Pentagon-Chef sorgt mit Übernahme von Hamas-Zahlen zu Toten für Verwirrung
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat mit der Übernahme von Zahlen der radikalislamischen Hamas zu den während der israelischen Offensive im Gazastreifen getöteten Palästinensern für Verwirrung gesorgt. In einer Sitzung des Streitkräfteausschusses im US-Repräsentantenhaus wurde Austin am Donnerstag nach der Zahl der getöteten Frauen und Kinder in dem Palästinensergebiet gefragt. Er antwortete: "Es sind mehr als 25.000." Das Pentagon stellte später klar, dass der Ressortchef Angaben der Hamas aufgegriffen habe.
Die Vize-Sprecherin des US-Verteidigungsministeriums, Sabrina Singh, sagte, der Minister habe "eine Schätzung des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums zitiert, dass insgesamt mehr als 25.000 Palästinenser getötet worden sind". Das Pentagon könne diese Opferzahlen jedoch "nicht unabhängig überprüfen".
Austin hatte im Streitkräfteausschuss mit keinem Wort erwähnt, dass er sich bei seiner Äußerung auf Angaben der Hamas stützte, die von den USA als Terrororganisation eingestuft wird. Das Hamas-kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen hatte die Zahl der dort im Zuge der israelischen Militäroffensive getöteten Menschen allerdings bereits am 21. Januar mit mehr als 25.000 angegeben - womit nicht nur Frauen und Kinder, sondern die Gesamtzahl gemeint war. Laut den Angaben des Ministeriums vom Donnerstag liegt diese Zahl inzwischen über 30.000.
Die israelische Offensive war durch den beispiellosen Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel ausgelöst worden, bei dem nach israelischen Angaben rund 1160 Menschen getötet worden waren, die meisten von ihnen Zivilisten.
D.S.Robertson--TNT