The National Times - "Wir sind nahe dran": US-Präsident Biden hofft auf baldige Feuerpause im Gazastreifen

"Wir sind nahe dran": US-Präsident Biden hofft auf baldige Feuerpause im Gazastreifen


"Wir sind nahe dran": US-Präsident Biden hofft auf baldige Feuerpause im Gazastreifen
"Wir sind nahe dran": US-Präsident Biden hofft auf baldige Feuerpause im Gazastreifen / Foto: © AFP

US-Präsident Joe Biden hat Hoffnungen auf eine baldige Feuerpause im Gazastreifen geäußert und als Zeithorizont den kommenden Montag genannt. "Mein nationaler Sicherheitsberater sagt mir, dass wir nahe dran sind", sagte Biden am Montag bei einem Besuch in New York. "Meine Hoffnung ist, dass wir bis zum nächsten Montag eine Feuerpause haben." Zugleich betonte der US-Präsident, dass es bislang noch keine Einigung gebe.

Textgröße ändern:

Biden sprach von "einem Weg nach vorn, mit Schwierigkeiten". Israel erklärte sich seinen Angaben zufolge bereit, seine Offensive im Gazastreifen während des muslimischen Fastenmonats Ramadan im Rahmen einer derzeit verhandelten Feuerpause zu unterbrechen. "Der Ramadan steht vor der Tür und die Israelis haben sich darauf geeinigt, während des Ramadans keine Aktivitäten auszuführen, um uns Zeit zu geben, alle Geiseln zu befreien."

Eine solche Vereinbarung verschaffe Zeit, "uns in Richtungen zu bewegen, in die viele arabische Länder bereit sind, sich zu bewegen", sagte Biden weiter in Hinsicht auf die Normalisierung der Beziehungen zu Israel. "Ich denke, dass wir, wenn wir diese temporäre Waffenruhe erreichen, in der Lage sein werden, uns in eine Richtung zu bewegen, in der wir die Dynamik ändern können" und zu einer längerfristigen Lösung übergehen können.

Die USA, Katar und Ägypten versuchen seit Wochen, eine neue Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas zu vermitteln. Im Gespräch ist eine sechswöchige Feuerpause, während der Geiseln in der Gewalt der Hamas, aber auch in Israel inhaftierte Palästinenser freikommen sollen. Außerdem sollen in großem Umfang Hilfslieferungen in den Gazastreifen ermöglicht werden.

Bidens nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan sagte am Sonntag nach Verhandlungen in Paris, Vertreter Israels, der Vereinigten Staaten, Ägyptens und Katars hätten sich bei ihrem Treffen in Paris "auf die Grundzüge eines Geiselabkommens für eine zeitweise Feuerpause" verständigt. Die Verhandlungen würden weiter andauern, die Details müssten noch ausgearbeitet werden.

Auf das Treffen in Paris folgten Gespräche in Doha. Die Hoffnung ist, eine Vereinbarung für eine Feuerpause vor Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan am 10. oder 11. März zu erzielen.

Am Montag zitierte das israelische Nachrichtenportal Ynet einen israelischen Regierungsvertreter mit den Worten, die Richtung der Gespräche sei "positiv". Derweil wird der Emir von Katar, Tamim bin Hamad al-Thani, von Dienstag an zu einem zweitägigen Staatsbesuch in Frankreich erwartet. Der Emir hatte zuletzt in Katar Hamas-Chef Ismail Hanija zu Gesprächen über eine Feuerpause getroffen.

Es gibt aber noch offene Punkte. So pocht die Hamas auf einen Abzug der israelischen Truppen aus dem Gazastreifen. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat das ausgeschlossen und hält an einer geplanten Bodenoffensive in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens fest.

Netanjahu hat betont, eine Vereinbarung für eine Feuerpause würde die Bodenoffensive in Rafah lediglich "verzögern". Zuletzt hat die israelische Armee dem Kriegskabinett einen Plan für eine Evakuierung von Zivilisten aus Kampfgebieten im Gazastreifen vorgelegt.

Der Krieg im Gazastreifen war durch den Großangriff der von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuften Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst worden. Islamistische Kämpfer verübten dabei Gräueltaten überwiegend an Zivilisten, israelischen Angaben zufolge wurden etwa 1160 Menschen getötet und rund 250 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Als Reaktion auf den Hamas-Angriff geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor, erklärtes Ziel ist die Vernichtung der Hamas. Nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden in dem Palästinensergebiet seitdem mehr als 29.700 Menschen getötet.

V.Bennett--TNT

Empfohlen

USA melden Angriffe auf 15 Ziele der Huthi-Miliz im Jemen

Die USA haben am Freitag 15 Ziele in von den Huthis im Jemen kontrollierten Gebieten angegriffen. Unter den Zielen seien auch "offensive militärische Fähigkeiten" der Miliz gewesen, teilte das für den Nahen Osten zuständige US-Zentralkommando Centcom in Onlinediensten mit. Die Angriffe seien ausgeführt worden, „um die Freiheit der Schifffahrt zu schützen und die internationalen Gewässer für US-Schiffe, Schiffe der Koalition und Handelsschiffe sicherer zu machen."

Nasrallah-Nachfolger mögliches Ziel von neuen israelischen Angriffen in Beirut

Israel hat die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon am Freitag mit neuen Luftangriffen auf den Süden von Beirut weiter unter Druck gesetzt. Berichten zufolge könnten die Angriffe auf Vororte der Hauptstadt dem voraussichtlichen Nachfolger des getöteten Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah gegolten haben. Kämpfer der Miliz beschossen indes eigenen Angaben zufolge israelische Soldaten im Grenzgebiet zu Israel. Die Bundesregierung flog angesichts der anhaltenden Kämpfe weitere Deutsche aus dem Libanon aus.

Selenskyj besucht in russischer Region Kursk kämpfende Truppen in Grenzregion Sumy

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in der Grenzregion Sumy Soldaten besucht, die an der Offensive in der russischen Region Kursk beteiligt sind. "Heute habe ich meine Reise in die Region Sumy zu einem Treffen mit unseren Soldaten begonnen - den Männern, die in der Region Kursk kämpfen und unsere Grenzregionen und das ganze Land verteidigen", schrieb Selenskyj am Freitag im Onlinedienst Telegram.

Ex-Präsident Obama steigt in den Wahlkampf von Kamala Harris ein

Der frühere US-Präsident Barack Obama wird in den Wochen bis zum Wahltag am 5. November aktiv die Kampagne der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris unterstützen. Wie Harris' Kampagnenteam am Freitag mitteilte, wird Obama am kommenden Donnerstag in Pittsburgh im Bundesstaat Pennsylvania seinen ersten Auftritt absolvieren und in den Wochen danach weitere Kundgebungen vor allem in den besonders umkämpften Bundesstaaten abhalten.

Textgröße ändern: