The National Times - Pistorius fordert Lockerung der Schuldenbremse für Wehrausgaben - FDP dagegen

Pistorius fordert Lockerung der Schuldenbremse für Wehrausgaben - FDP dagegen


Pistorius fordert Lockerung der Schuldenbremse für Wehrausgaben - FDP dagegen
Pistorius fordert Lockerung der Schuldenbremse für Wehrausgaben - FDP dagegen / Foto: © AFP/Archiv

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat sich für eine Lockerung der Schuldenbremse ausgesprochen, um den Wehretat wirksam erhöhen zu können. Umschichtungen im Haushalt allein würden nicht genügen "bei den Beträgen, über die wir reden", sagte Pistorius am Montag in der ZDF-Sendung "Was nun, Herr Pistorius?". "Im Zweifel wird man auch über zusätzliche Schulden reden müssen - in dieser Koalition oder in der nächsten."

Textgröße ändern:

Es müsse darüber nachgedacht werden, ob man bei der Anwendung der Schuldenbremsen-Regelung bei Ausgaben für die Sicherheit "nicht eine Ausnahme schafft", sagte Pistorius. In der Ampel-Koalition sperrt sich die FDP vehement gegen eine Lockerung der Schuldenbremse, wie sie von SPD- und Grünen-Politikern gefordert wird. Die im Grundgesetz verankerte Regelung setzt der Aufnahme neuer Schulden enge Grenzen.

In dem ZDF-Interview richtete Pistorius einen Appell an den Koalitionspartner FDP: "Alle müssen sich bewegen, da führt gar kein Weg dran vorbei, jeder ein Stück." Für die aus seiner Sicht dringend erforderlichen Mehrausgaben für die Sicherheit müssten neue Schulden aufgenommen werden. "Uns nützen die schönsten digitalen Bibliotheken und die schönsten Fahrradschnellwege nichts, wenn wir angegriffen werden und nicht in der Lage sind, uns verteidigen zu können."

Die FDP ließ allerdings keine Bereitschaft zum Einlenken erkennen. "Es wird keine Ausnahmeregeln von der Schuldenbremse oder anderweitige Aufweichungen geben", sagte der Haushaltsexperte der FDP-Bundestagsfraktion, Christoph Meyer, der Nachrichtenagentur AFP in Reaktion auf die Äußerungen von Pistorius. "Der Ruf nach immer mehr Schulden entlarvt nur den fehlenden Willen zur Konsolidierung und zur Stärkung des Wirtschaftswachstums." Höhere Verteidigungsausgaben ließen sich auch durch strengere Prioritäten im Bundesetat erzielen, sagte Meyer.

In dem ZDF-Interview äußerte sich Pistorius auch zu seinen derzeit guten Umfragewerten, die weit höher liegen als bei seinen Kabinettskollegen. "Ich spreche Dinge an, die eigentlich unbequem sind, aber das schätzen offenbar viele Menschen, weil man ihnen auch mehr zumuten kann, als vielleicht landläufig geglaubt wird", sagte er. Nach der Wahl 2025 würde er gerne weiter Verteidigungsminister bleiben: "Ich würd's gern weiter machen."

E.Cox--TNT

Empfohlen

Scholz empfängt französischen Präsidenten Macron

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) empfängt am Mittwoch (12.00 Uhr) den französischen Präsidenten Emmanuel Macron im Kanzleramt. In dem vertraulichen Gespräch der beiden Politiker soll es laut Bundesregierung um die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich sowie um europapolitische und internationale Themen gehen. Eine Pressebegegnung ist am Mittwoch nicht geplant.

Von der Leyen empfängt britischen Premier Starmer

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen empfängt am Mittwoch den britischen Premier Keir Starmer in Brüssel (14.00 Uhr). Bei dem Treffen geht es um die Beziehungen der Europäischen Union zu Großbritannien gut viereinhalb Jahre nach dem Brexit. Beide Seiten wollen eine Wiederannäherung. Deutschland und Frankreich werben zudem für ein EU-Migrationsabkommen mit London, um die Zahl der irregulären Einwanderer zu senken.

Vance und Walz werfen gegnerischem Lager falsche Iran-Politik vor

Zum Beginn ihres TV-Duells haben die Vizepräsidentschaftskandidaten J.D. Vance und Tim Walz dem gegnerischen Lager eine verfehlte Politik gegenüber dem Iran bescheinigt. Walz verwies am Dienstagabend (Ortszeit) in der vom Sender CBS ausgerichteten Debatte darauf, dass Ex-Präsident Donald Trump in seiner ersten Amtszeit das internationale Abkommen zur Beschränkung des iranischen Atomprogramms aufgekündigt hatte. Anschließend habe er kein neues Abkommen zustande gebracht, woraufhin der Iran heute näher an der Herstellung einer Atombombe sei als je zuvor.

Macron verurteilt iranische Angriffe auf Israel

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die iranischen Raketenangriffe auf Israel "aufs Schärfste" kritisiert. Frankreich habe am Dienstag seine "militärischen Mittel" im Nahen Osten mobilisiert, um die "iranische Bedrohung abzuwehren", erklärte der Elysée-Palast. Macron forderte zudem, dass die libanesische Hisbollah-Miliz ihre "terroristischen Aktionen gegen Israel und seine Bevölkerung" einstellt.

Textgröße ändern: