The National Times - Habeck kritisiert französischen Vorschlag für "europäische Präferenz"

Habeck kritisiert französischen Vorschlag für "europäische Präferenz"


Habeck kritisiert französischen Vorschlag für "europäische Präferenz"
Habeck kritisiert französischen Vorschlag für "europäische Präferenz" / Foto: © AFP/Archiv

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat sich mit Blick auf eine französische Initiative zur Bevorzugung europäischer Unternehmen bei öffentlichen Aufträgen skeptisch gezeigt. Protektionismus zerstöre die Möglichkeit von Warenflüssen, sagte Habeck am Montag in Meudon bei Paris. "Deswegen bin ich skeptisch, dieser Tendenz zum Protektionismus hinterherzulaufen", sagte Habeck. Er kam mit seinen französischen und italienischen Amtskollegen, Bruno Le Maire und Adolfo Urso, zu Gesprächen über die europäische Industrie zusammen.

Textgröße ändern:

Es müsse aber ein "Raum für gleiche Standards und Normen" gewahrt bleiben, etwa mit Bick auf ökologische und soziale Kriterien, sagte Habeck. "Diese Kriterien einzupreisen in die Güter, das ist meines Erachtens der richtige Weg." Dieser sei einem "Lumpenprotektionismus" überlegen, weil er gleiche Bedingungen für alle schaffe.

Le Maire hatte zuvor eingeräumt, dass es beim Thema einer "europäischen Präferenz" noch keine Einigung gebe. Der französische Wirtschaftsminister verwies darauf, dass das Handelsdefizit zwischen China und Europa sich in zehn Jahren verdreifacht habe, von 100 auf 300 Milliarden Euro. "Wir müssen uns fragen, ob wir öffentliche Aufträge nicht Produkten vorbehalten sollten, die 'Made in Europe' sind, oder ob wir in den Ausschreibungen einen europäischen Anteil von 40, 50 oder 60 Prozent haben sollten", sagte er.

Die drei Minister forderten gemeinsam, in Europa weiter bürokratische Hürden abzubauen und den gemeinsamen Ankauf wichtiger Rohmaterialien wie etwa Nickel voranzutreiben.

T.Bennett--TNT

Empfohlen

Scholz empfängt französischen Präsidenten Macron

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) empfängt am Mittwoch (12.00 Uhr) den französischen Präsidenten Emmanuel Macron im Kanzleramt. In dem vertraulichen Gespräch der beiden Politiker soll es laut Bundesregierung um die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich sowie um europapolitische und internationale Themen gehen. Eine Pressebegegnung ist am Mittwoch nicht geplant.

Von der Leyen empfängt britischen Premier Starmer

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen empfängt am Mittwoch den britischen Premier Keir Starmer in Brüssel (14.00 Uhr). Bei dem Treffen geht es um die Beziehungen der Europäischen Union zu Großbritannien gut viereinhalb Jahre nach dem Brexit. Beide Seiten wollen eine Wiederannäherung. Deutschland und Frankreich werben zudem für ein EU-Migrationsabkommen mit London, um die Zahl der irregulären Einwanderer zu senken.

Vance und Walz werfen gegnerischem Lager falsche Iran-Politik vor

Zum Beginn ihres TV-Duells haben die Vizepräsidentschaftskandidaten J.D. Vance und Tim Walz dem gegnerischen Lager eine verfehlte Politik gegenüber dem Iran bescheinigt. Walz verwies am Dienstagabend (Ortszeit) in der vom Sender CBS ausgerichteten Debatte darauf, dass Ex-Präsident Donald Trump in seiner ersten Amtszeit das internationale Abkommen zur Beschränkung des iranischen Atomprogramms aufgekündigt hatte. Anschließend habe er kein neues Abkommen zustande gebracht, woraufhin der Iran heute näher an der Herstellung einer Atombombe sei als je zuvor.

Macron verurteilt iranische Angriffe auf Israel

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die iranischen Raketenangriffe auf Israel "aufs Schärfste" kritisiert. Frankreich habe am Dienstag seine "militärischen Mittel" im Nahen Osten mobilisiert, um die "iranische Bedrohung abzuwehren", erklärte der Elysée-Palast. Macron forderte zudem, dass die libanesische Hisbollah-Miliz ihre "terroristischen Aktionen gegen Israel und seine Bevölkerung" einstellt.

Textgröße ändern: