The National Times - Geisel-Familien rufen zu Massenprotest vor Israels Parlament auf

Geisel-Familien rufen zu Massenprotest vor Israels Parlament auf


Geisel-Familien rufen zu Massenprotest vor Israels Parlament auf
Geisel-Familien rufen zu Massenprotest vor Israels Parlament auf / Foto: © AFP

Tausende Menschen haben in Tel Aviv gegen den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu und für eine Rückkehr der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln demonstriert. Die Familien der Geiseln riefen bei ihrer wöchentlichen Kundgebung am Samstagabend dazu auf, kommende Woche vor dem Parlamentsgebäude in Jerusalem zu demonstrieren.

Textgröße ändern:

Shira Elbag, deren 19-jährige Tochter Liri während des Angriffs der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober von Hamas-Kämpfern in den Gazastreifen verschleppt wurde, rief ihre Landsleute in einer emotionalen Ansprache auf, den Druck auf Netanjahu zu erhöhen. "Es ist an der Zeit, hinauszugehen und gegen die Gleichgültigkeit und für das Leben zu kämpfen", sagte sie. "Ich bitte Sie jetzt, mit uns auf die Straße zu gehen und mit einer einheitlichen und klaren Stimme zu sagen: 'Bringt sie jetzt nach Hause!'"

Die Angehörigen der Geiseln und ihre Unterstützer versammelten sich wie jeden Samstag auf einem Platz in Tel Aviv, den sie in "Platz der Geiseln" umbenannt haben. Diese Woche fand vor dem Verteidigungsministerium noch eine zweite Demonstration statt, die sich explizit gegen Netanjahus Regierung richtete. Einige Demonstranten hielten Plakate hoch, auf denen sie Netanjahu direkt die Schuld am ungeklärten Schicksal der Geiseln gaben. Neben seinem Foto stand: "Du bist der Boss, du bist schuld."

Die Deutsch-Israelin Raz Ben Ami, die im November während einer von Katar und den USA vermittelten Feuerpause von der Hamas freigelassen worden war, appellierte an Netanjahu, die Gespräche über eine Freilassung der übrigen Geiseln zu beschleunigen. "Erteilen Sie den Verhandlungsführern in Katar den Befehl, nicht ohne Abkommen zurückzukehren", sagte sie. Elbag fügte hinzu: "Nach 176 Tagen sind die Ausreden vorbei."

Bei dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober wurden israelischen Angaben zufolge mindestens 1160 Menschen brutal getötet und 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. 130 von ihnen sind den Angaben zufolge nach wie vor in der Gewalt der Hamas. 33 von ihnen sollen inzwischen tot sein.

Israel kündigte nach dem Angriff hin, die Hamas zu vernichten, und geht seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, mittlerweile mehr als 32.700 Menschen getötet.

V.Allen--TNT

Empfohlen

Pazifismus-Demo in Berlin geplant - Kritik an Teilnahme von SPD-Politiker Stegner

Für Donnerstag ist in Berlin eine Großkundgebung gegen die militärische Unterstützung der Ukraine geplant, bei der unter anderem BSW-Chefin Sahra Wagenknecht reden soll. Für Irritationen beim Koalitionspartner Grüne sorgte am Mittwoch die geplante Teilnahme des SPD-Außenpolitikers Ralf Stegner. Der Grünen-Abgeordnete Anton Hofreiter sagte dem "Spiegel": "Jeder, der auf dieser Demo spricht, muss sich darüber im Klaren sein - unabhängig davon, was er sagt -, dass sein Beitrag als Unterstützung für den Kriegsverbrecher interpretiert wird."

Scholz will SPD bei Bundestagswahl 2025 wieder zum Sieg führen

Bundeskanzler Olaf Scholz setzt darauf, seine SPD bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr erneut zum Sieg zu führen. Er wolle bei der Wahl 2025 das wiederholen, "was mir ein Jahr vor der letzten Bundestagswahl auch niemand zugetraut hat - nämlich, dass wir die Wahl gewinnen", sagte Scholz am Mittwoch bei einer Fragerunde mit Bürgerinnen und Bürgern in Schwerin.

Sondierungsgespräche in Thüringen: CDU, BSW und SPD loben konstruktive Atmosphäre

Die Sondierungsgespräche zur Regierungsfindung in Thüringen verlaufen nach Angaben der beteiligten Parteien konstruktiv. Nach einer zweiten Sondierungsrunde zwischen CDU, BSW und SPD am Mittwoch in Erfurt bezeichneten ihre Vertreter die Atmosphäre als "gut" und "vertrauensvoll". Er freue sich auf die weiteren Gespräche, sagte CDU-Generalsekretär Christian Herrgott anschließend. Diese sollen in der kommenden Woche stattfinden. Einen genaueren Termin dafür nannten die Parteien zunächst nicht.

Bundesregierung besorgt um Sicherheit von Deutschen im Libanon

Angesichts der Eskalation der Lage im Libanon stellt sich die Bundesregierung darauf ein, weitere Deutsche aus dem Land herauszuholen. "In der Tat sind wir besorgt", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Mittwoch mit Blick auf die Sicherheit deutscher Staatsbürger im Libanon. Am Vormittag habe der Krisenstab des Ministeriums getagt, um sich "nach den dramatischen Entwicklungen der letzten Stunden ein Lagebild zu verschaffen".

Textgröße ändern: