The National Times - Belgien: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen russischer Einflussnahme auf EU-Parlament

Belgien: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen russischer Einflussnahme auf EU-Parlament


Belgien: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen russischer Einflussnahme auf EU-Parlament
Belgien: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen russischer Einflussnahme auf EU-Parlament / Foto: © AFP/Archiv

Im Zusammenhang mit dem Verdacht einer russischen Bestechung von Europaabgeordneten auch aus Deutschland ermittelt nun die belgische Staatsanwaltschaft. "Unsere Justizbehörden haben bestätigt, dass diese Einmischung strafrechtlich relevant ist", sagte der belgische Regierungschef Alexander De Croo am Freitag. Zwar seien die mutmaßlichen Bar-Zahlungen in diesem Zusammenhang nicht in Belgien erfolgt, sondern im Ausland, die Einflussnahme jedoch schon.

Textgröße ändern:

Belgien habe als Sitz der EU-Institutionen "die Verantwortung, das Recht jedes Bürgers auf eine freie und sichere Stimmabgabe zu wahren", sagte De Croo offenbar mit Blick auf die Europawahl im Juni weiter. Die Vorgänge würden auch auf dem EU-Gipfel in der kommenden Woche besprochen. Zudem werde die belgische Bundesstaatsanwaltschaft "in den kommenden Tagen" eine Dringlichkeitssitzung der europäischen Justizbehörde Eurojust beantragen.

Die tschechische Regierung hatte Ende März über die Enttarnung eines von Moskau finanzierten Propaganda-Netzwerks informiert, das die in Prag ansässige Internetseite "Voice of Europe" nutze, um in der EU Stimmung gegen die Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland zu machen.

Dabei soll nach Informationen der tschechischen Zeitung "Denik N" auch Geld an Politiker aus Deutschland, Belgien, Frankreich, Polen, Ungarn und den Niederlanden geflossen sein. Die belgische Regierung hatte bekanntgeben, dass nach Geheimdiensterkenntnissen mehrere Europaabgeordnete Geld erhalten hätten, um "russische Propaganda" zu befördern. De Croo nannte am Freitag aber keine Namen.

In Deutschland steht insbesondere der AfD-Bundestagsabgeordnete und Kandidat für die Europawahl, Petr Bystron, im Verdacht, Geld aus Russland erhalten zu haben. Mehrere Medien hatten berichtet, Bystron habe Geld aus einem mit "Voice of Europe" zusammenhängenden pro-russischen Netzwerk erhalten. Bystron wies die Anschuldigungen zurück.

Belgiens Regierungschef De Croo sagte am Freitag, die Ziele Moskaus seien nach Einschätzung der belgischen Geheimdienste in diesem Zusammenhang eindeutig: "Bei den Europawahlen im Juni mehr pro-russische Kandidaten ins Europäische Parlament zu bringen" und "pro-russische Positionen in dieser Institution zu stärken". Dies sei "äußerst beunruhigend".

Zur Bekämpfung solcher Einflussnahme seien auch auf EU-Ebene zusätzliche "Werkzeuge" nötig, fügte er an. Zu prüfen sei insbesondere, ob die Befugnisse der Anti-Betrugsbehörde Olaf und der Europäischen Staatsanwaltschaft ausreichend seien, um der "russischen Bedrohung" entgegenzutreten.

R.T.Gilbert--TNT

Empfohlen

Israelische Armee: Raketen aus dem Iran auf Israel abgefeuert

Der Iran hat nach Angaben der israelischen Armee am Dienstag Raketen auf Israel abgefeuert. In ganz Israel, darunter auch Jerusalem, sei Raketenalarm ausgelöst worden, teilte das Militär mit. Die Armee hatte die Menschen in Israel kurz zuvor aufgerufen, sich auf einen "groß angelegten" iranischen Angriff vorzubereiten und sich in der Nähe von Schutzräumen aufzuhalten.

Armee ruft Israelis zur Vorbereitung auf möglichen iranischen Großangriff auf

Die israelische Armee hat die Bevölkerung dazu aufgerufen, sich auf einen möglichen iranischen Raketenangriff vorzubereiten. Es drohe eine "groß angelegte" Attacke, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Dienstag in einer Ansprache im Fernsehen. Er forderte die Menschen auf, sich in der Nähe von Schutzräumen aufzuhalten und im Falle eines Luftalarms "bis auf weiteres" dort Schutz zu suchen.

Mehr Steuern und Grenzkontrollen: Frankreichs Regierungsprogramm

Mehr Steuern für große Unternehmen, Korrekturen an der umstrittenen Rentenreform und mehr Grenzkontrollen nach deutschem Vorbild: Das sind einige der großen Linien der neuen französischen Minderheitsregierung, die der konservative Premierminister Michel Barnier am Dienstag in der Nationalversammlung vorgestellt hat. "Wir werden Dialog und Kompromiss zu den Leitlinien unserer Regierung machen", sagte der ehemalige EU-Brexit-Unterhändler. "Kompromiss ist kein Schimpfwort", betonte er.

Israel meldet "begrenzten" Bodeneinsatz im Libanon - USA warnen vor iranischem Raketenangriff

Nach tagelangen Luftangriffen auf Stellungen der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Libanon hat Israel nach eigenen Angaben einen "begrenzten und gezielten" Bodeneinsatz im Südlibanon gestartet. Die israelische Armee sprach von "schweren Gefechten". Die Hisbollah und die UN-Beobachtermission Unifil dementierten hingegen eine israelische Bodenoffensive. Die USA warnten vor einem unmittelbar bevorstehenden Raketenangriff des Iran auf Israel. Das israelische Militär erklärte jedoch, "bisher" keine solche Bedrohung festgestellt zu haben.

Textgröße ändern: