The National Times - Trump setzt Vorwahl-Siegeszug am "Super Tuesday" fort - Achtungserfolg für Haley

Trump setzt Vorwahl-Siegeszug am "Super Tuesday" fort - Achtungserfolg für Haley


Trump setzt Vorwahl-Siegeszug am "Super Tuesday" fort - Achtungserfolg für Haley
Trump setzt Vorwahl-Siegeszug am "Super Tuesday" fort - Achtungserfolg für Haley / Foto: © AFP

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat seinen Siegeszug bei den Vorwahlen der Republikaner am sogenannten Super Tuesday fortgesetzt und seine Rivalin Nikki Haley immer mehr abgehängt. Der 77-Jährige gewann am Dienstag am womöglich vorentscheidenden Wahltag in mindestens zwölf der 15 Bundesstaaten, in denen abgestimmt wurde. Haley erzielte aber mit einem überraschenden Sieg im Bundesstaat Vermont einen Achtungserfolg und verhinderte so einen Durchmarsch des Rechtspopulisten.

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Trump war trotzdem der klare Sieger des "Super-Dienstag": Er gewann unter anderem in den bevölkerungsstärksten US-Bundesstaaten Kalifornien und Texas und in weiteren Staaten wie Alabama, Maine, North Carolina, Tennessee und Virginia. Der umstrittenste US-Politiker der vergangenen Jahrzehnte sicherte sich damit hunderte Delegiertenstimmen, die er bei einer Wahl zum Präsidentschaftskandidaten benötigt.

Am Wahlabend sprach Trump vor Anhängern in seinem Privatanwesen Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida von einem "fantastischen Abend". "Sie nennen es nicht umsonst den 'Super Tuesday'." Sein Erfolg sei beispiellos: "Das ist groß", sagte Trump.

Am "Super Tuesday" wurde über mehr als 850 Delegierte entschieden und damit über mehr als ein Drittel der Delegierten, die letztlich den Präsidentschaftskandidaten der Partei wählen werden. Der bei der rechten Basis nach wie vor höchst populäre Trump war als haushoher Favorit in den Super-Wahltag gestartet. Er hatte zuvor alle Vorwahlen mit Ausnahme der Abstimmung in der Hauptstadt Washington D.C. gewonnen.

Um zum Präsidentschaftskandidaten gekürt zu werden, braucht ein Bewerber die Stimmen von 1215 der insgesamt 2429 Delegierten der Konservativen. Für Trump rückt dieses Ziel immer näher, wohingegen Haley keine realistische Chance mehr hat. Daran änderte auch der überraschende, aber letztlich eher symbolische Sieg in Vermont im Nordosten der USA nichts.

Unklar war zunächst, ob die frühere US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen und Ex-Gouverneurin des Bundesstaates South Carolina nun im Rennen bleiben wird oder das Handtuch wirft. Sollte die 52-Jährige aufgeben, stünde Trumps erneute Präsidentschaftskandidatur de facto fest - und damit ein erneutes Duell mit dem Demokraten Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl am 5. November.

Auch Bidens Demokratische Partei hielt am Dienstag Vorwahlen in 15 Bundesstaaten ab. Bidens erneute Kandidatur ist so gut wie sicher, da er keine ernsthaften Rivalen innerhalb seiner Partei hat.

Die Aussicht auf eine Wiederholung des Wahlduells des Jahres 2020 zwischen Biden und Trump um das Weiße Haus löst bei den US-Wählern wenig Begeisterung aus - zumal der amtierende Präsident 81 Jahre und der Ex-Präsident 77 Jahre alt ist. "Biden ist zu alt, und Trump ist ein bisschen zu verrückt", sagte der Wähler John Campbell am Dienstag in Quincy im Bundesstaat Massachusetts. Haley dagegen erscheine ihm "irgendwie normal".

Viele Wähler rechneten aber damit, dass der "Super Tuesday" das Aus für Haley bedeutet. "Heute ist ihr letzter Tag", sagte der Wähler Andrew Pugel in Huntington Beach im Bundesstaat Kalifornien. Trump sollte sie dann zu seiner Vize-Kandidatin küren, "um das Land mehr zu vereinen".

Nach Abschluss der noch bis Juni laufenden landesweiten Vorwahlen werden Republikaner und Demokraten auf Parteitagen im Sommer ihre Kandidaten formell küren, die Republikaner im Juli und die Demokraten im August.

Umfragen zufolge hat Trump trotz seiner von Skandalen und Affären geprägten Präsidentschaft (2017 bis 2021), der Kapitol-Erstürmung durch hunderte seiner Anhänger am 6. Januar 2021 und seiner zahlreichen Justizprobleme keine schlechten Chancen, Biden im November zu besiegen. Viele Wähler halten Biden für zu alt, um erneut zu kandidieren.

Biden warnte am Wahlabend, Trump sei "entschlossen, unsere Demokratie zu zerstören", Trump werde "alles tun oder sagen, um sich selbst an die Macht zu bringen".

A.M.Murray--TNT

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