The National Times - Prozess gegen Trump wegen Geheimdokumenten dürfte sich verzögern

Prozess gegen Trump wegen Geheimdokumenten dürfte sich verzögern


Prozess gegen Trump wegen Geheimdokumenten dürfte sich verzögern
Prozess gegen Trump wegen Geheimdokumenten dürfte sich verzögern / Foto: © US Justice Department/AFP/Archiv

Der Prozess gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump in der Geheimdokumentenaffäre dürfte später beginnen als von der Staatsanwaltschaft angestrebt. Bundesrichterin Aileen Cannon sagte am Freitag bei einer Anhörung in Fort Pierce im Bundesstaat Florida, der von der Anklage vorgeschlagene 8. Juli sei "unrealistisch". Sie verwies dabei auf die Vielzahl von juristischen Fragen, die vor dem Beginn des Prozesses noch geklärt werden müssen.

Textgröße ändern:

Die Richterin legte bei der Anhörung kein Datum für den Beginn des Prozesses fest. Trumps Anwälte fordern, dass der Prozess nicht vor der Präsidentschaftswahl am 5. November beginnen solle, bei der der Ex-Präsident Amtsinhaber Joe Biden herausfordern will. Alternativ haben sie den 12. August als möglichen Termin für den Prozessauftakt genannt.

Trump wird vorgeworfen, zum Ende seiner Amtszeit zahlreiche geheime Regierungsakten aus dem Weißen Haus mit in sein Privatanwesen Mar-a-Lago in Florida mitgenommen und dort vor dem Zugriff der Justiz versteckt zu haben. Der Republikaner wurde deswegen im vergangenen Juni angeklagt. Bei einer Verurteilung droht ihm theoretisch eine lange Haftstrafe.

Trump ist bekannt dafür, in Justizverfahren auf Zeit zu spielen und Prozesse durch eine Reihe von Anträgen zu verzögern. Im Bundesverfahren um seine Versuche, den Ausgang der Präsidentschaftswahl 2020 zu kippen und sich damit an der Macht zu halten, ist er vor den Obersten Gerichtshof der USA gezogen und argumentiert, er genieße für Handlungen in seiner Zeit als Präsident absolute Immunität.

Der Supreme Court stimmte am Mittwoch Trumps Antrag zu, die Frage der Immunität zu prüfen. Damit liegt ein ursprünglich für den 4. März angesetzter Prozess gegen Trump wegen Wahlmanipulation vorerst auf Eis.

Trump, der als Sieger der Vorwahlen für die diesjährige Präsidentschaftskandidatur der Republikaner so gut wie feststeht, ist in insgesamt vier Strafverfahren angeklagt worden. In zwei Fällen geht es um seinen Feldzug gegen seine Wahlniederlage 2020: Neben dem Bundesverfahren gibt es ein ähnliches Verfahren im Südstaat Georgia.

In Georgias Hauptstadt Atlanta befasste sich das zuständige Gericht am Freitag erneut mit der Frage, ob Oberstaatsanwältin Fani Willis wegen einer intimen Beziehung zu einem von ihr engagierten Anklagevertreter von dem Fall abgezogen werden soll. Richter Scott McAfee kündigte zum Abschluss der Anhörung an, binnen zwei Wochen eine Entscheidung zu treffen. Sollte Willis der Fall entzogen werden, hätte das weitreichende Auswirkungen auf das Verfahren.

B.Scott--TNT

Empfohlen

Neue israelische Luftangriffe in Beirut - Ziel könnte Nasrallah-Nachfolger gewesen sein

Mit neuen Luftangriffen auf den Süden Beiruts hat Israel die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon am Freitag weiter unter Druck gesetzt. Berichten zufolge könnten die Angriffe auf Vororte der libanesischen Hauptstadt dem voraussichtlichen Nachfolger des getöteten Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah gegolten haben. Während das geistliche Oberhaupt des Iran, Ayatollah Ali Chamenei, die Hisbollah und andere Verbündete Teherans auf eine Fortsetzung des Kampfes gegen Israel einschwor, sagte US-Präsident Joe Biden, ein umfassender Krieg im Nahen Osten sei noch vermeidbar.

Wagenknecht lobt Ukraine-Appell von Kretschmer, Woidke und Voigt - Kritik von Merz

BSW-Chefin Sahra Wagenknecht hat den gemeinsamen Appell der Ministerpräsidenten von Sachsen und Brandenburg, Michael Kretschmer (CDU) und Dietmar Woidke (SPD) sowie des Thüringer CDU-Vorsitzenden Mario Voigt zur Ukraine-Politik gelobt. "Ein kluger und differenzierter Beitrag" sei deren gemeinsamer Aufruf gewesen, sagte Wagenknecht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) vom Freitag. CDU-Chef Friedrich Merz distanzierte sich hingegen von den Forderungen; Kritik kam auch von den Ampel-Parteien.

Ayatollah Chamenei rechtfertigt Irans Raketenangriff als "legal und legitim"

Irans oberster geistlicher Führer, Ayatollah Ali Chamenei, hat den iranischen Raketenangriff auf Israel gerechtfertigt. "Der Einsatz unserer Streitkräfte vor ein paar Nächten war vollkommen legal und legitim", sagte Chamenei am Freitag in einer Predigt während des Freitagsgebets in Teheran. Der Angriff sei die "Mindeststrafe" für Israel gewesen. Chamenei, der bei seinem Auftritt ein Gewehr neben sich hatte, hielt seine Ansprache teils auf Arabisch.

Kühnert beklagt Homophobie bei muslimischen Männergruppen

SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat Homophobie bei muslimischen Männern beklagt. In seinem Berliner Wahlkreis Tempelhof-Schöneberg komme es nach seiner Erfahrung "aus muslimisch gelesenen Männergruppen häufiger zu einem homophoben Spruch, als man es sonst auf der Straße erlebt", sagte Kühnert dem Magazin "Spiegel" nach Mitteilung vom Freitag.

Textgröße ändern: