The National Times - Mindestens drei Tote bei russischen Angriffen in der Ukraine

Mindestens drei Tote bei russischen Angriffen in der Ukraine


Mindestens drei Tote bei russischen Angriffen in der Ukraine
Mindestens drei Tote bei russischen Angriffen in der Ukraine / Foto: © AFP

Bei russischen Angriffen auf den Süden und Osten der Ukraine sind am Mittwoch nach Behördenangaben mindestens drei Menschen getötet und rund 30 weitere verletzt worden. Alleine durch den Einschlag eines Lenkflugkörpers in mehrere Wohnhäuser in der ostukrainischen Großstadt Charkiw starb demnach mindestens ein Mensch, 18 weitere wurden verletzt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte angesichts der Angriffswelle die Lieferung zusätzlicher Luftabwehrraketen und Kampfjets durch die westlichen Verbündeten.

Textgröße ändern:

Bei den russischen Angriffen auf Charkiw waren unter den Verletzten nach Angaben von Regionalgouverneur Oleg Sinegubow vier Kinder. Erstmals seit Kriegsbeginn habe Russland Charkiw mit einem Lenkflugkörper unter Beschuss genommen, die Zahl der Opfer könne weiter steigen, erklärte Sinegubow.

In der südlichen Region Cherson starb nach Angaben von Regionalgouverneur Oleksandr Prokudin eine 61-jährige Frau bei einem Drohnenangriff auf die Ortschaft Mychajliwka. In Nikopol in der südöstlichen Region Dnipropetrowsk wurde nach Behördenangaben ein 55-jähriger Mann durch Artilleriefeuer getötet.

In der angrenzenden Region Mykolajiw wurden dem örtlichen Gouverneur zufolge acht Menschen bei einem Angriff durch eine ballistische Rakete verletzt.

Russland hatte nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe in der Nacht zum Mittwoch 13 Kampfdrohnen iranischer Bauart auf Ziele in der Ukraine gelenkt. Zehn davon seien über den Regionen Charkiw und Sumy sowie nahe der Hauptstadt Kiew abgefangen worden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte angesichts der russischen Angriffswelle nachdrücklich die Lieferung weiterer Luftabwehrraketen und Kampfjets. Die Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung und die Beschleunigung der Lieferung von F-16-Kampfjets an die Ukraine seien "lebenswichtige Aufgaben", schrieb Selenskyj in Online-Diensten.

Er fügte an: "Es gibt keine rationalen Erklärungen dafür, warum die Patriot-Luftabwehrsysteme, die es auf der ganzen Welt in Hülle und Fülle gibt, immer noch nicht den Himmel über Charkiw und anderen Städten abdecken."

Selenskyj besuchte zudem die an Russland angrenzende nordostukrainische Region Sumy. Dort traf er unter anderem verwundete Soldaten und inspizierte neu errichtete Verteidigungslinien. "Wir stärken unsere Verteidigung", erklärte Selenskyj.

Wegen Munitionsmangels ist die Ukraine im russischen Angriffskrieg seit einigen Monaten in der Defensive. Massive Militärhilfen der USA sind wegen eines Streits zwischen Republikanern und Demokraten im Kongress in Washington blockiert.

Auch Außenminister Dmytro Kuleba drängte während eines digitalen Pressegesprächs auf eine rasche Lieferung von Luftverteidigungssystemen durch westliche Staaten. Kuleba sagte, die derzeitigen russischen Angriffe seien geprägt vom "massiven Einsatz ballistischer Raketen". Diese könnten Ziele mit "extrem hoher Geschwindigkeit" erreichen, dadurch bleibe den Menschen "kaum Zeit, in Deckung zu gehen". Zudem richteten diese Angriffe "erhebliche Zerstörungen an".

Patriot-Luftabwehrsysteme könnten in diesem Zusammenhang Leben retten. "Sie sind dazu da, Leben zu schützen, nicht um Leben zu vernichten", sagte er.

Russische Behörden meldeten ihrerseits am Mittwoch, die Luftabwehr habe über der an die Ukraine grenzenden Region Belgorod 18 Raketen abgefangen. Laut dem Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, wurden dabei zwei Menschen verletzt.

A.Wood--TNT

Empfohlen

Bundesregierung fliegt weitere 130 Deutsche aus dem Libanon aus

Die Bundesregierung hat zur Evakuierung weiterer Deutscher aus dem Libanon erneut ein Flugzeug nach Beirut geschickt. Am Mittwoch sei ein Airbus A330 MRTT der multinationalen Lufttransporteinheit MMU in die libanesische Hauptstadt geflogen, "um weiteren 130 besonders gefährdeten Deutschen bei der Ausreise aus Libanon zu helfen", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung des Auswärtigen Amts und des Verteidigungsministeriums.

Macron will sich künftig stärker auf EU-Reformen konzentrieren

Der seit einem schlechten Wahlergebnis angeschlagene französische Präsident Emmanuel Macron will sich künftig stärker auf EU-Reformen konzentrieren. "Für mich hat die europäische Ebene oberste Priorität", sagte Macron bei einer Debatte der Denkfabrik Berlin Global Dialogue am Mittwoch. "Hier werde ich mehr Energie investieren als bisher, denn hier können wir Wachstum schaffen", fügte er hinzu.

Israelische Armee: Acht Soldaten bei Kämpfen im Libanon getötet

Bei den Kämpfen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah-Miliz im Südlibanon sind nach Angaben Israels am Mittwoch acht Soldaten getötet worden. Die Armee gab zunächst die Tötung eines ersten Soldaten seit Beginn der Gefechte im Nachbarland bekannt, später meldete sie dann, dass "sieben weitere Soldaten gefallen" seien.

Parteivorsitzende von sächsischer Linkspartei wollen nicht erneut kandidieren

Die Linke in Sachsen braucht neue Parteivorsitzende. Ihre beiden Landeschefs Susanne Schaper und Stefan Hartmann kündigten nach Angaben eines Parteisprechers vom Mittwoch an, bei dem für November geplanten nächsten Parteitag nicht erneut zu kandidieren und sich künftig auf ihre Arbeit in der Linksfraktion im neuen Landtag zu konzentrieren. Diese hatte Schaper in der vergangenen Woche zur Fraktionschefin gewählt. Hartmann wurde als stellvertretender Fraktionsvorsitzender ebenfalls in den Vorstand gewählt.

Textgröße ändern: