The National Times - Mutmaßlich abgehörtes Gespräch: Verteidigungsministerium leitet Prüfung ein

Mutmaßlich abgehörtes Gespräch: Verteidigungsministerium leitet Prüfung ein


Mutmaßlich abgehörtes Gespräch: Verteidigungsministerium leitet Prüfung ein
Mutmaßlich abgehörtes Gespräch: Verteidigungsministerium leitet Prüfung ein / Foto: © South Korean Defence Ministry/AFP/Archiv

Nach den Berichten über ein von Russland abgehörtes internes Gespräch deutscher Bundeswehroffiziere über den Marschflugkörper Taurus hat das Verteidigungsministerium in Berlin eine Prüfung eingeleitet. Eine Sprecherin sagte am Samstagmorgen auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, der Militärische Abschirmdienst habe "alle erforderlichen Maßnahmen eingeleitet". Es werde geprüft, "ob Kommunikation im Bereich der Luftwaffe abgehört wurde", fügte sie hinzu. "Zum Inhalt der offenbar abgehörten Kommunikation können wir nichts sagen."

Textgröße ändern:

Am Freitag hatte die Chefredakteurin des früher als Russia Today bekannten russischen Staatssenders RT, Margarita Simonjan, einen 38-minütigen Mitschnitt veröffentlicht, in dem ein Gespräch zwischen deutschen Offizieren zu hören sein soll. Darin sind Gespräche über einen möglichen Einsatz von Taurus-Marschflugkörpern aus deutscher Produktion durch ukrainische Streitkräfte und deren mögliche Auswirkungen zu hören - ebenso wie auch über die Ausrichtung der Marschflugkörper auf Ziele wie die Krim-Brücke. Diese verbindet die von Russland annektierte Halbinsel mit dem russischen Festland.

Der "Spiegel" berichtete, intern werde nach einer ersten Analyse davon ausgegangen, dass das Band authentisch sei. Die virtuelle Besprechung fand dem Bericht zufolge nicht über eine gesicherte Leitung, sondern die Plattform Webex statt.

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums forderte "Erklärungen von Deutschland". Versuche, die Beantwortung dieser Fragen zu vermeiden, "werden als Schuldeingeständnis bewertet werden", sagte Maria Sacharowa.

Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew schrieb im Onlinedienst Telegram, "unsere uralten Rivalen - die Deutschen - sind erneut zu unseren Erzfeinden geworden". Die deutsche Seite bediene sich "falscher Rhetorik", wenn sie vorgebe, nicht an dem Konflikt beteiligt zu sein.

Medwedew, derzeit Nummer zwei des Sicherheitsrates in Russland, merkte zudem an, "mit welcher Gründlichkeit und in welchem Detail die Deutschen den Angriff auf unser Territorium mit Langstreckenraketen erörtern".

A.M.Murray--TNT

Empfohlen

Ayatollah Chamenei rechtfertigt Irans Raketenangriff als "legal und legitim"

Irans oberster geistlicher Führer, Ayatollah Ali Chamenei, hat den iranischen Raketenangriff auf Israel gerechtfertigt. "Der Einsatz unserer Streitkräfte vor ein paar Nächten war vollkommen legal und legitim", sagte Chamenei am Freitag in einer Predigt während des Freitagsgebets in Teheran. Der Angriff sei die "Mindeststrafe" für Israel gewesen. Chamenei, der bei seinem Auftritt ein Gewehr neben sich hatte, hielt seine Ansprache teils auf Arabisch.

Kühnert beklagt Homophobie bei muslimischen Männergruppen

SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat Homophobie bei muslimischen Männern beklagt. In seinem Berliner Wahlkreis Tempelhof-Schöneberg komme es nach seiner Erfahrung "aus muslimisch gelesenen Männergruppen häufiger zu einem homophoben Spruch, als man es sonst auf der Straße erlebt", sagte Kühnert dem Magazin "Spiegel" nach Mitteilung vom Freitag.

Wagenknecht lobt Appell von Kretschmer, Woidke und Voigt zur Ukraine-Politik

BSW-Chefin Sahra Wagenknecht hat den gemeinsamen Appell der Ministerpräsidenten von Sachsen und Brandenburg, Michael Kretschmer (CDU) und Dietmar Woidke (SPD) sowie des Thüringer CDU-Vorsitzenden Mario Voigt zur Ukraine-Politik gelobt. "Ein kluger und differenzierter Beitrag" sei deren gemeinsamer Aufruf gewesen, sagte Wagenknecht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) vom Freitag.

Dobrindt fordert FDP zum Ampel-Bruch auf und erwartet Neuwahlen im März

Der Chef der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Alexander Dobrindt, hat die FDP aufgefordert, die Ampel-Koalition aufzukündigen. "Wer Mut predigt, darf das Ampel-Elend nicht verlängern", sagte Dobrindt der "Augsburger Allgemeinen" nach Mitteilung vom Freitag. Er bezieht sich damit auf FDP-Chef und Finanzminister Christian Lindner, der von allen Ampel-Partnern Mut bei der Koalitionsarbeit eingefordert hatte. "In dieser Koalition zu bleiben, erfordert keinen Mut, denn die Risiken der gescheiterten Ampelpolitik tragen allein die Bürger", sagte Dobrindt nun.

Textgröße ändern: