The National Times - Deutscher Botschafter und EU-Diplomaten verlassen Haiti nach Gewalt-Eskalation

Deutscher Botschafter und EU-Diplomaten verlassen Haiti nach Gewalt-Eskalation


Deutscher Botschafter und EU-Diplomaten verlassen Haiti nach Gewalt-Eskalation
Deutscher Botschafter und EU-Diplomaten verlassen Haiti nach Gewalt-Eskalation / Foto: © AFP/Archiv

Angesichts der Gewalt-Eskalation in Haiti haben der deutsche Botschafter und Diplomaten der EU den Karibikstaat verlassen. Der deutsche Botschafter und der Ständige Vertreter in der Hauptstadt Port-au-Prince seien am Sonntag "aufgrund der sehr angespannten Sicherheitslage in Haiti gemeinsam mit Entsandten der EU-Delegation in die Dominikanische Republik ausgereist", teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin mit. Sie arbeiteten nun bis auf Weiteres von dem Nachbarland aus.

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Zuvor hatten bereits die USA den Abzug von Mitarbeitern aus ihrer Botschaft in Port-au-Prince bekanntgegeben. Zudem wurden die Maßnahmen zum Schutz des Gebäudes verstärkt. Die Botschaft schränke ihren Betrieb ein, bleibe aber geöffnet, teilte das US-Außenministerium mit.

Seit Tagen greifen in Haiti bewaffnete Banden, die den größten Teil der Hauptstadt sowie Straßenverbindungen in den Rest des Landes kontrollieren, Polizeistationen, Gefängnisse und Gerichte an.

Die Gewalt in Haiti war in Abwesenheit von Haitis Regierungschef Ariel Henry eskaliert, während dieser sich auf einer Auslandsreise in Kenia befand. Die bewaffneten Banden im Land fordern den Rücktritt Henrys, der eigentlich Anfang Februar aus dem Amt hätte scheiden sollen. Henry hatte sich stattdessen Ende Februar mit der Opposition darauf verständigt, bis zur Abhaltung von Neuwahlen "innerhalb von zwölf Monaten" gemeinsam zu regieren.

Am Freitag hatten nach Angaben der haitianischen Polizeigewerkschaft bewaffnete Männer den Präsidentenpalast und das Polizeipräsidium in Port-au-Prince angegriffen. Mehrere Angreifer wurden demnach getötet.

Haiti steckt seit Jahren in einer schweren Krise, zu der neben Bandengewalt auch politische Instabilität und wirtschaftliche Not gehören. Allein in den vergangenen fünf Jahren hat sich die Zahl der auf humanitäre Hilfe angewiesenen Menschen in dem Land nach UN-Angaben verdoppelt.

C.Stevenson--TNT

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