Selenskyj: Beschluss über US-Hilfspaket für Ukraine verhindert "zweites Afghanistan"
Der Beschluss des US-Kongresses für ein milliardenschweres Hilfspaket für die Ukraine verhindert nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ein "zweites Afghanistan". "Diese Hilfe wird die Ukraine stärken und dem Kreml ein starkes Signal senden, dass sie nicht das zweite Afghanistan sein wird", sagte Selenskyj am Sonntag in einem Interview mit dem US-Sender NBC.
Die Vereinigten Staaten würden der Ukraine "zur Seite stehen, die Ukrainer schützen und... die Demokratie in der Welt schützen", lobte der ukrainische Staatschef.
Das US-Repräsentantenhaus hatte am Samstag nach monatelanger Blockade ein Hilfspaket im Umfang von rund 61 Milliarden Dollar (rund 57 Milliarden Euro) für die Ukraine auf den Weg gebracht. Die Gesetzesentwürfe müssen noch vom Senat verabschiedet und anschließend von Präsident Joe Biden unterzeichnet werden.
"Wir müssen die Sache wirklich zum Abschluss bringen", sagte Selenskyj auf NBC. "Wir wollen die Dinge so schnell wie möglich vorantreiben, damit wir den Soldaten an der Front so schnell wie möglich greifbare Hilfe zukommen lassen können. Nicht erst in sechs Monaten."
Die Invasion sowjetischer Truppen in Afghanistan 1979 hatte zu einem blutigen Guerillakrieg mit den Mudschaheddin geführt, der bis 1989 dauerte. Rund 15.000 sowjetische Soldaten starben. Die Mudschaheddin wurden ihrerseits von den USA ausgerüstet und finanziert.
Wenige Jahre nach der sowjetischen Niederlage und dem Abzug der sowjetischen Truppen übernahmen die radikalislamischen Taliban die Macht in dem kriegszerrütteten Land. Sie herrschten von 1996 bis 2001 und gewährten zudem dem Terrornetzwerk Al-Kaida Unterschlupf, das 2001 die Terroranschläge auf das World Trade Center in New York und das US-Verteidigungsministerium mit fast 3000 Todesopfern verübte.
Die US-Armee war daraufhin in Afghanistan ein marschiert. Fast 20 Jahre später zogen die USA und ihre Verbündeten 2021 aus Afghanistan ab. Die Taliban übernahmen erneut die Macht in Kabul.
P.Barry--TNT