The National Times - Ehemaliger Labour-Abgeordneter gewinnt von Gaza-Krieg bestimmte Nachwahl in England

Ehemaliger Labour-Abgeordneter gewinnt von Gaza-Krieg bestimmte Nachwahl in England


Ehemaliger Labour-Abgeordneter gewinnt von Gaza-Krieg bestimmte Nachwahl in England
Ehemaliger Labour-Abgeordneter gewinnt von Gaza-Krieg bestimmte Nachwahl in England / Foto: © AFP

Der streitbare linke Politiker George Galloway ist bei einer Nachwahl in England ins britische Unterhaus gewählt worden. Der 69-jährige ehemalige Labour-Abgeordnete holte am Freitag im Wahlkreis Rochdale im Nordwesten Englands knapp 40 Prozent der Stimmen. Die Labour-Partei hatte ihren Kandidaten Azhar Ali aus dem Rennen genommen, nach dem dieser mit einer Verschwörungstheorie zum Krieg im Nahen Osten für Aufsehen gesorgt hatte.

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Die Nachwahl wurde durch den Tod des langjährigen Labour-Abgeordneten Tony Lloyd notwendig. Zweitplatzierter wurde ein örtlicher Geschäftsmann, der als unabhängiger Kandidat antrat. Ein Sprecher der Labour-Partei erklärte, die Partei bedauere "zutiefst", dass sie keinen Kandidaten aufstellen konnte und entschuldigte sich bei den Einwohnern von Rochdale.

Galloway war erstmals 1987 ins Unterhaus eingezogen. In den 2000er Jahren wurde er aus der Labour-Partei ausgeschlossen, seit 2015 saß er nicht mehr im Parlament. Inzwischen ist er der Vorsitzende der von ihm gegründeten Britischen Arbeiterpartei.

Labour-Kandidat Ali hatte eine Verschwörungstheorie verbreitet, wonach Israel der radikalislamischen Hamas erlaubt habe, den tödlichen Überfall vom 7. Oktober auszuführen. Galloway zog den Krieg im Gazastreifen ins Zentrum seiner Kampagne in Rochdale, das zu 30 Prozent von Muslimen bewohnt wird. In seiner Siegesansprache sagte er in Richtung des Labour-Parteichefs: "Keir Starmer, das ist für Gaza." Galloway warf Starmer vor, die "Katastrophe" im Gazastreifen "ermöglicht, ermutigt und verschleiert" zu haben.

Starmer hat sich in dem Konflikt bisher mit Kritik an Israel zurückgehalten und sich erst kürzlich den Rufen nach einer Waffenruhe angeschlossen. Labours offizielle Position spaltet die Partei und hat zu mehreren Rücktritten an der Parteispitze geführt. Für die Parlamentswahl, die für den Herbst erwartet wird, gilt Labour als Favorit und Starmer als aussichtsreicher Kandidat für den Posten des Premierministers.

T.F.Russell--TNT

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