The National Times - Israelischer Minister Gantz trifft in Washington hohe US-Regierungsvertreter

Israelischer Minister Gantz trifft in Washington hohe US-Regierungsvertreter


Israelischer Minister Gantz trifft in Washington hohe US-Regierungsvertreter
Israelischer Minister Gantz trifft in Washington hohe US-Regierungsvertreter / Foto: © POOL/AFP/Archiv

Der einflussreiche israelische Minister Benny Gantz wird am Montag in Washington mit führenden US-Regierungsvertretern Gespräche über den Gazakrieg führen. Das Mitglied im Kriegskabinett von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wird unter anderem Vizepräsidentin Kamala Harris und den Nationalen Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, treffen, wie ein Vertreter des Weißen Hauses am Sonntag sagte. Geplant ist auch ein Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken.

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Bei den Gesprächen soll es um die Bemühungen für eine neue Waffenruhe im Gazastreifen und eine Ausweitung der Hilfslieferungen für das Palästinensergebiet gehen. Der Vertreter des Weißen Hauses sagte, die US-Regierung stehe mit einer Reihe von israelischen Vertretern im Austausch, um über den Krieg und die Zeit danach zu beraten.

Gantz ist Minister ohne festes Ressort und ein früherer Rivale von Netanjahu. Der Washington-Besuch des früheren Verteidigungsministers stieß in der israelischen Regierung teilweise auf Kritik. Der Minister für regionale Kooperation, David Amsalem, von Netanjahus Likud-Partei schrieb im Kurzbotschaftendienst X: "Herr Gantz, Ihr Eintritt in die Regierung hatte das Ziel, in einer Krisenzeit Einheit zu schaffen, nicht, ein trojanisches Pferd zu sein."

Die USA sind ein historischer Verbündeter Israels und stehen militärisch und diplomatisch an der Seite des Landes. Die Biden-Regierung sieht das Vorgehen der israelischen Streitkräfte im Gazastreifen aber kritisch und dringt auf eine Waffenruhe, einen besseren Schutz von Zivilisten und mehr Hilfsgüter.

Die USA versuchen zusammen mit Ägypten und Katar eine Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas zu vermitteln. US-Vizepräsidentin Harris sagte am Sonntag bei einem Besuch in der Stadt Selma im Bundesstaat Alabama, angesichts des "riesigen Ausmaßes an Leid" im Gazastreifen sei eine "sofortige Waffenruhe für mindestens die nächsten sechs Wochen" nötig.

Der Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen dauert seit fast fünf Monaten an. Hunderte Kämpfer der unter anderem von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuften Palästinensergruppe waren am 7. Oktober nach Israel eingedrungen und hatten Gräueltaten vorwiegend an Zivilisten verübt. Sie töteten nach israelischen Angaben etwa 1160 Menschen und verschleppten rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen.

Als Reaktion auf den Hamas-Angriff geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor, erklärtes Ziel ist die Zerstörung der Hamas. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, seitdem mehr als 30.410 Menschen getötet.

W.Phillips--TNT

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