagte Schnitzer. Besonders empfahl sie "die Kürzung von umweltschädlichen Subventionen". Offensichtlich mit Blick auf Lindner kritisierte sie, regelmäßig würden "politisch unliebsame Vorschläge von Subventionskürzungen nicht als Ausgabenkürzung in Erwägung gezogen, sondern pauschal als Steuererhöhung abgelehnt". Das bringe aber die Diskussion nicht weiter.

Die Ampel-Koalition ringt derzeit um den Bundeshaushalt für 2025. Dabei liegen die Vorstellungen teils weit auseinander. Berichten zufolge fehlt in dem Etat noch ein zweistelliger Milliardenbetrag, mehrere SPD- und Grünen-geführte Ministerien lehnen strikte Sparvorgaben Lindners ab.

N.Roberts--TNT

Empfohlen

Grüne treffen sich zum "Zukunftskongress"

Die Grünen veranstalten am Montag (ab 11.30 Uhr) in Berlin ihren "Zukunftskongress", bei dem die Partei ihr inhaltliches Profil mit Blick auf die Bundestagswahl im kommenden Jahr schärfen will. Neben Parteigrößen wie Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock werden auch Vertreter aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft erwartet. Angemeldet sind etwa IG-Metall-Chefin Christiane Benner, die oberste Wirtschaftsweise Monika Schnitzer und der Schriftsteller Navid Kermani.

Rechtspopulistin Le Pen wegen Veruntreuung von EU-Geldern vor Gericht

Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen muss sich ab Montag (13.30 Uhr) gemeinsam mit 24 weiteren Angeklagten aus dem Umfeld ihrer Partei wegen Veruntreuung von EU-Geldern vor Gericht verantworten. In dem Pariser Prozess geht es um die mutmaßliche Scheinbeschäftigung von Assistenten im Europaparlament. Der Fraktionschefin des Rassemblement National (RN) drohen im Falle einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Haft und ein Verbot, bei Wahlen anzutreten. Der Prozess bedroht damit auch ihregeplante Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl 2027.

Wahl in Österreich: Rechtspopulistische FPÖ stärkste Kraft - Ungewisse Regierungsbildung

Die rechtspopulistische FPÖ hat bei der Parlamentswahl in Österreich am Sonntag einen historischen Sieg errungen. Die Freiheitliche Partei Österreichs wurde laut Hochrechnungen mit fast 29 Prozent der Stimmen erstmals stärkste Kraft im Nationalrat. Die konservative ÖVP von Bundeskanzler Karl Nehammer musste deutliche Einbußen hinnehmen und landete mit rund 26 Prozent der Stimmen auf Platz zwei. Eine Regierungsbeteiligung der FPÖ ist aber ungewiss. Bundespräsident Alexander Van der Bellen ließ zunächst offen, wen er mit der Regierungsbildung beauftragen wird.

FPÖ-Chef Kickl: Haben ein "Stück Geschichte" geschrieben

Der Chef der rechtspopulistischen FPÖ, Herbert Kickl, hat nach der Parlamentswahl in Österreich von einem historischen Sieg seiner Partei gesprochen. "Es ist ein Stück Geschichte, das wir heute miteinander geschrieben haben", sagte Kickl am Sonntagabend bei einer FPÖ-Wahlparty in Wien. "Das, was wir erreicht haben, das übertrifft meine kühnsten Träume."

Textgröße ändern: