The National Times - UN-Generalversammlung fordert Richtlinien zu Risiken und Nutzen von KI

UN-Generalversammlung fordert Richtlinien zu Risiken und Nutzen von KI


UN-Generalversammlung fordert Richtlinien zu Risiken und Nutzen von KI
UN-Generalversammlung fordert Richtlinien zu Risiken und Nutzen von KI / Foto: © AFP/Archiv

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat für den Umgang mit künstlicher Intelligenz (KI) die Erstellung von internationalen Leitlinien gefordert und eine erste Resolution zu dem Thema beschlossen. "Angesichts der rasanten Entwicklung der KI-Technologien besteht für die Mitgliedstaaten die dringende Notwendigkeit und die einmalige Gelegenheit, diesem kritischen Moment mit kollektivem Handeln zu begegnen", sagte die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield, am Donnerstag bei der Verlesung einer gemeinsamen Erklärung.

Textgröße ändern:

Die von den USA vorbereitete und von dutzenden Ländern mitgetragene Resolution wurde nach monatelangen Verhandlungen ohne Abstimmung durch Konsens angenommen. Die Resolution konzentriert sich vor allem auf das positive Potenzial der Technologie und ruft zu besonderer Sorgfalt auf, "um die künstliche Intelligenz und andere digitale Gräben zwischen und innerhalb von Ländern zu überbrücken".

Zudem sollen der Resolution zufolge die digitale Transformation und der gleichberechtigte Zugang zu KI gefördert und nicht behindert werden, um die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen, die bis 2030 eine bessere Zukunft für die Menschheit gewährleisten sollen.

Dem Analysten Richard Gowan von der International Crisis Group zufolge "ist die Betonung der Entwicklung ein bewusster Versuch der USA, das Wohlwollen der ärmeren Länder zu gewinnen". Es sei einfacher, darüber zu sprechen, wie KI diesen Ländern helfen kann, als die Themen Sicherheit und Schutz zuerst anzugehen, sagte Gowan.

Die Resolution hebt aber auch die Gefahren durch den Missbrauch von KI hervor und betont das Risiko, dass durch die Technologie Menschenrechte untergraben, Vorurteile verstärkt sowie der Schutz personenbezogener Daten gefährdet werden könne.

Die Mitgliedsstaaten und Interessenvertreter werden daher aufgefordert, "den Einsatz von Systemen der künstlichen Intelligenz zu unterlassen oder einzustellen, die nicht im Einklang mit den internationalen Menschenrechtsnormen betrieben werden können, oder die unangemessene Risiken für die Einhaltung der Menschenrechte bergen."

UN-Generalsekretär António Guterres hatte zuvor die Regulierung von KI zu einer Priorität erklärt und die Schaffung einer entsprechenden UN-Einrichtung nach dem Vorbild anderer UN-Organisationen wie der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) gefordert.

Nach Einschätzung des Experten Gowan wollen die USA Guterres nicht die Diskussion zu KI überlassen und sind deshalb vorgeprescht, "um die Debatte zu gestalten". Um die Vorreiterrolle in Sachen KI ist innerhalb der UNO ein Wettlauf zwischen den Mitgliedsstaaten USA, China und Südkorea entstanden.

N.Johns--TNT

Empfohlen

Mexikos neue Präsidentin entschuldigt sich für Massaker von 1968

Mexikos neue Präsidentin Claudia Sheinbaum hat sich offiziell für das Massaker an Studenten durch die Armee im Jahr 1968 entschuldigt. "Der 2. Oktober wird nicht vergessen sein", sagte Sheinbaum auf ihrer ersten Pressekonferenz als Präsidentin am Jahrestag des Massakers am Mittwoch. Sie kündigte an, die Tötungen per Erlass zu einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit erklären zu lassen.

Nach Debatte um Geschenke für Labour-Abgeordnete: Premier Starmer bezahlt nachträglich

Nach der Debatte um teure Geschenke für hochrangige Mitglieder der britischen Labour-Partei hat Premierminister Keir Starmer einige der von ihm angenommenen Präsente nachträglich bezahlt. Für Regierungsmitglieder würden derzeit neue Regeln zum Umgang mit Geschenken erarbeitet, teilte ein Regierungssprecher am Mittwoch mit. Starmer selbst habe sich entschieden, für Geschenke im Wert von mehr als 6000 Pfund (rund 7200 Euro) zu bezahlen.

Armee: Acht israelische Soldaten bei Bodenoffensive im Libanon getötet

Die israelische Armee hat die ersten Todesopfer in den eigenen Reihen seit Beginn ihrer Bodenoffensive im Libanon gemeldet. Bei den Kämpfen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah-Miliz im Südlibanon seien am Mittwoch acht Soldaten getötet worden, erklärte die Armee. Nach dem massiven iranischen Raketenangriff auf Israel am Dienstag drohte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu mit Vergeltung. Der iranische Präsident Massud Peseschkian warnte Netanjahu vor einer solchen Attacke. Die Bundesregierung organisierte derweil einen weiteren Evakuierungsflug für deutsche Staatsbürger im Libanon.

Biden: Keine US-Unterstützung für israelischen Angriff auf Atomanlagen im Iran

Für einen etwaigen Angriff auf Atomanlagen im Iran hat Israel nicht die Unterstützung von US-Präsident Joe Biden. Auf die Frage, ob er ein solches Vorgehen Israels unterstützen würde, sagte Biden am Mittwoch: "Die Antwort ist Nein. Wir werden mit den Israelis besprechen, was sie tun werden."

Textgröße ändern: