The National Times - Beschwerde zu Haushaltsregelung wegen Ukraine-Kriegs in Niedersachsen gescheitert

Beschwerde zu Haushaltsregelung wegen Ukraine-Kriegs in Niedersachsen gescheitert


Beschwerde zu Haushaltsregelung wegen Ukraine-Kriegs in Niedersachsen gescheitert
Beschwerde zu Haushaltsregelung wegen Ukraine-Kriegs in Niedersachsen gescheitert / Foto: © AFP/Archiv

Acht niedersächsische Landkreise sind mit einer Verfassungsbeschwerde gegen eine haushaltsrechtliche Sonderregelung zur Bewältigung der Folgen des Ukraine-Kriegs gescheitert. Der niedersächsische Staatsgerichtshof in Bückeburg wies die Beschwerde am Donnerstag zurück. Die noch bis Ende Juni geltende Neuregelung erlaubt es Kommunen, bei Epidemien oder eben auch wegen des Kriegs leichter Kredite aufzunehmen und sich über den Wert ihres Vermögens hinaus zu verschulden.

Textgröße ändern:

Sie war ursprünglich zur Bewältigung der Folgen der Coronapandemie gedacht und wurde im September 2022 wegen des Ukraine-Kriegs verlängert. Die Landkreise finden aber, dass der Gesetzgeber sie nicht mit den notwendigen finanziellen Mitteln ausgestattet habe, um ihre Aufgaben zu bewältigen. Sie argumentierten, dass es sich faktisch um eine Verschuldungspflicht handle. Die Regelung greife in ihre Finanz- und Haushaltsautonomie ein.

Das sah das Gericht anders. Es gebe keine Pflicht zur Verschuldung, erklärte es am Donnerstag. Durch die befristete Regelung werde der haushaltsrechtliche Gestaltungsspielraum der Kommunen lediglich erweitert. Die Kommunalverfassungsbeschwerde wurde für unzulässig erklärt, weil sie nicht ausreichend begründet sei.

Bei den Landkreisen, welche die Beschwerde im vergangenen Jahr einreichten, handelt es sich um Diepholz, Emsland, Friesland, Nienburg/Weser, Northeim, Uelzen, Vechta und Wolfenbüttel. Sie bemängelten auch, dass der niedersächsische Landkreistag als ihr kommunaler Spitzenverband im Gesetzgebungsverfahren nicht ordnungsgemäß beteiligt worden sei.

Auch der Landkreistag selbst hatte sich an das Gericht gewandt, weil sein Anhörrecht hier verletzt worden sei. Die Frist von fünf Tagen für eine Stellungnahme sei zu kurz gewesen, beklagte er. Sein Antrag wurde aber am Donnerstag ebenfalls als unzulässig zurückgewiesen.

Lewis--TNT

Empfohlen

Grüne treffen sich zum "Zukunftskongress"

Die Grünen veranstalten am Montag (ab 11.30 Uhr) in Berlin ihren "Zukunftskongress", bei dem die Partei ihr inhaltliches Profil mit Blick auf die Bundestagswahl im kommenden Jahr schärfen will. Neben Parteigrößen wie Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock werden auch Vertreter aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft erwartet. Angemeldet sind etwa IG-Metall-Chefin Christiane Benner, die oberste Wirtschaftsweise Monika Schnitzer und der Schriftsteller Navid Kermani.

Rechtspopulistin Le Pen wegen Veruntreuung von EU-Geldern vor Gericht

Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen muss sich ab Montag (13.30 Uhr) gemeinsam mit 24 weiteren Angeklagten aus dem Umfeld ihrer Partei wegen Veruntreuung von EU-Geldern vor Gericht verantworten. In dem Pariser Prozess geht es um die mutmaßliche Scheinbeschäftigung von Assistenten im Europaparlament. Der Fraktionschefin des Rassemblement National (RN) drohen im Falle einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Haft und ein Verbot, bei Wahlen anzutreten. Der Prozess bedroht damit auch ihregeplante Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl 2027.

Wahl in Österreich: Rechtspopulistische FPÖ stärkste Kraft - Ungewisse Regierungsbildung

Die rechtspopulistische FPÖ hat bei der Parlamentswahl in Österreich am Sonntag einen historischen Sieg errungen. Die Freiheitliche Partei Österreichs wurde laut Hochrechnungen mit fast 29 Prozent der Stimmen erstmals stärkste Kraft im Nationalrat. Die konservative ÖVP von Bundeskanzler Karl Nehammer musste deutliche Einbußen hinnehmen und landete mit rund 26 Prozent der Stimmen auf Platz zwei. Eine Regierungsbeteiligung der FPÖ ist aber ungewiss. Bundespräsident Alexander Van der Bellen ließ zunächst offen, wen er mit der Regierungsbildung beauftragen wird.

FPÖ-Chef Kickl: Haben ein "Stück Geschichte" geschrieben

Der Chef der rechtspopulistischen FPÖ, Herbert Kickl, hat nach der Parlamentswahl in Österreich von einem historischen Sieg seiner Partei gesprochen. "Es ist ein Stück Geschichte, das wir heute miteinander geschrieben haben", sagte Kickl am Sonntagabend bei einer FPÖ-Wahlparty in Wien. "Das, was wir erreicht haben, das übertrifft meine kühnsten Träume."

Textgröße ändern: